Meister Eckhart

Meister Eckhart, seines Zeichens großer deutscher Mystiker, ist am heutigen Tag im Jahre 1328 heimgegangen. Daher wollen wir Panzertiere ihm heute ein wenig gedenken und tun dies dort das Vortragen seiner mystischen Schriften. Die allerdings einen kleinen Schönheitsfehler namens Christentum haben. Daher müssen wir uns statt Gottvaters unseren Göttervater Wodan, statt des Jesusrindes unseren Lichtgott Baldur, statt der Engel unsere Walküren und statt des Jüngsten Gerichtes unsere Götterdämmerung denken. Außerdem müssen die lebens- und weltverneinende Auffassungen des Christentums durch das Gegenteil ersetzt werden… Doch zu unserem Meister Eckhart, der eigentlich Eckhart von Hochheim heißt und um 1260 bei Gotha als Sproß eines ritterlichen Geschlechtes geboren worden ist. Er wurde Mönch und erlangte 1302 den Meistertitel in der Gottesfurcht. Ab 1325 störten allerlei Neider seine mythischen Kreise und bescherten unserem Meister Eckhart einen Prozeß wegen Ketzerei. Im Rahmen desselbigen mußte sich unser Meister Eckhart von seinen Lehren lossagen. Die Bruchstücke unseres Meister Eckharts trage ich zur Feier des Tages vor: http://www.zeno.org/Philosophie/M/Meister+Eckhart/Predigten,+Traktate,+Spr%C3%BCche/Fragmente+und+Spr%C3%BCche/Fragmente

„1. Alle Kreaturen sind ein Fußstapfen Gottes. 2. Gott ist nicht ein Zerstörer der Natur, er vollbringt sie vielmehr. 3. Der Mensch kann nicht wissen, was Gott ist. Etwas weiß er wohl: was Gott nicht ist. 4. So gewaltig liebt Gott meine Seele, dass sein Wesen und sein Leben daran liegt, dass er mich lieben muss, es sei ihm lieb oder leid. Wer Gott das nähme, dass er mich liebt, der nähme ihm seine Gottheit. 5. Wer Gott seinen Willen gänzlich gibt, der fängt und bindet Gott, dass Gott nichts kann als was der Mensch will. 6. Erkenntnis kommt von Vergleichen. Weil also die Seele eine Möglichkeit hat, alle Dinge zu erkennen, darum ruht sie nimmer, bis sie in das erste Bild kommt, wo alle Dinge eins sind, und da ruht sie, das ist in Gott. In Gott ist keine Kreatur von anderm Rang als die andre. Die Meister sagen: Wesen und Erkenntnis sind ein und dasselbe. 7. Gott ist nirgends. Gottes Geringstes, dessen ist alle Kreatur voll, und sein Größtes ist nirgends. 8. Wäre nicht Gott in allen Dingen, die Natur wirkte oder begehrte in keinem Dinge etwas; denn es sei dir lieb oder leid, magst du es wissen oder nicht: die Natur in ihrem Innigsten sucht und meinet Gott. Nie würde ein Mensch, der Durst hat, so sehr nach etwas zu trinken begehren, wenn nicht etwas von Gott darin wäre. Die Natur meinte weder Essen noch Trinken, noch Kleider, noch Bequemlichkeit, noch sonst etwas, wenn nicht Gott darin wäre, und sie jagt und bohrt immer mehr danach, Gott darin zu finden. 9. Verginge das Bild, das nach Gott gebildet ist, so verginge auch das Bild Gottes. 10. Die Vernunft ist eindringend, sie begnügt sich nicht mit Güte oder Weisheit oder Wahrheit und auch nicht mit Gott selbst. Es ist gute Wahrheit, sie begnügt sich so wenig mit Gott wie mit einem Stein oder einem Baum. 11. So wahr das ist, dass Gott Mensch geworden ist, so wahr ist der Mensch Gott geworden. 12. Das ist Gottes Natur, dass er ohne Natur ist. 13. Gott kann, was er will, darum hat er dich sich selbst völlig gleich gemacht und dich zu einem Bild seiner selbst gemacht. Aber »ihm gleich«, das klingt wie etwas Fremdes und etwas Entferntes; darum ist die Seele Gott nicht gleich, sie ist ganz und gar das Gleiche wie er und dasselbe was er ist. Ich weiß und kann nicht weiter, damit sei diese Rede zu Ende. 14. Wenn ich Gott nicht zwinge, dass er alles tut, was ich will, dann gebricht es mir entweder an Demut oder an Sehnsucht. 15. Wo sieht man Gott? Wo nicht Gestern noch Morgen ist, wo ein Heute ist und ein Jetzt, da sieht man Gott. Was ist Gott? Ein Meister spricht: Wenn das notwendig sein muss, dass ich von Gott rede, so sage ich, dass Gottes etwas ist, was kein Sinn begreifen oder erlangen kann: sonst weiß ich nichts von ihm. Ein anderer Meister sagt: Wer das von Gott erkennt, dass er unbekannt ist, der erkennt Gott. Wenn ich in Paris predige, so sage ich und darf es wohl sagen: alle hier in Paris können mit all ihrer Wissenschaft nicht begreifen, was Gott in der geringsten Kreatur, auch nur in einer Mücke, ist. Aber ich sage jetzt: die ganze Welt kann es nicht begreifen. Alles was man von Gott denken kann, das ist Gott ganz und gar nicht. Was Gott an sich selbst ist, dazu kann niemand kommen, der nicht in ein Licht entrückt wird, das Gott selbst ist. Was Gott den Engeln ist, das ist gar fern und niemand weiß es. Was Gott in einer gottliebenden Seele ist, das weiß niemand als die Seele, in der er ist. Was Gott in diesen niedern Dingen ist, das weiß ich ein wenig, aber sehr schwach. Wo Gott in der Erkenntnis wohnt, da fällt alle natürliche Sinnlichkeit ab. Dass wir so in ein Licht entrückt werden, das Gott selber ist, um darin in Ewigkeit selig zu sein, das walte Gott, Amen. 16. Das Wort, das Augustin spricht: Was der Mensch liebt, das ist der Mensch, ist folgendermaßen zu verstehen: Liebt er einen Stein, so ist er ein Stein, liebt er einen Menschen, so ist er ein Mensch, liebt er Gott – nun traue ich mich nicht weiter zu sprechen, denn sage ich, dass er dann Gott ist, so könntet ihr mich steinigen wollen. 17. Den gerechten Menschen ist es so ernst mit der Gerechtigkeit, dass sie, gesetzt den Fall, Gott: wäre nicht gerecht, nicht eine Bohne sich um Gott kümmerten. 18. Alle Liebe dieser Welt ist auf Eigenliebe gebaut. Hättest du die gelassen, so hättest du alle Welt gelassen…“

König Konrad der Vierte

„Gegenwärtig hat eine Sturmflut wilder politischer Leidenschaften und tönender Redensarten unsere ganze frühere staatliche Auffassung unter sich vergraben, anscheinend alle heiligen Überlieferungen vernichtet. Aber diese Flut wird sich wieder verlaufen. Dann wird aus dem ewig bewegten Meere völkischen Lebens jener Felsen wieder auftauchen, an den sich einst die Hoffnung unserer Väter geklammert hat, und auf dem vor fast einem halben Jahrhundert durch unsere Kraft des Vaterlandes Zukunft vertrauensvoll begründet wurde: Das deutsche Kaisertum! Ist so erst der nationale Gedanke, das nationale Bewußtsein wieder erstanden, dann werden für uns aus dem großen Kriege, auf den kein Volk mit berechtigterem Stolz und reinerem Gewissen zurückblicken kann als das unsere, so lange es treu war, sowie auch aus dem bitteren Ernst der jetzigen Tage sittlich wertvolle Früchte reifen.“ (Paul von Hindenburg)

Insgesamt können wir Deutschen mit unseren alten Kaisern und Königen überaus zufrieden sein. Wir finden unter ihnen viele bedeutende Herrscher wie Heinrich den Ersten, Ludwig den Deutschen, Otto den Großen, Konrad den Zweiten, Friedrich Rotbart, Karl den Großen, Friedrich den Zweiten, Rudolf den Ersten oder Karl den Fünften. Einige Mittelmäßige und wenige Schlechte gibt es zwar auch, aber noch mehr jung Gestorbene. So auch unser König Konrad der Vierte, denn der Sohn Kaiser Friedrichs des Zweiten und der Isabella von Brienne wurde gerade einmal 26 Jahre alt und regierte nur vier kurze Jahre (1250 bis 1254). Man denke hier an die anfänglichen Schwierigkeiten Ottos des Großen und mag daran ermessen, was geschehen wäre, wenn dieser auch früh hätte abtreten müssen. Und so wollen wir auch unseren König Konrad an dem messen, was er in seiner kurzen Zeit vollbracht hat. In unserem alten deutschen Reich trotze er den Gegenkönigen Heinrich Raspe und Wilhelm von Holland und 1251 unternahm er seine Heerfahrt nach Italien. Deren Zweck war die Behauptung von Sizilien. Seinem Halbbruder Manfred machten die Anhänger des Papstes dieses streitig. Die Hauptstadt Neapel wurde 1253 zurückerobert und so durften wir Deutschen wahrhaft große Dinge von unserem König Konrad dem Vierten erwarten. Sein vorzeitiger Heimgang führte zur bedeutenden Schwächung der Reichsgewalt. Denn als 1273 mit Rudolf von Habsburg endlich wieder ein echter deutscher König gewählt wurde, war dieser nur noch der Erste unter Gleichen und kein wahrer Herrscher mehr. Wirklich ändern sollte dies erst wieder Wilhelm der Große… Die Wittelsbacherin Elisabeth nahm unser König Konrad der Vierte 1246 zur Frau. Der Sohn Konradin entstammt dieser Verbindung. Unser Geschichtsforscher Friedrich Wilhelm Schirrmacher („Die letzten Hohenstaufen“) setzt uns nun vom Stand der Dinge in Italien beim Heimgang Kaiser Friedrichs des Zweiten und von den finsteren Plänen des Papstes gegen unseren König Konrad den Vierten in Kenntnis: http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/urn/urn:nbn:de:hbz:061:1-17390

„Der Kaiser hatte an der Vereinigung beider Kronen in der Form der Personalunion festgehalten. Blieb der im Jahre 1237 von elf Fürsten zum römischen König gewählte Konrad am Leben, so hing die Entscheidung über das Königreich und die italienischen Reichslande von Deutschland ab. Starb er kinderlos, so waren nach dem Willen des Kaisers die Geschicke des Haupt- und Heimatlandes der Dynastie in die Hand des italienischen Sprossen derselben gelegt. Und nicht auf Konrad, Heinrich und Manfred allein beruhte die Macht des Hauses. Noch lebte Friedrich, der zweite Sohn von Friedrichs ältestem Sohne Heinrich, der sich durch Verrat um sein Erbe brachte, er war durch das Testament seines Großvaters zum Herzoge von Österreich und Steiermark ernannt. Gelangte er zum Besitz dieser Lande, so war Ober-Deutschland staufisch, denn seit der Ehe Konrad IV. mit Elisabeth, der Tochter Herzogs Otto des Erlauchten von Bayern, stand das Haus der Wittelsbacher mit Rat und Tat für die Sache der Staufer ein. Von den beiden unehelichen Söhnen des Kaisers befand sich König Enzio seit dem 10. Mai 1249 in der Gefangenschaft der Bolognesen. Fruchtlos blieb ein Versuch Friedrichs, ihn gegen einen von ihm gefangen gehaltenen Sohn des Markgrafen von Montferrat auszutauschen. An der Ausführung seiner Drohung hinderte ihn der Tod. Die Bolognesen ließen den Gefürchteten wie einen kostbaren Schatz bewachen. Dagegen hielt Friedrich von Antiochien als Podestà von Florenz die Fahne der Gibellinen in Toscana aufrecht. Im Osten hatten sich, wie der Kaiser sich rühmen konnte, die ganze Mark Ancona, in der im Jahre 1250 Gualterio de Palear, Graf von Manupelli Generalvikar war, das Herzogtum und die Romagnola seiner Majestät unterworfen. Schwerlich würde sich der in diesen Gebieten die Kirche verteidigende Kardinal Peter Capoccio gegen die Macht des Kaisers, zu der er die ausgedehntesten Rüstungen traf, behaupten können. Gleich schwierig war die Lage des Kardinaldiakon von Sankt Maria in via lata, Ottavianos de Ubaldini, Legaten in der Lombardei. In der Trevisanischen Mark blieb Ezzelin von Romano als Verteidiger der kaiserlichen Sache zur Vollendung der eigenen Gewaltherrschaft nicht viel mehr zu tun übrig. An Stelle Enzios, der Legat von ganz Oberitalien gewesen war, trat für die Lande westwärts vom Lambro mit dem Titel eines Generallegaten Graf Thomas von Savoyen, im Jahre 1250 folgte ihm in dieser Funktion als kaiserlicher Vikar und Podestà von Lodi Manfred Lancia. Das Podestenamt in Cremona kam nach Enzios Gefangennahme an den Markgrafen Oberto Belavicini, der, bereits in den Jahren 1241 bis 1243 kaiserlicher Vikar von Lunesana, seine Macht von der Mündung der Magra bis zum rechten Ufer des Po ausgedehnt hatte. So kräftig und drohend die kaiserliche Partei dastand, um in voller Geschlossenheit einen legten gewaltigen Schlag gegen die Partei der Kirche zu führen, so lähmend wirkte der Tod Friedrichs auf sie, so erhebend auf ihre Gegner. Die guelfische Partei begehrte ihr Haupt endlich von Angesicht zu Angesicht zu sehen; Rom klagte längst seiner Krone beraubt zu sein, zahlreiche Boten fanden sich aus Italien in Lyon ein. Die Rückkehr war bei der Freudennachricht von Friedrichs Tode beschlossene Sache. Um vollständig als Sieger dazustehen, galt es für den Geretteten, durch persönliches Auftreten und Eingreifen die Gunst des Augenblickes auszubeuten, das Feuer der Freude und Begeisterung bei den der Kirche Ergebenen, die Niedergeschlagenheit der verirrten Söhne zur Austilgung der verzehrenden Parteileidenschaft zu benutzen; vor Allem dem Zuge Konrads nach Italien, seiner Vereinigung mit Manfred durch kräftige Gegenmaßregeln zu wehren. Daß Konrad sich zum Zuge über die Alpen rüstete, sein Schwiegervater Herzog Otto von Bayern inzwischen seine Sache in Deutschland zu schützen hatte, mußte Innozenz am sichersten von dem Grafen Wilhelm von Holland, dem er die Reichskrone hatte aufsetzen lassen, erfahren. Mit zahlreichem Gefolge erschien dieser in Begleitung des Erzbischofs Arnold von Trier zum Osterfest in Lyon. Daß er bei der Begegnung dem Papst den Steigbügel gehalten, dieser ihn und die Deutschen ehrenvoll aufgenommen habe, blieb nicht unberichtet, wohl aber, was zu wissen wichtiger war, welche Bestimmungen Innozenz für Deutschland traf. Die Verwerfung und Bekämpfung Konrad IV. blieb beschlossene Sache. Der Bruder vom Predigerorden Wilhelm von Cyka erhielt den Auftrag, die Geistlichkeit und das Volk in Deutschland zum Kreuzzuge gegen ihn, den Exkommunizierten, den Erben der väterlichen Ruchlosigkeit, und seine Anhänger auf zurufen mit dem Versprechen gleichen Lohnes wie für die zum Schuß des heiligen Landes Bekreuzten. Konrad IV. sollte in Deutschland zurückgehalten werden. Am 19. April schied Innozenz nach sechsjährigem Aufenthalt von Lyon, deren Bewohner sich das Verdienst erworben hatten, von dem Haupt der Kirche vorzugsweise deren Söhne genannt und durch Gnadenerweisungen bedacht zu werden…“

Warum sich der Abtrünnige Axel R. wohl unentwegt öffentlich zum Affen macht?

https://www.youtube.com/c/DerReitzEffekt/about

„Axel Reitz, geboren 1983, war von seinem dreizehnten Lebensjahr an bis zu seinem Ausstieg im Jahre 2012 einer der berüchtigsten Rechtsextremisten der Bundesrepublik. Zwei Jahrzehnte dominierte der von den Medien als „Hitler von Köln“ bezeichnete Kader als Organisator, Netzwerker und Propaganda-Redner das öffentliche Bild der Szene in Deutschland. Blöd nur für die ehemaligen Kameraden und alle anderen Feinde der demokratischen Gesellschaft: Seit seiner kompletten Abkehr vom Extremismus und seiner politischen, gesellschaftlichen und sozialen Rehabilitation fließt all seine Energie nun in den Kampf gegen antidemokratische Ideen, Hass und Hetze – jetzt auch auf YouTube.“

Sehet, welch ein Mensch! – Möchte man da mit dem römischen Landpfleger Pontius Pilatus mal wieder ausrufen. Denn auf keine Weise kann man sich mehr ins eigene Bein schießen als stolz zu verkünden, daß man seine einstigen Mitstreiter nun bekämpfen wolle. Verräter mag nun wirklich keiner und dies führt uns zur Frage, warum der Abtrünnige Axel sich neuerdings unentwegt öffentlich zum Affen machen muß. Geltungssucht und Wichtigtuerei könnten dahinterstecken. Die leidige Geldgier ist nicht auszuschließen – zumindest bettelt der Axel R. am Ende seine Filmchen regelmäßig um Geld. Angeblich um sich eine bessere technische Ausrüstung kaufen zu können, aber böse Zungen meinen, daß mögliche Spenden beim örtlichen Kokain-Händler landen könnten. Möglich wäre aber auch Zwang. Dem Axel R. drohte schließlich eine lange Kerkerhaft als er sich von unserer deutschen Sache losgesagt hat.

Inhaltlich gibt der Axel R. eine recht plumpe Mischung aus der Berichterstattung des Speichels und der Scheinstaatslehre der Bunteszentrale für politische Bildung zum Besten. Entsprechend sind wir Deutschen in der Geschichte ganz furchtbar schlimm-böse und an allen möglichen Dingen schuld. Rassen gibt es nicht und wenn, dann ist der einzige Unterschied die Hautfarbe. Wer es anders weiß, den verspottet der Axel R. schon mal als Schädelvermesser – der Hinweis auf unseren großen deutschen Rasseforscher Hans F. K. Günther darf hier natürlich nicht fehlen: https://archive.org/details/hans-f.-k.-gunther.-rassenkunde-des-deutschen-volkes.-5.-aufl.-1924 Obendrein versucht der Axel R. regelmäßig die AfD oder die Identitätsspartaner von links anzugreifen, obwohl erste lediglich die C*DU von vor 30 Jahren darstellt und letztere bis ins Mark umerzogen sind. So weit so schlecht. Ob der Axel R. mit seinem Auftraten viel Erfolg haben wird, darf bezweifelt werden. Denn seinen Verlautbarungen steht die liebe Wirklichkeit entgegen. Der hinkt der Axel R. ungefähr 40 Jahre hinterher und so wirkt es reichlich daneben, wenn er uns Deutschen erzählen will, daß ein jeder Ausländer Deutscher werden und sein könne. Denn die fremdländischen Kolonisten im deutschen Rumpfstaat machen schon lange keinen Hehl mehr daraus, daß sie keine Deutschen sein wollen. Im Gegenteil: Gar nicht oft genug können sich die Ausländer an dem Gedanken an ihre bevorstehende Machtübernahme berauschen. Und überhaupt wirken – nicht zuletzt wegen der Todeskronen-Scheingrippe – die Reden des Axel R. so als ob jemand 1985 in Mitteldeutschland den Leuten noch den Kommunismus gepredigt hätte. Das Schlußwort hat unser möglicher Erschaffer Julius Cäsar, der schreibt nämlich in seinen Denkwürdigkeiten zu seinem gallischen Krieg folgendes:

„Wenn einer der Häuptlinge in der allgemeinen Versammlung erklärt, er wolle sich an die Spitze stellen: wer Anteil zu nehmen wünsche, der solle sich melden, so erheben sich alle, denen der Mann und das Unternehmen gefällt und versprechen ihm unter lautem Beifall der Menge ihre Unterstützung. Folgt dem aber einer später dennoch nicht, so betrachtet man ihn als fahnenflüchtig und Verräter; niemals mehr findet er für die Zukunft Glauben.“

Die Schillsche Erhebung

„Wenn eine Spannung stattfindet, so wird die Entscheidung immer wirksamer sein, teils weil sich darin mehr Willenskraft und mehr Drang der Umstände kundtun wird, teils weil alles schon auf eine große Bewegung vorbereitet und zugerichtet ist. Die Entscheidung gleicht da der Wirkung einer wohl verschlossenen und verdämmten Mine, während eine an sich vielleicht ebenso große Begebenheit im Zustande der Ruhe einer in freier Luft verplatzten Pulvermasse mehr oder weniger ähnlich ist.“ (Carl von Clausewitz, „Vom Kriege“)

Damit ist das Unglück der Schillschen Erhebung im Jahre 1809 wohl recht gut umrissen. Denn eine solche Clausewitzsche Spannung herrschte damals in Westphalen nicht, weshalb die Wirkung der Gefechte und Handstreiche unseres Majors Ferdinand von Schill auch verpuffte. Erschwerend hinzu kamen die schlechten Nachrichten aus dem Süden. Denn unserem Kaiser Franz II. war die Kriegsgöttin Pallas Athene noch immer abhold (oder konnte sich – wie beim Homer – nicht gegen den Willen des Allvaters durchsetzen) und die Kunde von den neuen Niederlagen unserer Österreicher verbreite sich rasch im Norden. Die gallische Übermacht setzte sich in Bewegung und so mußte unser Schill auf Stralsund zurückgehen. Im Handstreich befreite er unsere alte Hansestadt und wollte diese zur Festung ausbauen. Vor Zeiten hatte Stralsund selbst Wallenstein getrotzt, aber im Jahre 1809 waren seine Befestigungen zu schwach. Mit großer Übermacht erstürmten die Gallier schließlich Stralsund. Im Straßenkampf fiel unser Major von Schill. In seinem Zorn ließ der gallische Gewaltherrscher Napoleon elf von Schills Offizieren öffentlich in Wesel ermorden und 500 seiner Soldaten auf die Galeeren verschleppen. Frei kamen diese Unglücklichen erst im Jahre 1814. In epischer Breite dargestellt hat uns die Schillsche Erhebung unserer Geschichtsschreiber Friedrich Karl von Vechelde in seinem Werk „Ferdinand von Schill und seine Schar“ – trotz der schlechten Nachrichten stimmen Schills Männer dafür den Kampf fortzusetzen: https://archive.org/details/bub_gb_tFRDAAAAYAAJ

„Von Dessau wurde eine Abteilung Husaren und reitender Jäger unter den Leutnants von Blankenburg und von Quistorp nach Saalhorn geschickt. um sich der Übergänge und Fähren über die Elbe und Saale zu versichern; eine andere. unter den Befehlen der Leutnants Leo von Lützow und von Francois nach Köthen, dessen Fürst als ein treuer Anhänger des französischen Kaisers bekannt war. Am 3ten zog das Regiment weiter nach Bernburg, während der Leutnant von Brünnow mit drei Zügen der vierten Schwadron des Regiments bis nach Halle streifte, welche Stadt er im Namen des Königs von Preußen in Besitz nahm, und die preußischen Adler an die Stelle der westphälischen Wappen aufrichten ließ. Nach einigen Stunden mußte er jedoch den Ort wieder verlassen, verstärkt durch 60 Freiwillige. Am 4ten Mai kamen indes böse Botschaften nach Bernburg: aus Hessen, daß Dörnbergs Unternehmen am 21ften April zu Kassel gescheitert, und nun auf den Beistand des seinem Kurfürsten treu ergebenen hessischen Landvolks nicht zu rechnen sei, da das Militär bei dem Ausbruche die Partei des Königs ergriffen habe; aus Berlin der erneuerte Befehl zur schleunigsten Rückkehr des Regiments; von der Donau indes die niederschlagendste, es habe Napoleon bei Regensburg gesiegt, und den Erzherzog Karl nach Böhmen zurückgedrängt. Solche Kunde war für Schill unerwartet, denn an Österreichs Siege war sein und jedes ähnliche Wagnis zu Deutschlands Erlösung geknüpft. In dieser Bedrängnis, in welcher ein letzter Entschluß gefaßt werden mußte, ließ er sämtliche Offiziere um sich versammeln. „Noch jetzt“, sprach er am Ende seiner Rede zu ihnen, „sei er Herr beider Flüsse, der Elbe und der Saale, bald vielleicht nicht mehr. Sie Alle ständen, bei den ihnen schon bekannten Nachrichten über das österreichische Heer, am Scheidewege, jeder Einzelne möge unumwunden seine Meinung sagen, was zu tun sei; die Mehrzahl aber müsse den Ausschlag geben. Er rate, sich jetzt über die Elbe zurückzuziehen, und mit den Österreichern sich zu verbinden. bis ein günstiger Zeitraum für sie in Norddeutschland erscheine. Er fürchte, getäuscht zu sein, das Volk in Westphalen sei nicht so enthusiastisch, wie man es ihm geschildert habe.“ Unter den zwanzig Versammelten herrschten aber über die Wahl des Entschlusses verschiedene Ansichten; doch erklärte man sich allgemein gegen einen Rückzug über die Elbe und Saale. Vorwärts winke die Ehre und im äußersten Falle ein rühmlicher Untergang; rückwärts warte nur Strafe und Schande, Der Leutnant Stock sprach sich mit herzergreifender Begeisterung für die Fortsetzung des einmal begonnenen Bühnen Unternehmens aus. „Man müsse weiter in Westphalen vordringen, ziehe das Volk den Druck, der Freiheit vor, dann hätten sie das Ihrige getan, und es bleibe ihnen nichts übrig, als so groß zu enden, wie sie angefangen.“ Ein allgemeines „Vorwärts! Vorwärts!“ (begleitete den Schluß dieser Worte. Noch schwankte Schill, aber die Stimme seines edlen und besonnenen Freundes, des Leutnants von Dieczelsky, entschied, und so wurde ein Bund auf Leben und Tod geschlossen. Die Nachricht indes, daß der französische Befehlshaber in Magdeburg. Divisionsgeneral Micheaud, eine Heeresabteilung aus jener Festung gegen das Korps entsandt habe, bewog Schill, am 4ten Mai Bernburg zu verlassen, und kühn wider den heranrückenden Feind zu gehen. Schon am andern Tage stieß er auf ihn bei Dodendorf, einer Ortschaft, durch welche die von Bernburg nach Magdeburg führende Heerstraße geht, und die eine starke Meile von letzterer Stadt entfernt liegt. Nachdem der Anfang der Feindseligkeiten durch Aufhebung einiger Vedetten gemacht worden. welche der Leutnant Heinrich von Wedell gefangen einbrachte, schien es wohl des Versuches wert, ob nicht die westphälischen Truppen durch unblutige Mittel bewogen werden könnten, die Sache des fremden Usurpators zu verlassen, und sich mit ihren deutschen Landsleuten zu verbinden. Der Leutnant von Stock erbot sich daher, von einem edlen Eifer erfüllt. ihnen die Worte des Friedens zu bringen. Er ritt an das nächste vor dem Dorfe aufgestellte westphälische Quarre, den Soldaten mit einem weißen Schnupftuch winkend, und forderte sie auf, nicht gegen ihre deutschen Brüder zu fechten, welche nur gekommen wären, sie von einem drückenden Joche zu befreien. Ein Offizier, der westphälische Infanterieleutnant von Haas, näherte sich ihm, und es kam zu einem Gespräche, dessen Inhalt man nicht erfahren hat; denn in dem nämlichen Augenblick da Stock sich zu den Seinigen wandte, fiel ein Schuß in feinem Rücken, der ihn entseelt zu Boden streckte. Bestürzt durch dieses unglückliche Ereignis, aber doch in der Meinung, daß es nur durch irgend ein Mißverständnis herbeigeführt fein könnte, sprengte der Leutnant Bärsch, begleitet von dem Wachtmeister Halsband und einem Trompeter. herbei, um den Versuch des gütlichen Zuredens zu wiederholen; doch statt der Antwort erfolgte ein heftiges Feuer, von welchem gleichwohl Niemand verletzt wurde. Allein ein so feindliches, undeutsches Benehmen konnte nicht verfehlen, die Gemüter allesamt aufs Höchste zu erbittern. Man forderte das Zeichen zum Angriff, und gelobte sichs, jede fernere Schonung bei Seite zu setzen…“

Generalluftzeugmeister Ernst Udet

Unser Ernst Udet hat heute Geburtstag. In seinem ersten Kriegerleben war er unser zweitbestes Fliegerass im Vierjährigen Krieg, mit seinen 62 Abschüssen nur von unserem Roten Baron Manfred von Richthofen übertroffen. In seinem zweiten Kriegerleben Offizier bei der Luftwaffe, zuletzt Generaloberst und Generalluftzeugmeister (so eine Art Waffenmeister). Dazwischen liegt ein Zivilleben mit Kunstflug und Filmauftritten fliegerischer Natur. Zur Welt kam unser Udet 1896 in Frankfurt am Main und folgte 1914 dem Ruf der Waffen. Als Kraftradmelder verbrachte er das erste Kriegsjahr, ehe er im zweiten zu den Fliegern kam. Anfangs noch zu den Bombern, 1916 aber zu den Jägern. Die ersten Abschüsse folgten und schneller als sich unser Udet versah, hatte er mit unserer Jagdstaffel XXXVII seine erste Einheit zu führen, es folgten die Jagdstaffeln XI und IV im Jahre 1918. Auszeichnungen regnete es regelrecht über unseren Udet – das Eiserne Kreuz, der Hausordnen der Hohenzollern und der blaue Verdienstorden Friedrichs des Großen, um nur die bedeutendsten zu nennen. Mitten ins Geschehen stürzt sich unser Udet in seinem Panzerfliegerbuch „Mein Fliegerleben“ und berichtet uns von seiner Entsendung an die Front: https://www.pdf-archive.com/2016/11/11/ernst-udet-mein-fliegerleben-1935

„Als ich in unsere Stube trete, ruft mir Niehaus schon an der Tür entgegen: „Udet, sofort zu Leutnant Justinus kommen, er hat schon zweimal nach dir geschickt!“ Ich rücke die Mütze gerade, Kokarden in Verlängerung des Nasenrückens, und gehe den langen, grauen Kasernenflur entlang. Die Flugschüler kommen von einem Übungsmarsch zurück, mit Karabiner und Tornister klappern sie an mir vorbei. Ich überlege: Was kann Justinus von mir wollen? Ob er erfahren hat, wer dem Hauptmannshund Benzin unter den Schwanz gespritzt hat? Wäre komisch, wenn er sich darum kümmerte. Denn er ist schließlich nur nach Darmstadt kommandiert, um Piloten für seine Abteilung auszusuchen. Mit dem inneren Betrieb der Fliegerersatzabteilung hat er nichts zu tun. Eine schmale Tür, ein weißes Pappschildchen „Leutnant Justinus“. Ich klopfe, trete ein. Justinus liegt auf dem Bett, in Hemdsärmeln. Der Waffenrock hängt über der Stuhllehne, das Band des Eisernen Kreuzes leuchtet aus dem zweiten Knopfloch. Draußen vor dem offenen Fenster flirrt ein heißer Sommertag. Ich stehe stramm. „Setzen Sie sich, Udet!“ sagt Justinus, reckt sein Bein aus und fegt einen Stoß Zeitungen vom Stuhl auf den Boden herunter. Ich setze mich und sehe ihn erwartungsvoll an. „Wie alt sind Sie eigentlich?“ beginnt er unvermittelt. „Neunzehn Jahre, Herr Leutnant!“ „Hm“, brummt er, „bißchen jung!“ „Aber ich werde bald zwanzig“, füge ich eilig hinzu, „nächstes Jahr im April.“ Um seine Augen bilden sich Lachfältchen. „Na, da beeilen Sie sich mal“, sagt er. „Und wie sind Sie zur Fliegerei gekommen?“ Ich fange an zu begreifen, was er von mir will. „Ende Vierzehn wurde ich als freiwilliger Motorradfahrer entlassen“, berichte ich eifrig, »und da habe ich mich sofort bei einer Fliegerersatz-Abteilung gemeldet. Bin aber nicht genommen worden.“ „Weshalb?“ „Weil ich damals noch zu jung war“, gebe ich zögernd zu. Justinus lächelt wieder. „Und dann?“ fragt er. „Dann habe ich mich als Zivilflieger ausbilden lassen. Bei den Ottowerken in München.“ „Auf eigene Kosten?“ „Mein Vater hat zweitausend Mark bezahlt und eine Badezimmereinrichtung für Herrn Otto.“ Ich will noch weiter erzählen, aber Justinus schneidet mir mit einer Handbewegung das Wort ab. „Ist gut!“ sagt er. Dann richtet er sich auf, den Kopf auf den Ellenbogen gestützt, und sieht mich mit seinen harten, blauen Augen eine Weile prüfend an. „Hätten Sie Lust, mit mir rauszugehen, als mein Pilot?“ fragt er. Obwohl ich das erwartet habe, kann ich nicht verhindern, daß ich rot werde. Vor Freude. Denn Justinus ist ein feiner Kerl. „Verdammt schneidiger Hund!“ sagen die Flugschüler von ihm. „Selbstverständlich, Herr Leutnant!“ schmettere ich ganz vorschriftswidrig. Er nickt mir freundlich zu. „Geht in Ordnung!“ Ich stehe auf, baue ein strammes Männchen. In der Tür ruft er mich noch mal zurück. „Haben Sie heut abend frei?“ Und als ich bejahe: „Dann wollen wir unsere neue Ehe begießen, „Emil“.“ „Jawoll, Leutnant „Franz“.“ Bei ihm riskiere ich diese Antwort. „Emil“ heißt in der Fliegersprache der Pilot, „Franz“ der Beobachter. Aber nur „Franz“ traue ich mich denn doch nicht zu sagen. Gegen Morgen kommen wir heim. Ich bin lange über meinen Urlaub ausgeblieben, und Justinus hängt mir sein Offizierscape um, damit ich ungefährdet die Posten passieren kann. Am nächsten Morgen bei den Schulflügen im Grießheimer Sand hätte ich beinah Bruch gemacht. Ich vergesse, meinem Schüler, dem großen, dicken Kolonialwarenhändler, der immer zu früh abfängt, im entscheidenden Augenblick mit dem Spazierstock eins über die Haube zu geben. Erst im allerletzten Moment kriegt er seinen Puff. So sehr beschäftigt mich das Gespräch mit Justinus…“

Ludwig Uhland

Im Schwabenland zu Tübingen wurde 1787 unser großer deutscher Dichter und Denker Ludwig Uhland geboren. Dessen Gedichte sind ein unabdingbarer Bestandteil unseres deutschen Geisteslebens und so haben wir Panzertiere ihm eine kleine Gedenkfeier zum Wiegenfest ausgerichtet. Im bürgerlichen Leben schlug er die Laufbahn eines Rechtswahrers ein. An der altehrwürdigen Tübinger Hochschule studierte er ab 1850 die Rechtslehre. Im Jahre 1810 erwarb er die Doktorwürde. Mit seinen liberalen Umtrieben bereitete er dem Haus Württemberg wohl so manchen Kummer. Eine sinnvollere Tätigkeit fand er 1829 mit seinem Lehrstuhl für deutsche Sprache an der Hochschule von Tübingen. Seine Herzensdame Emilie Vischer (eine reiche Kaufmannstochter) führte er 1820 zum Traualtar. Neben seinen Gedichten hat unser Uhland noch die Trauerspiele „Ernst, Herzog von Schwaben“ und „Ludwig der Bayer“ sowie eine erzählende Kurzfassung unseres Nibelungenlied geschrieben. Als Denker widmete sich unser Uhland vor allem unserer altdeutschen Dichtkunst. „Walther von der Vogelweide, ein altdeutscher Dichter“, „Der Mythos von Thor nach nordischen Quellen“, „Geschichte der deutschen Dichtkunst im fünfzehnten und sechzehnten Jahrhundert“, „Alte hoch- und niederdeutsche Volkslieder“ oder „Geschichte der deutschen Poesie im Mittelalter“ sind die Früchte seiner Arbeit. Uhlands Gedicht „Siegfrieds Schwert“ lasse ich unseren alten Meister zum Besten geben: http://www.zeno.org/Literatur/M/Uhland,+Ludwig/Gedichte/Gedichte+(Ausgabe+letzter+Hand)

„Jung Siegfried war ein stolzer Knab,

Ging von des Vaters Burg herab.

Wollt rasten nicht in Vaters Haus,

Wollt wandern in alle Welt hinaus.

Begegnet‘ ihm manch Ritter wert

Mit festem Schild und breitem Schwert.

Siegfried nur einen Stecken trug,

Das war ihm bitter und leid genug.

Und als er ging im finstern Wald,

Kam er zu einer Schmiede bald.

Da sah er Eisen und Stahl genug,

Ein lustig Feuer Flammen schlug.

„O Meister, liebster Meister mein!

Laß du mich deinen Gesellen sein!

Und lehr du mich mit Fleiß und Acht,

Wie man die guten Schwerter macht!“

Siegfried den Hammer wohl schwingen kunnt,

Er schlug den Amboß in den Grund.

Er schlug, daß weit der Wald erklang

Und alles Eisen in Stücke sprang.

Und von der letzten Eisenstang

Macht‘ er ein Schwert, so breit und lang.

„Nun hab ich geschmiedet ein gutes Schwert,

Nun bin ich wie andre Ritter wert.

Nun schlag ich wie ein andrer Held

Die Riesen und Drachen in Wald und Feld.“

William Shakespeare

„…man tut gewiss am besten, einen Künstler in so weit von seinem Werke zu trennen, dass man ihn selbst nicht gleich ernst nimmt wie sein Werk. Er ist zuletzt nur die Vorausbedingung seines Werks, der Mutterschoß, der Boden, unter Umständen der Dünger und Mist, auf dem, aus dem es wächst, – und somit, in den meisten Fällen, Etwas, das man vergessen muss, wenn man sich des Werks selbst erfreuen will. Die Einsicht in die Herkunft eines Werks geht die Physiologen und Vivisektoren des Geistes an: nie und nimmermehr die ästhetischen Menschen, die Artisten! Dem Dichter und Ausgestalter des Parsifal blieb ein tiefes, gründliches, selbst schreckliches Hineinleben und Hinabsteigen in mittelalterliche Seelen-Kontraste, ein feindseliges Abseits von aller Höhe, Strenge und Zucht des Geistes, eine Art intellektueller Perversität (wenn man mir das Wort nachsehen will) ebensowenig erspart als einem schwangeren Weibe die Widerlichkeiten und Wunderlichkeiten der Schwangerschaft: als welche man, wie gesagt, vergessen muss, um sich des Kindes zu erfreuen. Man soll sich vor der Verwechselung hüten, in welche ein Künstler nur zu leicht selbst gerät, aus psychologischer contiguity, mit den Engländern zu reden: wie als ob er selber das wäre, was er darstellen, ausdenken, ausdrücken kann. Tatsächlich steht es so, dass, wenn er eben das wäre, er es schlechterdings nicht darstellen, ausdenken, ausdrücken würde; ein Homer hätte keinen Achill, ein Goethe keinen Faust gedichtet, wenn Homer ein Achill und wenn Goethe ein Faust gewesen wäre.“

Meint zwar unser Philosoph Nietzsche, aber dennoch wollen wir an seinem Geburtstag des alten Shakespeares gedenken, wenn dieser auch selbst kein Hamlet war. Außerdem wollen wir den Shakespeare ja den Engländern entwenden und ihn zu unserem dritten deutschen Klassiker machen. Wie man sich vielleicht schon denken kann, suche ich mir das entsprechende Stück aus dem Richard III. heraus, das ich in meinen Verlorenen Siegen zitiere: http://www.zeno.org/Literatur/M/Shakespeare,+William/Historien/K%C3%B6nig+Richard+III.

„Nun ward der Winter unsers Mißvergnügens

Glorreicher Sommer durch die Sonne Yorks;

Die Wolken all, die unser Haus bedräut,

Sind in des Weltmeers tiefem Schoß begraben.

Nun zieren unsre Brauen Siegeskränze,

Die schart’gen Waffen hängen als Trophä’n;

Aus rauhem Feldlärm wurden muntre Feste,

Aus furchtbarn Märschen holde Tanzmusiken.

Der grimm’ge Krieg hat seine Stirn entrunzelt,

Und statt zu reiten das geharn’schte Roß,

Um drohnder Gegner Seelen zu erschrecken,

Hüpft er behend in einer Dame Zimmer

Nach üppigem Gefallen einer Laute.

Doch ich, zu Possenspielen nicht gemacht,

Noch um zu buhlen mit verliebten Spiegeln;

Ich, roh geprägt, entblößt von Liebesmajestät

Vor leicht sich dreh’nden Nymphen mich zu brüsten;

Ich, um dies schöne Ebenmaß verkürzt,

Von der Natur um Bildung falsch betrogen,

Entstellt, verwahrlost, vor der Zeit gesandt

In diese Welt des Atmens, halb kaum fertig

Gemacht, und zwar so lahm und ungeziemend,

Daß Hunde bellen, hink ich wo vorbei;

Ich nun, in dieser schlaffen Friedenszeit,

Weiß keine Lust, die Zeit mir zu vertreiben,

Als meinen Schatten in der Sonne spähn

Und meine eigne Mißgestalt erörtern;

Und darum, weil ich nicht als ein Verliebter

Kann kürzen diese fein beredten Tage,

Bin ich gewillt, ein Bösewicht zu werden

Und feind den eitlen Freuden dieser Tage.

Anschläge macht‘ ich, schlimme Einleitungen,

Durch trunkne Weissagungen, Schriften, Träume,

Um meinen Bruder Clarence und den König

In Todfeindschaft einander zu verhetzen.

Und ist nur König Eduard treu und echt,

Wie ich verschmitzt, falsch und verräterisch,

So muß heut Clarence eng verhaftet werden,

Für eine Weissagung, die sagt, daß G

Den Erben Eduards nach dem Leben steh‘.

Taucht unter, ihr Gedanken! Clarence kommt.“

Der englische König Richard III. wurde übrigens von den Tudor-Usurpatoren wohl zu Unrecht als Gewaltherrscher verunglimpft und seit geraumer Zeit widmet sich die Richard III. Gesellschaft der Wiederherstellung seines Angedenken (mit einigem Erfolg): http://www.richardiii.net Vielleicht gibt es ja in ein paar hundert Jahren auch eine Autobahnbauer-Gesellschaft…

Großadmiral Erich Raeder

Unser Flottenführer ohne Flotte, unser Großadmiral Erich Raeder, hat Geburtstag. Seine neue deutsche Kriegsflotte sollte 10 Schlachtschiffe, 15 Panzerschiffe, 8 Flugzeugträger, 5 schweren Kreuzer, 24 leichte Kreuzern, 36 Spähkreuzer, 70 Zerstörer, 78 Torpedoboote und 249 U-Boote umfassen uns bis 1949 gebaut werden. Damit hätte sich im Sechsjährigen Krieg durchaus etwas anfangen lassen können. Die Gefahr feindlicher Landungen im Westen wäre gebannt gewesen, eine Landung in England gar sehr erleichtert worden und unter Umständen wäre es sogar möglich gewesen im Mittelmeer aufzuräumen, damit unser Wüstenfuchs Rommel den nötigen Nachschub für seinen Kampf gegen das alte Scheißhaus Monty bekommt. Unter Umständen hätte unsere Kriegsflotte auch ins Schwarze Meer dampfen und dort die russische Flotte ausschalten könnten, damit diese unsere XI. Armee nicht bei der Eroberung der Krim immerzu stören kann… Geboren wurde unser Großadmiral Raeder übrigens 1876 in Wandsbek bei Hamburg und seit seinem achtzehnten Lebensjahr fuhr er zur See. Im Vierjährigen Krieg nahm er an den Seeschlachten auf der Doggerbank und am Skagerrak teil, wobei in letzterer die Engländer eine ziemlich schlimme, aber leider nicht entscheidende Schlappe erlitten. Abgesehen von unseren Unterseebooten mußte sich unsere Kriegsmarine im Sechsjährigen Krieg auf Nadelstiche beschränken. Mit einer großen Ausnahme: Dem Unternehmen Weserübung. Bei diesem kamen wir Deutschen den Engländern und Galliern bei der Besetzung Norwegens zuvor und sicherten damit unsere Zufuhr an Eisenerz aus Schweden, was kriegswirtschaftlich von großer Wichtigkeit war. So einen Tigerpanzer kann man schließlich nicht aus Holz bauen. Und die treibende Kraft hinter dem Unternehmen Weserübung war unser Großadmiral Raeder. Daher wollen wir uns heute zu seinen Ehren auch den ein oder anderen Schädel Met genehmigen. Seine Herzensdamen Anna Grytzell und Erika Hindermann führte unser Großadmiral Raeder 1903 beziehungsweise 1920 zum Traualtar. Von seiner ersten Frau hatte er die Tochter Anita und von seiner zweiten den Sohn Hans. Ein Panzerseefahrerbuch hat uns unser Großadmiral Raeder auch geschrieben. „Mein Leben“ heißt es und darin berichtet uns unser Großadmiral Raeder nun von seinen Überlegungen zur Seekriegsführung. Während unsere deutsche Luftwaffe und unser deutsches Heer über halbwegs angemessene Streitmittel verfügten, mußte unsere unfertige deutsche Kriegsmarine gleich zu Anfang mit einem letzten Aufgebot in einen Verzweiflungskampf ziehen:

„Bei einer derartigen Führung der Streitkräfte durch die Seekriegsleitung wurde ebenfalls den Befehlshabern und Kommandanten während der Operationen eine sehr große Verantwortung auferlegt, so daß sie oft vor schweren Entscheidungen standen. Sie sollten sichtbare Erfolge erzielen, mußten aber zugleich ihre Schiffe möglichst lange gefechtsfähig erhalten. Die Operationsbefehle, die sie mitbekamen, enthielten daher die Weisung, dem Kampf mit überlegenen feindlichen Streitkräften auszuweichen und auch Gefechte mit einem schwächeren Gegner im allgemeinen zu vermeiden. Die Seebefehlshaber mußten ferner ihre Brennstoffvorräte und ihren Munitionsbestand in ihre Überlegungen einbeziehen und mußten die Aussichten eines Erfolges mit der Größe des Einsatzes abwägen. Der Gegner konnte bei der Zahl seiner Streitkräfte ein hohes Risiko in Kauf nehmen, im Fall von Beschädigungen bald einen eigenen Stützpunkt erreichen und etwaige Verluste leicht verschmerzen. Bei uns dagegen stellte jeder Schiffsuntergang, ja schon jede ernstere Beschädigung einen praktisch unersetzlichen Verlust dar. Dazu kam die notwendige Rücksicht auf die Neutralen, mit denen Zwischenfälle unbedingt vermieden werden sollten. Es war also ein schmaler Grat, auf dem sich die in See befindlichen Befehlshaber und Kommandanten mit ihren Entscheidungen zu bewegen hatten. Im Seekrieg liegen Erfolg und Mißerfolg meist dicht beieinander. Ein falscher oder zu später Entschluß, für den oft nur Minuten zur Verfügung stehen, die Fehlbeurteilung einer Nachricht, eine störende Wetteränderung oder gar ein unglücklicher Treffer können die Gunst einer Lage in ihr Gegenteil verkehren; genauso wie sich in einer hoffnungslos erscheinenden Situation durch das Verhalten des Gegners ein Ausweg oder ein Erfolg ergeben kann. Von den Besonderheiten des Seekrieges hatte Hitler als sehr landgebundener Mensch keine rechte Vorstellung. Er hatte auf der einen Seite immer eine starke Sorge um die großen Schiffe, wenn sie in See waren; andrerseits glaubte er, in unserer Art der Handelskriegführung ein Abweichen von dem eigentlichen Kampfzweck des Kriegsschiffes sehen zu müssen und führte Mißerfolge dann zu Unrecht auf einen nicht genügenden Einsatzwillen zurück. Wenige Tage vor Kriegsbeginn waren, wie erwähnt, die beiden Panzerschiffe „Deutschland“ und „Admiral Graf Spee“ auf Wartestellungen in den Atlantik entsandt worden; sie erhielten aus den geschilderten politischen Gründen erst Ende September 1939 Handlungsfreiheit. Ihr Auftreten übte eine große Wirkung auf die englische Schiffahrt aus und veranlaßte die britische Marine zu zahlreichen Gegenmaßnahmen. Panzerschiff „Deutschland“ kehrte nach wenig erfolgreicher Fahrt Ende November 1939 aus dem Nordatlantik zurück, während „Admiral Graf Spee“ unter der sehr geschickten Führung seines Kommandanten, Kapitän zur See Langsdorff, im Südatlantik und im Indischen Ozean bei häufigem Wechsel seines Operationsgebietes beachtliche Versenkungserfolge aufzuweisen hatte. Der Kommandant beabsichtigte, zur Durchführung dringender Reparaturen etwa im Januar 1940 den Rückmarsch anzutreten, jedoch vorher in einem Gebiet starken feindlichen Schiffsverkehrs vor der südamerikanischen Ostküste zu operieren…“

Karl Immermann

Ein Volk der Dichter und Denker sind wir Deutschen fürwahr und so wollen wir unsere Geistesgrößen auch in ehrender Erinnerung behalten. Das tun wir am Besten durch den Vortrag von deren Werken und die Geburtstage unserer Dichter und Denker eigenen sich dafür natürlich sehr gut. Und so wollen wir heute unserem Dichter Karl Immermann gedenken, der 1796 in Magdeburg geboren wurde und sein Geld als Rechtswahrer im preußischen Staatsdienst verdiente. Sein häusliches Glück fand unser Immermann 1839 mit Wilhelmine Niemeyer, die ihm die Tochter Caroline schenkte. So viel zum Leben unseres Dichters. Nun zu seinen Werken: Neben seinen Gedichten verfaßte unser Immermann Trauerspiele wie „Merlin“, „Alexis“, „Andreas Hofer der Sandwirt von Passeier“ oder „Kaiser Friedrich der Zweite“; Erzählungen wie „Münchhausen“, „Der Oberhof“ oder „Die Wunder im Spessart“; Lustspiele wie „Die Schule der Frommen“, „Das Auge der Liebe“, „Die Prinzen von Syrakus“ oder „Die Verkleidungen“; und Dichtungen wie „Tulifäntchen“ oder „Tristan und Isolde“. In seinem Gedicht „Köhlerglaube“ rückt unser Immermann demselbigen ein wenig zu Leibe:

„Ich sang mein Liedchen im Wald, im Wald,

So selig!

Vom Herzen drang es, zum Herzen es schallt,

So fröhlich!

Da liefen die rußigen Köhler herbei,

Mit Köhlergeräte und Köhlergeschrei,

Und schrien: ich träfe die rechten

Gesänge nicht, die sie wohl möchten.

Ich küßte mein Liebchen im Wald, im Wald,

Recht herzlich!

Uns beide umflocht der Minne Gewalt

Süß schmerzlich! –

Da liefen die rußigen Köhler herbei,

Mit Köhlergeräte und Köhlergeschrei,

und schrien: es sei nicht die Sitte,

Zu küssen so nah ihrer Hütte, –

Die Köhler, die glaubten, sie müßten den Kuß

Verwill’gen;

Ich ſänge, daß sie des Liedes Erguß

Mir bill’gen;

Die Köhler, die glauben bekanntlich sehr viel,

Der Teufel trieb wieder mit ihnen sein Spiel,

Drum waren sie, dumm und vermessen,

Vom Köhlerglauben besessen!“

Hauptsturmführer Michael Wittmann, unser schwarzer Baron

Unser Panzermichel Wittmann hat heute Geburtstag und ich kann nur allen, die es mit dem Panzerkampfwagen mal zu etwas bringen wollen, dringend empfehlen dessen Panzerstreiche genau zu studieren: https://www.youtube.com/watch?v=w1fUuTvsuXA Andernfalls wird das nämlich nichts mit dem Ritterkreuz und dem Eichenlaub mit Schwertern. Wir sind hier ja nicht bei der amerikanischen Armee, wo man schon dafür, daß man sich in einer Feldschlacht naß gemacht hat, eine Tapferkeitsauszeichnung verliehen bekommt. Das Licht der Welt erblickte unser Michael Wittmann 1914 im Dorf Vogelthal in Bayern. Ab 1938 war er bei den Panzerspähtruppen und nahm mit selbigen an unseren Feldzügen in Polen und Gallien teil. Für die Feldzüge in Illyrien und Rußland sattelte er 1941 auf unser Sturmgeschütz III um und erzielte seine ersten Panzerabschüsse, für die er das Eiserne Kreuz erhielt. Unser Panzer III folgte darauf, aber 1943 bekam unser Michael Wittmann endlich seinen Tigerpanzer – mit dem bekannten Erfolg. Insgesamt schoß unser Michael Wittmann (mindestens) 138 feindliche Panzer ab. Viele davon in der großen Panzerschlacht von Kursk, die die hasenfüßige Regierung leider vorzeitig abbrechen ließ. Bisweilen hatte das Auftauchen von unserem Michael Wittmann auf dem Schlachtfeld sogar strategische Auswirkungen. Namentlich im Gefecht von Villers-Bocage vereitelte er 1944 einen Versuch vom alten Scheißhaus Monty, eine Lücke in unserer Front auszunützen, indem er ein englisches Panzerbataillon mit seinem Tigerpanzer zurückschlug. Seine Herzensdame Hildegard Burmester ehelichte unser Hauptsturmführer Wittmann 1944. Nachzulesen gibt es die Waffentaten unseres Panzerhelden bei unserem Panzergeschichtsschreiber Patrick Agte im Panzerbuch „Michael Wittmann und die Tiger der Leibstandarte“ – von den Kämpfen bei Tschepowitschi hört ihr daraus:

„Am 14. Dezember beginnt der Angriff nach Norden auf den Abschnitt der Irscha. Im Flußdreieck Teterew – Irscha führt der Feind Angriffe gegen das XXXXVIII. Panzerkorps, um die Bahnlinie Kiew – Korosten zu sichern und gleichzeitig Zeit für einen größeren Aufmarsch die gewinnen. Dagegen wird die Leibstandarte mit Ziel Irscha angesetzt. Um 11.30 Uhr treten die Tiger an, sie fahren an der Spitze des Panzerregiments und stoßen an der Straße Weorin – Federowka vor. Hier entbrennt ein Kampf mit Pak und Panzern, die einen Kilometer südlich Ostteil Federowka an der Straßengabel die deutschen Panzer erwarten. Durch ein Bachbett haben sich die Tiger vorgepirscht und stehen nun im Duell mit den sowjetischen Panzern. Drei T 34 können vernichtet werden, SS-Untersturmführer Wendorff ist bei den Erfolgreichen. Vom Panzerregiment gehen zwei Panzer verloren. Weiter stoßen die Panzer entfaltet nach Norden vor, können jedoch vor Wyrwa den Bach mangels Übergangmöglichkeit Licht überschreiten. Auf Befehl des Korps löst sich die Leibstandarte vom Feind und marschiert, noch in der Nacht antretend, nach Süden. Die Tiger erreichen Ssabolot. Verschiedene Teile der Division schlagen den nachstoßenden Feind in Krasnoborki und Mal. Ratscha zurück. Die Division wird so untergebracht, daß sie nach Alarmierung innerhalb kurzer Zeit nach allen Seiten sofort zum Angriff antreten kann. Die Masse der 16. sowjetischen Armee war zerrissen, einer weitreichenden Großoffensive des Gegners konnte noch im letzten Moment zuvorgekommen werden. Doch die Leibstandarte und mit ihr die Männer der Tigerkompanie sollten nicht mehr zur Ruhe kommen. Am 17. Dezember 1943 verläßt unser bewährter Berichterstatter Rolf Schamp die Tigerkompanie. Der SS-Sturmmam, der bereits vor längerer Zeit die SS-Unterführerschule in Lauenburg besucht hat, wird zum Führerlehrgang kommandiert. Der Abschied von der Kompanie, die ihm die zweite Heimat bedeutet, fällt ihm schwer. Zu lange ist er mit seinen Kameraden im Einsatz gewesen, hat alle Härten und Strapazen, aber auch frohe Stunden mit ihnen erlebt. Das gleiche trifft auch auf Heinrich Knöß und Roland Söffker zu, die Sturmmänner und Richtschützen sind. Auch der bewährte Tigerkommandant SS-Oberscharführer Jürgen „Käpt`n“ Brandt und der in der Heimat weilende Ritterkreuzträger SS-Unterscharführer Franz Staudegger werden zum II. SS-Panzerjunker-Sonderlehrgang nach Fallingbostel kommandiert. Ihnen folgen später die Richtschützen und SS-Sturmmänner Heinz Buchner, Siegfried Hummel und Heinz Schindhelm, Götz und der Fahrer Wittmanns, SS-Sturmmann Siegfried Fuss. In zwei Nachtmärschen erreicht die Leibstandarte den Raum westlich Meleni. Am 19. Dezember 1943 steht die Division zum Angriff bereit. Kling hat sieben Tiger im Einsatz, im Panzerregiment stehen immerhin wieder zwölf Panzer V und dreiunddreißig Panzer IV zur Verfügung. Um 10.05 Uhr rollen die Panzer in Richtung Norden, das Panzerregiment fährt geschlossen. In dicht bewachsenem Kusselgelände findet ein zeitraubender Kampf statt, der Feind ist sichtlich überrascht und wird um 13.20 Uhr aus seiner zweiten Stellung bei Hf. Meleni geworfen. Nachmittags wird Hf. Baljarka erreicht und vor Stremigorod werden Panzer und Infanterie zur Aufgabe gezwungen. Die Tiger vernichten einen T 34 und mehrere Pak. Das XLVIII. Panzerkorps bestätigt in seiner Feindziffer im Korpsbefehl Nummer 14, daß der Feind geschlagen ist: „Durch den raschen Vorstoß der LAH (Leibstandarte) standen seine Kräftegruppen im Raum Tschepowitschi – Melini vor der Umfassung.“ Der Chef des Generalstabes des XLVIII. Panzerkorps, Oberst im Generalstab von Mellenthin, bemerkt dazu: „Ein solches Zusammenwirken im Angriff aus verschiedenen Richtungen konnte nur von Kampfverbänden hoher Qualität durchgeführt werden. Die hier angreifenden beiden Panzerdivisionen (I. Panzerdivision und I. SS-Panzerdivision Leibstandarte SS Adolf Hitler) gehörten aber ohne Zweifel zu den besten deutschen Divisionen.“ Am 20. Dezember 1943 werden die Tiger in der Nacht hinter das SS-Panzergrenadierregiment II zurückgenommen. Um 13.45 Uhr greifen die Tiger den Bahnhof Tschepowitschi an. Gemeinsam mit der Kampfgruppe des Oberstleutnants Bradel von der I. Panzerdivision gelingt der gepanzerten Gruppe die Einnahme des langgestreckten Bahnhofs. Die Tiger haben an diesem Erfolg wiederum einen ausgezeichneten Anteil, bringen mit ihrer Wucht den Angriff voran und boxen die Kampfgruppe mit geballter Kraft nach vorne. SS-Hauptsturmführer Kling erzielt bei diesen Kämpfen seinen 46. Panzerabschuß. Am Abend erstürmen die Panzergrenadiere des II./II jedes einzelne Haus im Westteil Tschepowitschis gegen harten Widerstand. Am Bahnübergang stehen drei Tiger und die gepanzerte Gruppe. Von der XIII. Kompanie fällt im Ort SS-Panzerschütze Willi Werthmann, SS-Panzerschütze Helmut Jakobi wird verwundet. Dort fällt an diesem Tag auch SS-Obersturmführer Michalski von der VIII. Panzerkompanie, der im November von der Tigerkompanie dorthin versetzt worden war. Insgesamt hat der Feind siebzehn T 34, vier Sturmgeschütze und vierundvierzig Geschütze verloren. Die Leibstandarte hat 1943 an den bisherigen Einsatztagen in Rußland 1003 Panzer abgeschossen. In dieser Zahl sind gepanzerte Fahrzeuge und Schützenpanzer nicht berücksichtigt worden. Der 21. Dezember 1943 ist von heftigen Gegenangriffen der Sowjets auf Ossefowka, wo das SS-Panzergrenadierregiment I hält und mit sechs eigenen Panzern einundzwanzig Sowjetpanzer abschießt, geprägt. Weitere Abwehrkämpfe finden mit Front nach Süden am Bahnhof Tschepowitschi statt. Die Feindabsicht, nach Südosten auf Shitomir anzugreifen, wird erkannt. Angreifende Feindpanzer fallen wiederum den Tigern zum Opfer. Insgesamt verliert der Feind dreiundzwanzig T 34 und zwei Pak. Zwei Tiger sind gegen 18.00 Uhr einsatzbereit, mit den vier Panthern und sechs Panzern IV verfügt Peiper somit über zwölf Panzer in seinem Regiment. Am 22. Dezember 1943 beginnt um null Uhr die Ablösung der beim Bahnhof Tschepowitschi eingesetzten Teile der Leibstandarte durch Kräfte der 1. Panzerdivision. Ein eigener Angriff auf Meleni bringt nicht den erwarteten Erfolg. Aus einem feindlichen Panzerangriff kann der bewährte SS-Oberscharführer Georg Lötzsch zwei T 34 herausschießen. Der neunundzwanzigjährige Dresdner ist als „Panzergeneral“ in der Tigerkompanie allen bekannt. Zwei Tiger befinden sich im Einsatz…“