König Friedrich Wilhelm der Dritte von Preußen

Im Jahre 1770 wurde in Potsdam unser König Friedrich Wilhelm der Dritte von Preußen geboren. Im Jahre 1797 trat er in die Fußstapfen Friedrichs des Großen und mußte das schwere Erbe seines Vaters Friedrich Wilhelms des Zweiten antreten, der viel zum Verfall des preußischen Staates und Heeres beigetragen und obendrein 1794 den Schandfrieden von Basel mit den Galliern abgeschlossen hatte. Innerlich machte sich Friedrich Wilhelm der Dritte wohl an die Besserung der eingerissenen Mißstände, äußerlich aber sah er zu, wie Napoleon ein deutsches Land nach dem anderen knechtete und Österreich in mehreren Kriegen schlug. Als es dann 1806 zum Krieg kam, stand Preußen alleine dar und erlag den Galliern in der Doppelschlacht von Jena und Auerstedt. Das anschließende Bündnis mit Rußland konnte das Unglück nicht mehr abwenden und so verlor Preußen im Frieden von Tilsit mehr als die Hälfte seines Gebietes und mußte seine Armee auf 42,000 Mann verkleinern. Napoleon errichtete seinen Rheinbund und schien unbesiegbar zu sein. In diesen düsteren Jahren berief Friedrich Wilhelm der Dritte fähige Staatsmänner wie den Freiherrn vom Stein oder August von Hardenberg zur Führung der Staatsgeschäfte und beauftragte Scharnhorst, Gneisenau und andere mit der Wiederherstellung der preußischen Armee. Dies alles mußte unter den wachsamen Augen Napoleons und dem Druck der gallischen Fremdherrschaft geschehen. Im Jahre 1812 mußte Preußen Napoleon gegen Rußland mit 20,000 Mann Heerfolge leisten, was der Napoleon aber noch bereuen sollte. Denn unser General Yorck schloß die Konvention von Tauroggen ab und gab damit den Anstoß zu den Befreiungskriegen. Friedrich Wilhelm der Dritte faßte sich, nach einigem Zögern ein Herz und erließ den berühmten Aufruf „An mein Volk“, in dem er seine Untertanen zum Kampf gegen die gallische Fremdherrschaft aufrief. Es kam zu wechselvollen Kämpfen im Jahre 1813, in denen unsere Preußen zwar noch manche Niederlage einstecken mußten, aber zuletzt in der Völkerschlacht von Leipzig siegten. Das Jahr 1814 stand im Zeichen des Gegenangriffs auf Gallien selbst. Zäh wehrte sich zwar Napoleon, aber zuletzt wurde er bei Laon von unserem Feldmarschall Blücher geschlagen und mußte nach der Einnahme von Paris abdanken. Er kehrte jedoch 1815 zurück und wurde in der Schlacht von Belle-Alliance endgültig besiegt. Auf dem Wiener Kongress erhielt Preußen zahlreiche neue Gebiete und vor allem im Rheinland vergrößerte sich sein Besitzstand. Das Ruhrgebiet sollte für den weiteren Aufstieg Preußens noch von großer Bedeutung werden. Nach dem Abschluß des Wiener Kongresses nahmen die Dinge in Preußen wieder ihren gewöhnlichen Gang. Allerdings hatte man mit den Nachwirkungen der gallischen Staatsumwälzung von 1789 zu kämpfen. Friedrich Wilhelm der Dritte gehört wohl nicht zu den großen preußischen Herrschern, jedoch wurde in seiner Zeit Großes geleistet und er verstand es fähige Männer mit den Aufgaben zu betrauen, die er selbst nicht zu meistern verstand. Anläßlich der Befreiungskriege hat unser Friedrich Wilhelm der Dritte übrigens das Eiserne Kreuz gestiftet, welches seitdem als Tapferkeitsauszeichnung in allen weiteren deutschen Kriegen verliehen worden ist. Geheiratet hat unser König Friedrich Wilhelm der Dritte Luise von Mecklenburg, die als preußische Königin große Berühmtheit und Beliebtheit errang. Mit ihr hatte er zehn Kinder. Seine Söhne Friedrich Wilhelm der Vierte und Wilhelm der Große folgten ihm auf den preußischen Thron nach und letzter bestieg 1870 den seit 1806 verwaisten deutschen Kaiserthron. Nicht nur mit unserem Panzergetränk Met, sondern auch mit ihren eigenen Worten sollen unsere alten deutschen Helden, Denker, Heerführer, Dichter, Herrscher und Künstler gefeiert werden und so hören wir nun den berühmten Aufruf unseres Friedrich Wilhelms des Dritten an sein Volk:

„So wenig für Mein treues Volk, als für Deutsche, bedarf es einer Rechenschaft über die Ursachen des Krieges, welcher jetzt beginnt. Klar liegen sie dem unverblendeten Europa vor Augen. Wir erlagen der Übermacht Frankreichs. Der Friede, der die Hälfte Meiner Untertanen mit entriß, gab uns seine Segnungen nicht; denn er schlug uns tiefere Wunden als selbst der Krieg. Das Mark des Landes ward ausgesogen, die Hauptfestungen bleiben vom Feinde besetzt, der Ackerbau ward gelähmt, sowie der sonst so hoch gebrachte Kunstfleiß unserer Städte. Die Freiheit des Handels ward gehemmt und dadurch die Quellen des Erwerbs und des Wohlstandes verstopft. Das Land ward ein Raub der Verarmung. Durch die strengste Erfüllung eingegangener Verbindlichkeiten hoffte Ich Meinem Volk Erleichterung zu bereiten, und den französischen Kaiser endlich überzeugen, daß es sein eigener Vorteil sei, Preußen seine Unabhängigkeit zu lassen. Aber Meine reinsten Absichten wurden durch Übermut und Treulosigkeit vereitelt, und nur zu deutlich sahen wir, daß des Kaisers Verträge mehr noch wie seine Kriege uns langsam verderben mußten. Jetzt ist der Augenblick gekommen, wo alle Täuschung über unsern Zustand aufhört. – Brandenburger, Preußen, Schlesier, Pommern, Litthauer! Ihr wißt, was Ihr seit fast sieben Jahren erduldet habt; Ihr wißt, was euer trauriges Los ist, wenn wir den beginnenden Kampf nicht ehrenvoll enden. Erinnert Euch an die Vorzeit, an den großen Kurfürsten, den großen Friedrich. Bleibt eingedenk der Güter, die unter Ihnen Unsere Vorfahren blutig erkämpften: Gewissensfreiheit, Ehre, Unabhängigkeit, Handel, Kunstfleiß und Wissenschaft. – Gedenkt des großen Beispiels unserer mächtigen Verbündeten, der Russen; gedenkt der Spanier, der Portugiesen. Selbst kleinere Völker sind für gleiche Güter gegen mächtigere Feinde in den Kampf gezogen und haben den Sieg errungen. Erinnert Euch an die heldenmütigen Schweizer und Niederländer. – Große Opfer werden von allen Ständen gefordert werden; denn unser Beginnen ist groß, und nicht geringe die Zahl und die Mittel unserer Feinde. Ihr werdet jene lieber bringen für das Vaterland, für Euern angeborenen König, als für einen fremden Herrscher, der, wie so viele Beispiele lehren, Eure Söhne und Eure letzten Kräfte Zwecken widmen würde, die Euch ganz fremd sind. Vertrauen auf Gott, Ausdauer, Mut und der mächtige Beistand unserer Bundesgenossen werden unsern redlichen Anstrengungen siegreichen Lohn gewähren. – Aber, welche Opfer auch von Einzelnen gefordert werden mögen, sie wiegen die heiligen Güter nicht auf, für die wir sie hingeben, für die wir streiten und siegen müssen, wenn wir nicht aufhören wollen, Preußen und Deutsche zu sein. Es ist der letzte, entscheidende Kampf, den wir bestehen, für unsere Existenz, unsere Unabhängigkeit, unsern Wohlstand. Keinen andern Ausweg gibt es, als einen ehrenvollen Frieden, oder einen ruhmvollen Untergang. Auch diesem würdet Ihr getrost entgegen gehen, um der Ehre willen; weil ehrlos der Preuße und der Deutsche nicht zu leben vermag. Allein wir dürfen mit Zuversicht vertrauen: Gott und unser fester Wille werden unserer gerechten Sache den Sieg verleihen, mit ihm einen sichern, glorreichen Frieden und die Wiederkehr einer glücklichen Zeit…“

Die Schlacht um Bachmut und ihre Folgen

https://www.nzz.ch/international/ukraine-wie-bachmut-zum-schauplatz-der-groessten-schlacht-wurde-ld.1735738 – Nach zehn Monaten ging sie also zu Ende, die Schlacht um Bachmut. Die Ukraine hatte dabei wohl Glück im Unglück, da es den Russen nicht gelungen ist größere Truppenteile in der Stadt einzukesseln und aufzureiben. Obwohl die Ukrainer teilweise von drei Seiten unter Beschuß genommen worden sind und die Sache auf der Karte sehr bedenklich aussah. Wer bei der Schlacht mehr verloren hat, bleibt abzuwarten, aber einen dreifachen Verlust oder gar mehr dürften die Ukrainer den Russen dabei nicht zugefügt haben. Daher ist Bachmut für die Ukraine wohl auch als Abnutzungsschlacht eine verlorene Schlacht. Eine strategisch-operative Niederlage dürften die Ukrainer aber eher nicht erlitten haben. Denn in der Folge der Schlacht erzielten die Russen keinerlei Durchbrüche. Es ist also davon auszugehen, daß die Ukrainer genügend Zeit hatten weitere Verteidigungsanlagen hinter der Stadt anzulegen.

Ein glänzender Sieg für die Russen war die Einnahme von Bachmut nicht. Denn die Stadt gehört zum Teil der Ukraine, welchen sich Rußland – erklärtermaßen – einverleiben will und dessen Bevölkerung es vor den bösen ukrainischen Nationalsozialisten zu beschützen behauptet. Die völlige Verwüstung und Entvölkerung von Bachmut widerspricht also den Zielen und Interessen Rußlands. Nur Unfähigkeit und Schwäche können diese Vorgehensweise der Russen erklären. Denn die Ukraine ist groß genug und verfügt über keine natürlichen Hindernisse für strategisch-operative Vorstöße in den Rücken des Gegners. Namentlich von Norden aus hätte Rußland hier viele Möglichkeiten. Stattdessen aber frontal gegen die stärksten Stellungen der Ukrainer anzurennen ist verwunderlich. Mag den Russen auch die Niederlage vom Frühjahr 2022 noch in den Knochen stecken, so ist es doch albern deswegen dem Bewegungskrieg ganz und gar zu entsagen. Vergleichbar ist dies wohl nur mit dem Überlegungen der Engländer und Gallier im Vierjährigen Krieg die junge Panzerwaffe gleich wieder aufzulösen.

Im Augenblick versucht die Ukraine eine Gegenoffensive, deren Schwerpunkt wahrscheinlich im Süden liegt. https://www.merkur.de/politik/global-hawk-drohne-ukraine-krieg-usa-nato-russland-news-92365453.html Die Russen haben diese propagandistisch schon für gescheitert erklärt, doch taten sie dies auch 2022 bei Cherson. Von August bis November tobte dann die Schlacht und endete mit dem Rückzug der Russen aus diesem wichtigen Brückenkopf. Was zugleich ein Verzicht auf die Eroberung von Odessa war. Wir werden daher unser Urteil bis zum Ende der Kämpfe aufsparen.

Derweil hat in Rußland ein zwielichtiger Söldnerführer einen Staatsstreich versucht. https://www.nau.ch/news/schweiz/wagner-chef-prigoschin-meldet-sich-nach-putsch-wieder-zu-wort-66529019 Sollte das kein Staatstheater der Russen – um etwa die Ukrainer zu einem unvorsichtigen Angriff zu reizen oder den Amerikanern mit der Gefahr eines Zerfalls Rußlands Angst zu machen (immerhin verfügen die Russen über tausende von Atomwaffen) – gewesen sein, so ist dies kein gutes Zeichen. Denn der Rebell wird nicht streng bestraft, sondern darf in die Verbannung gehen und seine Truppen werden ins russische Heer eingegliedert. Nachahmer dürfte das wohl nicht abschrecken und Staatsstreiche werden gemeinhin nicht gegen starke und gefürchtete Herrscher geführt. Wir leben schließlich nicht mehr im Mittelalter, wo das zum guten Ton beim Adel gehörte.

Sollte Rußland innere Unruhen fürchten müssen, so beginnt die Uhr gegen es in der Ukraine zu laufen. Wie auch die Ukrainer nicht wissen wie lange sich die Amerikaner noch einen Stellvertreterkrieg mit den Russen liefern wollen und können – um die VSA steht es schließlich nicht zum Besten und mit China haben diese in Südostasien eigentlich schon alle Hände voll zu tun. Weder Russen noch Ukrainer dürften daher auf lange Sicht um eine Clausewitzsche Hauptschlacht herumkommen:

„Je mehr der Krieg wirklicher Krieg, je mehr er eine Erledigung der Feindschaft, des Hasses, ein gegenseitiges Überwältigen wird, um so mehr vereinigt sich alle Tätigkeit in blutigem Kampf, und um so stärker tritt auch die Hauptschlacht hervor. Überall, wo ein großer, positiver, also in das Interesse des Gegners tief eingreifender Zweck das Ziel ist, bietet sich die Hauptschlacht als das natürlichste Mittel dar; sie ist darum auch das beste, wie wir in der Folge noch näher zeigen werden, und es bestraft sich in der Regel, wenn sie aus Scheu vor der großen Entscheidung umgangen worden ist. Der positive Zweck gehört dem Angreifenden, und so ist die Hauptschlacht auch vorzugsweise sein Mittel. Aber ohne die Begriffe von Angriff und Verteidigung hier näher bestimmen zu können, müssen wir doch sagen, daß selbst der Verteidiger in den meisten Fällen nur dies eine wirksame Mittel hat, um früh oder spät damit den Bedürfnissen seiner Lage zu entsprechen, seine Aufgaben zu lösen. Die Hauptschlacht ist der blutigste Weg der Lösung; zwar ist sie kein bloßes gegenseitiges Morden und ihre Wirkung mehr ein Totschlagen des feindlichen Mutes als der feindlichen Krieger, wie wir das im nächsten Kapitel näher betrachten wollen, allein immer ist Blut ihr Preis und Hinschlachten ihr Charakter wie ihr Name; davor schaudert der Mensch im Feldherrn zurück.“