Admiral Reinhard Scheer

Selten begeben wir Deutschen uns kriegerisch aufs Meer. Wenn wir dies freilich tun, so lassen wir dabei die alteingesessenen Seefahrervölker oftmals ziemlich alt aussehen. Man denke hier an unseren Wandalenkönig Geiserich oder an unsere Hanse. Nicht vergessen werden darf dabei unser Admiral Reinhard Scheer, der im Vierjährigen Krieg den berühmten Seesieg über die Engländer am Skagerrak erfocht. Das Licht der Welt erblickte er 1863 im sächsischen Obernkirchen. Seit 1879 fuhr er zur See und wurde 1904 zum Chef der Zentralabteilung ernannt. In dieser Stellung trug er viel zum Ausbau unserer Flotte bei und erhielt 1909 das Kommando über unser III. Geschwader. Die Beförderung zum Vizeadmiral erfolgte 1913. Im Januar 1916 wurde unser Admiral Scheer zum Oberbefehlshaber unserer deutschen Flotte ernannt. Strategisch-operativ ausnutzen konnte er seinen Seesieg am Skagerrak nicht, da ihm die englische Flotte fortan auswich und diese ab 1917 durch die amerikanischen Kriegsschiffe bedeutend verstärkt wurde. Die Meuterei der Flotte kann man unserem Admiral Scheer nicht zur Last legen, da hier Kräfte am Werk waren, deren Bekämpfung die Aufgabe der Regierung gewesen wäre… Seine Waffentaten brachten unserem Admiral Scheer den Hohenzollerhausorden, das Eiserne Kreuz, den Verdienstorden Friedrichs des Großen und den Roten Adlerorden ein. Seine Herzensdame Emilie Mohr führte er 1899 zum Traualtar. Es gingen zwei Töchter aus der Verbindung hervor. Zu lesen gibt es von unserem Admiral Scheer die Bücher „Deutschlands Hochseeflotte im Weltkrieg“, „Vom Segelschiff zum U-Boot“, „Gedanken über die Seeschlacht von Skagerrak“, „Armierung der Kleinen Kreuzer“ und „Rückblick auf die Entwicklung der Marine seit 1853“, deren Anschaffung für die heimische Panzerbüchersammlung ist zu empfehlen. Vom Anfang des Kriegsjahres 1915 lasse ich unseren Admiral Scheer in seinem Panzerseefahrerbuch „Deutschlands Hochseeflotte im Weltkrieg“ berichten: https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/14808

„Unternehmungen auf See sind wohl in noch höherem Maße von Zufälligkeiten abhängig als solche auf dem Lande durch den Mangel an verläßlichen Nachrichten vom Feinde und die Schnelligkeit, mit der sich Veränderungen in der Lage vollziehen. Darum muß dem mit der Durchführung der Operation beauftragten Befehlshaber innerhalb des allgemein bezeichneten Operationszieles volle Handlungsfreiheit gelassen werden. Das allgemeine Ziel lautete für die Flotte kurz umschrieben immer noch etwa folgendermaßen: Keine Entscheidungsschlacht mit der gesamten englischen Flotte suchen, sondern erst Kräfteausgleich durch Erfolge gegen einzelne Teile derselben anstreben. Wenn aber die Übernahme der Verantwortung belastet ist durch Rücksichtnahme auf Anregungen und Weisungen, die der Ausführung der Pläne des Flottenchefs Schranken ziehen, so muß die Entschlußfähigkeit dadurch beeinträchtigt werden. Diesem Umstand war auch das Ausbleiben äußerer Erfolge bei den verschiedenen Flottenunternehmungen zuzuschreiben, ohne daß man dem Führer einen Vorwurf daraus machen kann, dessen ganze Charakteranlage die Gewähr bot, in voller Zuversicht auf die Leistungsfähigkeit der ihm anvertrauten Waffe diese rücksichtslos einzusetzen. Bei dem Anfang Februar 1915 erfolgten Wechsel im Flottenkommando folgte dem scheidenden Flottenchef Admiral von Ingenohl, der sich der höchsten Achtung und Wertschätzung seiner Persönlichkeit im Offizierkorps erfreuen durfte, das Bedauern der ganzen Flotte, daß ihm keine größeren Erfolge beschieden waren. Die Führung der Flotte wurde dem bisherigen Chef des Admiralstabes Admiral von Pohl übertragen. In dieser seiner letzten Stellung hatte der Admiral von Pohl die Eröffnung des U-Boot-Handelskrieges gegen England durchgesetzt, welcher am 4. Februar in der Form angekündigt wurde, daß die Gewässer um England als Kriegsgebiet erklärt wurden. Die Verwendung des U-Bootes zum Handelskrieg eröffnete der Seekriegführung ein neues Gebiet und konnte von größter Bedeutung für den Ausgang des Krieges werden Die Notwendigkeit, zu diesem Mittel zu greifen, ergab sich aus der Art der englischen Seekriegführung und wird in einem späteren Abschnitt eingehender gewürdigt werden. Die Betätigung der Flotte unter Pohls Führung entsprach der von ihm als Chef des Admiralstabes vertretenen Auffassung, daß die Erhaltung der Flotte im gegenwärtigen Stadium des Krieges eine Notwendigkeit sei. Er verfolgte den Plan, den Gegner durch möglichst häufige Vorstöße der gesamten Hochseeflotte in die Nordsee hinein zu Bewegungen zu veranlassen. die uns entweder zu Teilerfolgen verhalfen oder zur Entscheidungsschlacht unter für uns brauchbaren Verhältnissen in der Nähe unserer Gewässer führen sollten, wo selbst bei unentschiedenem Ausgang des eigentlichen Kampfes die Totalverluste des Gegners wegen des längeren Rückmarsches seiner havarierten Schiffe größer werden mußten als die unsrigen. Dazu wollte er jeden Vorstoß mit möglichst starken Kräften ausführen. Wichtige Kampfmittel wie die Torpedoboote oder wesentliche Kampfeinheiten (große Linienschiffe oder Schlachtkreuzer) durften nicht fehlen. Die Vorstöße sollten nicht weiter vorgetrieben werden, als mit der Absicht vereinbar war, näher an unseren als den feindlichen Gewässern zu schlagen; daher nicht länger als eine Nacht oder einen Tag in Anspruch nehmen. Bei unserer der Zahl unserer Kreuzer wegen unzulänglichen Aufklärung mußte Luftschiffaufklärung sichergestellt sein. Vor dem Zusammentreffen mit dem Feind und während des Marsches muhte mit allen Mitteln verhindert werden, daß wir irgendwelchen unterseeischen Beschädigungen ausgesetzt wurden, also waren gründliches Absuchen auf Minen, Vertreiben feindlicher U-Boote aus unseren Küstengewässern, Marschsicherung durch Torpedoboote gegen U-Boot-Angriffe und auf dem Marsche selbst höchste Geschwindigkeit erforderlich. Zur Erfüllung dieser Vorbedingungen war außer der Bereitschaft der mitzunehmenden Streitkräfte auch gutes Wetter nötig, so daß die Möglichkeit von Vorstößen nicht jederzeit gegeben war. In den Monaten Februar und März kam daher nur einer zur Ausführung, in den günstigeren Monaten April und Mai deren vier. Zu einem Zusammenstoß mit dem Gegner kam es bei allen diesen Unternehmungen nicht. Sie bewegten sich in westlicher bis nordnordwestlicher Richtung von Helgoland bis auf 100 und 120 Seemeilen Entfernung, wobei die mitgenommenen Luftschiffe noch ein erheblich weiteres Gebiet übersahen, aber auch dort nichts vom Feinde feststellen konnten. Am 18. Mai lief bei einem solchen Vorstoß der Kleine Kreuzer „Danzig“, 45 Seemeilen von Helgoland entfernt, auf eine Minensperre, konnte jedoch mit eigener Kraft die Werft erreichen. Auf die Nachricht von unserem Inseegehen hatte sich der Gegner, wie aus der Beobachtung seines Funktelegrafen-Verkehrs geschlossen werden konnte und durch andere Nachrichten Bestätigung fand, jedesmal auch in Bewegung gesetzt, ohne aber aus dem nördlichen Teil der Nordsee herauszugehen. Der Feind überließ uns also das Seegebiet, in dem sich unsere Bewegungen abspielten, und beobachtete ein ähnliches Verfahren, so daß ein Zusammentreffen beider Flotten unwahrscheinlich war. Wenn der Gegner damit die Absicht verfolgte, uns näher an seine Küsten zu locken, um die Schlacht in seinen Gewässern zu suchen, so hat er sie nicht erreicht, wir haben ihm nicht den Gefallen getan, unsere Handlungsweise nach seinem Willen zu bestimmen. Für eine derartige große Offensive hielt Admiral von Pohl einen Kräfteüberschuß für erforderlich, der wohl dem Feind, aber nicht uns zur Verfügung stand. Wenn demnach unsere Flottenvorstöße wenig Aussicht boten, so ließ der Flottenchef, trotz der immerhin damit verbundenen unterseeischen Gefahren, nicht davon ab, weil ohne sie eine Erhaltung der Sicherheit im Fahren der Schiffe, der Vertrautheit mit den Gefahren des U-Boots- und Minenkrieges nicht zu erwarten war. Die Hauptschädigung des Feindes glaubte der Flottenchef vom II-Boots- und Minenkrieg erwarten zu müssen. Da aber der U-Boots-Handelskrieg eingeleitet war, so konnten zum Aufsuchen der englischen Grand Fleet nur wenige U-Boote abgezweigt werden. Ein Vorgehen von Minendampfern bis vor die im Norden gelegenen englischen Flottenstützpunkte konnte nur unter jedesmaliger Preisgabe der Schiffe erfolgen…“

Die Schlacht bei Soor

Aus der Schlacht von Hohenfriedberg hat Karl Alexander von Lothringen wahrlich nichts gelernt und versuchte 1745 bei Soor erneut sein Glück gegen Friedrich den Großen. Im Vertrauen auf seine doppelte Übermacht stellte er die Preußen zum Kampf und holte sich eine blutige Nase. Das lehrt uns einmal mehr die Wichtigkeit des Geländes und die Notwendigkeit zum angemessenen Gebrauch desselben (sonst stecken eure Panzer im Wald und Sumpf fest, während sich euer Fußvolk in der Steppe etwas fehl am Platze vorkommt). Stolze 40,000 Mann konnte Lothringen bei Soor gegen Friedrich den Großen in die Schlacht werfen, der lediglich 18,000 Mann zur Hand hatte. Moralisch freilich hatten die Preußen durch die Schlachten von Mollwitz, Chotusitz und Hohenfriedberg ein entschiedenes Übergewicht. In der Schlacht von Soor verloren unsere Österreicher 7500 Mann, 22 Feldgeschütze und 12 Fahnen. Die Verluste unserer Preußen beliefen auf 1000 Gefallene und 2000 Verwundete. Einen ausführlichen Schlachtbericht hat uns unser Geschichtsschreiber Hans Stabenow mit „Die Schlacht bei Soor“ gegeben und darin geht die Schlacht von Soor ihrer Entscheidung entgegen: https://archive.org/details/ldpd_6859787_000

„Immerhin war die Verwirrung eine derartige, dass auch General Preysing mit seinen drei Dragonerregimentern, sowie die anschließenden Kürassier-Regimenter des linken österreichischen Flügels mit den drei sächsischen Kavallerieregimentern ihren Versuch, in den Kampf einzugreifen, nicht durchführen konnten, sondern von den fliehenden Karabiniers und Grenadieren zu Pferde und den Kürassier-Regimentern Börnes und Serbelloni wieder zurückgejagt und in die wilde Flucht mit hineingerissen wurden. Einige Schwadronen fielen sogar auf die Infanterie und verursachten auch hier große Unordnung. Der Versuch Preysings, mit seinen Dragonerregimentern noch eine Wendung herbeizuführen, war misslungen, da sein Angriffsbefehl zu spät kam. Nachdem das Gros der österreichischen Kavallerie durch die preußische bereits so entscheidend geschlagen war, war die moralische Widerstandskraft der übrigen Regimenter schon zu sehr gebrochen, als dass dieser Versuch hätte glücken können. Als die feindliche Kavallerie das Feld geräumt hatte, wobei Fürst Lobkowitz überritten und schwer verwundet worden war, galt es, die auf der Höhe aufgepflanzte Batterie in Angriff zu nehmen, die von der sächsischen Infanterie unterstützt wurde. Wie stark die preußische Kavallerie vor kurzem erst bei ihrem Rechtsabmarsch dem Feuer dieser Batterie ausgesetzt war, lehrt der Bericht des Generals von Buddenbrock an Fürst Leopold vom 1. Oktober 1745. „Euer Hochfürstlichen Durchlaucht ist bekannt“, schreibt Buddenbrock, „dass ich zeit meiner Dienste mehr als einer Action beigewohnet, ich kann aber frei auf meine Ehre versichern, dass ich noch keine erlebet, wo die Kavallerie ein so starkes Kanonen- und Bomben-Feuer souteniren mussten als in gegenwärtiger.“ Während die Kavallerie die Grenadiere und Karabiniers von der Höhe verjagt, beginnen die drei Grenadier-Bataillone Wedel, Treskow, Fink und die drei Bataillone des Regiments Anhalt den Angriff auf die Batterie. Mit Kaltblütigkeit arbeiten sie sich, geschulterten Gewehres, unter dem vernichtenden Feuer der Kanonen, das sich mit Gewehrfeuer mischt, die Höhe hinauf. Es fallen eine Reihe hervorragender Offiziere, darunter General von Blankensee, Prinz Albrecht von Braunschweig (Friedrichs Schwager), Oberstleutnant von Wedel. Endlich, dem Feinde auf 150 Meter nahe, beginnen die preußischen Grenadiere zu schießen. Aber weiter vorzudringen gelingt ihnen nicht. Als schließlich sogar die Munition ausgeht, ist nach schweren Verlusten ihr Widerstand gebrochen. Diesen Moment benutzt der Feind und fünf Grenadierkompanien unter Oberst Benda werfen sich auf die Preußen und bringen sie unter Hochrufen auf die Kaiserin zur Flucht. Fünf Bataillonsgeschütze fallen in ihre Hände. Da aber rücken die fünf Bataillone des zweiten Treffens, die Regimenter Blankensee und La Motte und das Grenadier-Bataillon Geist, die Friedrich zur Verstärkung nach dem rechten Flügel kommandierte, zum Angriff heran und eröffnen ein derartig heftiges Pelotonfeuer, dass die feindlichen Grenadiere in Verwirrung gesetzt werden. Die Schlacht hat jetzt ihren eigentlichen Höhepunkt erreicht. Die sechs zur Flucht gezwungenen Bataillone schließen sich dem zweiten Infanterietreffen an, nachdem sie ihre Munition aus den Taschen der Toten und Verwundeten ergänzt haben, und, gemeinsam sich den feindlichen Grenadieren entgegenwerfend, gelingt es ihnen unter der Führung des Prinzen Leopold von Anhalt, den Kamm der Höhe zu erreichen. Die noch nicht engagierten österreichischen Bataillone auf der Koppe sind nicht imstande, einen Versuch zum Widerstand zu machen…“

Hildegard von Bingen

„Die Fortschritte in der Philosophie, der Volkswirtschaft, der Kriegskunst, im Geschmack und den Sitten sind unstreitig ein fesselnderes Thema als Betrachtungen über Trottel im Purpurgewande, über Gaukler in der Bischofsmütze und jene Unterkönige, die man Minister nennt: von denen nur sehr wenige einen Platz im Andenken der Nachwelt verdienen. Wer aufmerksam in der Geschichte liest, der wird finden, daß dieselben Szenen oft wiederkehren; man braucht nur die Namen der handelnden Personen zu ändern. Hingegen die Entdeckung neuer Wahrheiten zu verfolgen, den Ursachen der Veränderungen in den Sitten nachzuspüren und die Anlässe zur Vertreibung der finsteren Barbarei zu erforschen, die sich der Aufklärung der Geister widersetzte: das sind sicherlich Gegenstände, der Beschäftigung aller denkenden Geister würdig.“ (Friedrich der Große)

Getreu diesem Gebot unseres alten Preußenkönigs bringen wir Panzertiere euch nicht nur Kunde von Schlacht und Kampf, sondern widmen uns auch der Pflege unserer wahren deutschen Kunst und Kultur. Weshalb wir heute unserer großen Seherin, Heilerin, Tondichterin, Naturforscherin und Klerikerin Hildegard von Bingen gedenken. Diese ging 1172 heim und erreichte das stolze Alter von 82 Jahren. Ihre Eltern gaben sie als zehntes Kind ins Kloster. Sie brachte es 1137 zur Meisterin und konnte 1147 ihr eigenes Kloster gründen. Ein zweites folgte 1165. Mit der Niederschrift ihrer Erscheinungen und Weissagungen begann sie 1141 und hielt auch ihre Heillehren und Lieder in Büchern fest. Vieles ist uns erhalten geblieben. Die Weissagungen unserer Hildegard von Bingen sind – dank der karolingischen Pseudomorphose – in die falsche Gestalt des morgenländischen Christentums gepresst. Wenn wir aber unter dem Erlöser den Lichtgott Baldur und unter den Engeln Walküren denken, so könnten diese durchaus zu enträtseln sein… Die Weissagung von der Dreifaltigkeit hört ihr aus „Der Weg der Welt“ von unserer Hildegard von Bingen: http://anthroposophie.byu.edu/mystik/scivias.pdf

„Dann sah ich ein sehr helles Licht und in ihm eine Menschengestalt wie aus Saphir, welche im lieblichsten rötlichen Lichte brannte, und das glänzende Licht übergoß das ganze rötliche Licht und dieses wieder jenes helle Licht und das hellstrahlende die ganze Menschengestalt, so daß sie alle ein Licht in einer Kraft und Macht bildeten. Und wieder hörte ich das lebendige Licht zu mir sprechen: „Das ist der Sinn der göttlichen Geheimnisse, daß recht geschaut und verstanden wird jene Fülle, die ohne Anfang ist und der nichts mangelt. Denn wäre Gott nicht erfüllt von seiner eigenen Kraft, was wäre dann sein Werk? Gewißlich eitel! So aber sieht man am vollkommenen Werk den Künstler.“ Daher siehst du dieses überhelle Licht, welches ohne Anfang ist, und dem nichts fehlt. Es bedeutet den Vater; und in der saphirfarbenen Gestalt erscheint der Sohn ohne Makel einer Unvollkommenheit, der vor der Zeit als Gott vom Vater gezeugt, aber in der Zeit als Mensch in der Welt Fleisch ward. Im süßesten roten Lichte brennen sie. Dieses Feuer stellt den hl. Geist ohne irgend etwas Sterbliches dar. Durch ihn hat die Jungfrau den eingeborenen Sohn Gottes empfangen, in der Zeit geboren und so der Welt wahres Licht geschenkt. Jenes Licht durchgießt ganz jenes rote Feuer, dieses das helle Licht und so das helle Licht und rote Feuer die ganze Menschengestalt, und so bilden sie ein Licht in einer Kraft und Macht. Dem ist so, weil der Vater, der die höchste Gerechtigkeit ist, nicht ohne den Sohn und den hl. Geist ist. Der hl. Geist, der die gläubigen Herzen entzündet, ist immer in Verbindung mit dem Vater und dem Sohn, da der Vater nicht ohne den Sohn, der Sohn nicht ohne den Vater, weder der Vater noch der Sohn ohne den hl. Geist ist, so ist auch der hl. Geist nicht ohne diese: diese drei Personen sind ein Gott in der ungeteilten Gottheit; die eine Gottheit ist kraftvoll unzertrennlich. In diesen drei Personen, da die Gottheit nicht zerrissen werden kann, sondern unveränderlich und unverletzlich ist: Erscheint der Vater im Sohne, der Sohn durch die Schöpfung, der hl. Geist durch den fleischgewordenen Sohn. Wieso? Der Vater ist es, der den Sohn zeitlos zeugte; durch den Sohn wurde alles vom Vater beim Schöpfungsbeginn gemacht, und der hl. Geist erscheint in Gestalt einer Taube bei der Taufe des Sohnes Gottes zur Fülle der Zeiten. Daher soll der Mensch niemals vergessen, mich als Gott in diesen drei Personen anzurufen, weil ich sie deswegen den Menschen zeigte, damit der Mensch um so inniger in Liebe zu mir erglühe. Die Flamme hat auch in einem Feuer drei Kräfte, wie ein Gott in drei Personen ist. Wieso? Die Flamme besteht in heller Klarheit, ihr innewohnender Kraft und in feuriger Glut. Sie hat helle Klarheit, um zu leuchten, Kraft, um machtvoll zu sein, feurige Glut, um zu brennen. Betrachte daher in heller Klarheit den Vater, der in väterlicher Liebe seine Klarheit unter den Gläubigen ausbreitet. In der innewohnenden Kraft den Sohn, der aus der Jungfrau einen Leib annahm, und in dem die Gottheit ihre Wunder kundtat. Schau in der feurigen Glut den hl. Geist, der in den Herzen der Gläubigen milde brennt. Wie in einer Flamme drei Kräfte sichtbar sind, so werden auch in der Einheit der Gottheit drei Personen erkannt. Wie drei Kräfte im Worte sind, so muß auch die Dreifaltigkeit in der Einheit der Gottheit betrachtet werden. Im Wort ist Klang, Kraft und Hauch. Es hat Klang, um gehört zu werden, Kraft, damit man es versteht, Hauch, um zur Fülle zu kommen. Im Klang erkenne den Vater, der in unaussprechlicher Macht alles offenbar macht. In der Kraft den Sohn, der wunderbar vom Vater gezeugt wurde. Im Hauch aber den hl. Geist, der weht, wo er will und alles verzehrt. So sind auch der Vater, Sohn und heiliger Geist nicht von sich unterschieden, sondern wirken gemeinsam. Wie verschiedene Dinge in einem Worte sind, so ist auch die höchste Dreieinigkeit in der höchsten Einheit, ohne faßbar, greifbar zu sein. Genau so verhält es sich mit dem Wort, das nicht wirken kann, wenn in ihm kein Klang, Kraft und Hauch ist. Ebenso müssen auch Klang, Kraft und Hauch zusammen sein. Was heißt das? Gott ist gewißlich in drei Personen der eine, wahre Gott, der Anfang und das Ende…“

Die Einnahme von Warschau

Die Einnahme von Warschau im Sechsjährigen Krieg durch unseren Generaloberst Johannes Blaskowitz und unsere VIII. Armee wird heute gefeiert. Diesem standen 175,000 deutsche Recken zum Sturm auf die feindliche Hauptstand zur Verfügung, während diese von 124,000 polnischen Soldaten verteidigt wird. Lange dauerte der Kampf um Warschau 1939 aber nicht. Nachdem die polnische Hauptstadt eingeschlossen war, hauten unsere Feldgeschütze und unsere Luftwaffe rein und die Polen gaben auf – obwohl sie vorher noch einen Kampf bis zum Letzten gelobt hatten. Die polnischen Verluste an Toten, Verwundeten und Gefangenen betrugen 142,000 Mann. Unsere Einbuße belief sich auf 1500 Gefallene und 5000 Verwundete. Der Kampf um die Hauptstadt ist immer eine Hauptschlacht und bei diesen Truppenmengen sowieso. Eine Hauptschlacht im Sinne unseres preußischen Kriegsphilosophen Carl von Clausewitz. Und weil dem so ist, kommt unser Clausewitz nun zu diesem sehr wichtigen Gegenstand mal wieder zu Wort, gemäß der Panzersitte:

„Je mehr der Krieg wirklicher Krieg, je mehr er eine Erledigung der Feindschaft, des Hasses, ein gegenseitiges Überwältigen wird, um so mehr vereinigt sich alle Tätigkeit in blutigem Kampf, und um so stärker tritt auch die Hauptschlacht hervor. Überall, wo ein großer, positiver, also in das Interesse des Gegners tief eingreifender Zweck das Ziel ist, bietet sich die Hauptschlacht als das natürlichste Mittel dar; sie ist darum auch das beste, wie wir in der Folge noch näher zeigen werden, und es bestraft sich in der Regel, wenn sie aus Scheu vor der großen Entscheidung umgangen worden ist. Der positive Zweck gehört dem Angreifenden, und so ist die Hauptschlacht auch vorzugsweise sein Mittel. Aber ohne die Begriffe von Angriff und Verteidigung hier näher bestimmen zu können, müssen wir doch sagen, daß selbst der Verteidiger in den meisten Fällen nur dies eine wirksame Mittel hat, um früh oder spät damit den Bedürfnissen seiner Lage zu entsprechen, seine Aufgaben zu lösen. Die Hauptschlacht ist der blutigste Weg der Lösung; zwar ist sie kein bloßes gegenseitiges Morden und ihre Wirkung mehr ein Totschlagen des feindlichen Mutes als der feindlichen Krieger, wie wir das im nächsten Kapitel näher betrachten wollen, allein immer ist Blut ihr Preis und Hinschlachten ihr Charakter wie ihr Name; davor schaudert der Mensch im Feldherrn zurück.“

In seiner Geschichte der deutschen Panzerwaffe berichtet uns unser General Walther Nehring von der Vorgeschichte des Sturmes auf Warschau:

„Kämpfe vom 1. bis zum 3. September 1939, besonders die Schlacht im polnischen Korridors, hatten im allgemeinen die erwarteten Erfolge gebracht. Die Spannung begann sich zu lösen. Die in wenigen Jahren übereilt, ohne Reserveverbände aufgebaute Truppe hatte sich im Kampf bewährt. Die neuartige Panzertruppe hatte ihre erste Feuerprobe organisatorisch, taktisch und operativ bestanden. Die feindliche Aufstellung war von ihr in kühnem Vorgehen durchbrochen, Westpreußen in wenigen Tagen befreit und Ostpreußen wieder mit dem Reich verbunden worden. Die X. Armee, in Schwerpunkt der Operationen eingesetzt, war in die polnische Front westlich von Warschau eingebrochen. Die operative Umfassungszange, die westlich der Weichsel vorgesehen war, zeichnete damit in Umrissen ab. Die folgenden harten Kämpfe vom 4. bis zum 6. September bei der Heeresgruppe Süd ergaben sich aus der Absicht des Oberkommandos des Heeres, die Entscheidung noch vor der Weichsel und dem San zu erzwingen. Doch sollte die XIV. Armee am rechten Flügel der Gruppe durch Überschreiten des mittleren San mit ihrem XXII. Panzerkorps von vornherein eine etwaige Verteidigung ostwärts der Weichsel operativ aus den Angeln heben. Die Heeresgruppe Nord beurteilte ihre Lage ähnlich; sie erwog daher, einen starken Nordflügel – bestehend aus dem im „Korridor“ freigewordenen XIX. Panzerkorps Guderians (vier schnelle Divisionen) und zunächst drei weiteren Infanteriedivisionen – zum Einsatz in Richtung Brest-Litowsk, Lublin zu bilden. Am 5. September war auch das Oberkommando des Heeres der Ansicht, daß der Gegner hinter die Weichsel – Narew – Linie zurückginge. Es gab daher in richtiger Einschätzung der zögernden Einschätzung der Franzosen als neues Operationsziel an: Umfassung des polnischen Restheeres nunmehr ostwärts der Weichsel. Dazu sollte die Heeresgruppe Nord mit der III. Armee und dem Panzerkorps Guderian gegen die Linie Warschau – Siedlce, die Heeresgruppe Süd mit der XIV. Armee über den San in Richtung Lublin angreifen, hier das XXII. Flügelkorps (General von Kleist) zur Umfassung auf dem äußersten rechten Flügel. Die Verfolgung vom 7. bis zum 11. September ging unter Kämpfen zügig vorwärts. Die XIV. Armee nahm Rzeszow. Die X. Armee schloß mit den Panzerkorps (damals amtlich „Armeekorps (motorisiert)“ genannt) XIV, XV und XVI die polnischen Kräfte im Süden, Osten und Norden im Kessel von Radom ein, während vom Westen her Infanteriekorps anrückten. Die als Flankenschutz der X. Armee links gestaffelt folgende VIII. Armee hatte den Auftrag der Heeresgruppe Süd erhalten, der in ihm Nordflanke mittlerweile auf die Weichsel zurückgehenden völlig intakten polnischen „Armee Posen“ durch überholende Verfolgung in Richtung Warschau den Weg zu verlegen. Armee, Heeresgruppe und auch das Oberkommando des Heeres rechneten, fasziniert durch die bisherigen Erfolge, nur mit einem Rückzug oder Durchbruch dieser Armee nach Osten, keineswegs aber mit einem Angriff gegen die Nordflanke der VIII. Armee. Man sollte sich sehr getäuscht haben. Der polnische Angriff begann am 8. September an der Bzura und entwickelte sich zu einer Krise, die aber bis zum 11. September durch die energischen Führungsmaßnahmen der Heeresgruppe Süd in einen entscheidenden Sieg umgewandelt wurde. Durch geschicktes Herumwerfen des XVI. und XV. Panzerkorps unter den Generalen Hoepner und Hoth und weiterer Teile der X. Armee gelang es, den Feind zu einer Schlacht mit verkehrter Front zu zwingen, die zu der damals größten Einkreisungsschlacht führte. Der tatkräftige, selbständige Angriff der „Armee Posen“ unter General Kutrzeba, gemeinsam mit den Divisionen der „Armee Pomerellen“, war der einzige großangelegte Gegenzug der polnischen Führung, der Gipfelpunkt des Feldzuges in Polen – wie Feldmarschall von Manstein urteilt -, wenn auch nicht seine Entscheidung. Diese war operativ bereits durch die weit ausholende Umfassung durch deutsche schnelle Großverbände sowie folgende Infanteriekorps im Süden und im Norden gefallen…“

Die Rückeroberung von Straßburg

Im Jahre 1870 wurde endlich unsere alte deutsche Reichsstadt Straßburg zurückerobert. Dank unserem General August von Werder, der unsere preußischen und badischen Truppen zum Sieg führte. In der Festung Straßburg hatten sich 23,000 gallische Kriegsknechte verschanzt, denen 1200 Geschütze zu Gebote standen. Wir verfügten vor Straßburg über 40,000 Mann und 288. Am 12. August wurde die Belagerung eröffnet und unsere Truppen kämpften sich durch die gallischen Befestigungslinien und nach dem Fall der letzten gab der gallische Befehlshaber Uhrich auf. Von seiner Besatzung hatte er 2200 Mann verloren und ging mit den restlichen 17,500 in Gefangenschaft. Erbeutet wurden die Gelder der gallischen Staatsbank, umfangreiche Vorräte, 200,000 Handfeuerwaffen und 1200 Geschütze. Unser Verlust belief sich auf lediglich 900 Mann – wenn ich da an die Verluste unserer XI. Armee beim Sturm auf Sewastopol denke… Unser Geschichtsschreiber Emil von Conrady schildert uns die Belagerung Straßburgs in seinem Buch „Das Leben des Grafen August von Werder“ und darin macht sich unser General von Werder an die Schlachtplanung: https://archive.org/details/daslebendesgrafe00conr

„Ganz seinem Charakter entsprechend, hatte Werder auf der Tour nach Mundolsheim die Bedenken zu bekämpfen, ob er auch der Lösung der ihm gewordenen ehrenvollen und wichtigen Aufgabe werde gewachsen sein. Seiner lebhaften praktischen Natur hätte es ja mehr entsprochen, wenn er an der Spitze eines Korps im frischen fröhlichen Kriege auf die Franzosen hätte losschlagen können: hatte es ihn doch tief verstimmt, daß er bei Wörth keine Gelegenheit gehabt, Erhebliches zu leisten. Gottes Wille hatte ihm aber eine Aufgabe zugewiesen, welche ihn auf ein Feld der Tätigkeit führte, welches ihm in der Hauptsache im Allgemeinen fremd und deshalb wenig sympathisch war. Aber danach wird im Kriege, Gott Lob, wenig gefragt. Eine sehr maßgebende Persönlichkeit im Hauptquartier des Kronprinzen tröstete Werder, als er sich wenig befriedigt über seine nunmehrige Verwendung aussprach, mit den prophetischen Worten: „Geben Sie nur getrost dahin, Sie werden noch erleben, daß Sie in der Campagne den Vogel abschießen.“ Die besten Eigenschaften für den Kommandeur eines Belagerungskorps, große Energie, rastlose Tätigkeit, klaren Kopf und gesunden Menschenverstand, besaß Werder in vollem Maße, auch den festen Willen, seine Aufgabe so schnell wie möglich zu lösen. Aber eben deshalb graute ihm vor den endlosen Vorträgen und Beratungen und vor den Entscheidungen, die er treffen mußte, ohne doch mit den technischen Fragen im Geringsten vertraut zu sein. Es war ihm wohl aus seiner Kriegsschulzeit erinnerlich, daß zu einer Belagerung Parallelen und Batterien gehörten, aber die Riesenfortschritte, die gerade in den letzten Dezennien die Festungsartillerie gemacht, und die daraus resultierenden Veränderungen im Ingenieurwesen waren ihm doch nur ganz allgemein bekannt. Eine Anleitung für Belagerungen existierte damals noch nicht. Sie wurde erst auf den Erfahrungen vornehmlich der Belagerung von Straßburg aufgebaut. Heute kann sich jeder Divisionskommandeur über das Wesen des Festungskrieges genügend orientieren, in seinem Büreau findet er das Material dazu. Auch kann er sich die so lehrreichen Relationen über die theoretischen Belagerungen, die unter den Generalen Verdy, Graf Waldersee und anderen abgehalten sind, verschaffen und studieren. Damals war von diesen Hilfsmitteln keine Rede, und die Schwierigkeit, zwischen den sich nicht immer deckenden Ansichten des Ingenieurs und Artilleristen entscheiden zu sollen, erregte in Werder große Bedenklichkeit. Auch war ihm noch ganz unbekannt, aus welchen technisch erfahrenen Persönlichkeiten sein Stab zusammengesetzt sein würde. Er wußte nur, daß er den Ingenieurgeneral Schulz in Mundolsheim treffen würde. Andererseits interessierte ihn wieder das sich ihm erschließende neue Feld der Tätigkeit, denn trotz der vorgerückten Jahre war er immer noch bestrebt, sich zu vervollkommnen und sein Wissen zu bereichern. Am 16. August Mittags traf Werder in Mundolsheim ein und nahm am Südende des Ortes in einem großen Gehöft mit den Offizieren seines Stabes Quartier. Die Festung war von der badischen Division unter General von Beyer zentriert worden. Aber es war gerade das XXXIV. Infanterieregiment aus Rastatt herangezogen, und sollte eine allgemeine Verschiebung der Einschließungstruppen vorgenommen werden. Werder genehmigte nach dem Vortrage seines neuen Chefs, des Oberstleutnants von Leszczynski, die getroffenen Dispositionen. Denn es schwirrten Gerüchte von dem Herannahen feindlicher Entsatztruppen in der Luft, welche eine größere Ansammlung von Kräften im Westen und Süden der Festung notwendig erscheinen ließen. Auch hatte man zur Feier des Napoleontages einen größeren Ausfall erwartet, aber dieser war nicht erfolgt, wie denn überhaupt die Besatzung der Festung sich von Annäherung der badischen Truppen an in unerklärlicher Passivität verhalten hatte…“

Die Schlacht um Arnheim

„Kein Staat sollte sein Schicksal, nämlich sein ganzes Dasein, von einer Schlacht, sei sie auch die entscheidendste, abhängig glauben. Ist er geschlagen, so kann das Aufbieten neuer eigener Kräfte und die natürliche Schwächung, welche jeder Angriff in der Dauer erleidet, einen Umschwung der Dinge herbeiführen, oder er kann von außen her Hilfe bekommen. Zum Sterben ist es immer noch Zeit, und wie es ein Naturtrieb ist, daß der Untergehende nach dem Strohhalm greift, so ist es in der natürlichen Ordnung der moralischen Welt, daß ein Volk die letzten Mittel seiner Rettung versucht, wenn es sich an den Rand des Abgrundes geschleudert sieht. Wie klein und schwach ein Staat in Beziehung auf seinen Feind auch sei, er soll sich diese letzten Kraftanstrengungen nicht ersparen, oder man müßte sagen, es ist keine Seele mehr in ihm. Dies schließt nicht die Möglichkeit aus, sich durch einen opfervollen Frieden von dem gänzlichen Untergange zu retten, eine solche Absicht schließt aber auch ihrerseits nicht die Nützlichkeit neuer Verteidigungsmaßregeln aus; sie machen den Frieden weder schwieriger noch schlechter, sondern leichter und besser. Noch notwendiger sind sie, wenn Hilfe von denen erwartet wird, die bei unserer Erhaltung interessiert sind. Eine Regierung also, die nach verlorener Hauptschlacht nur daran denkt, das Volk schnell in das Bette des Friedens steigen zu lassen und übermannt von dem Gefühl einer großen fehlgeschlagenen Hoffnung, nicht mehr den Mut und die Lust in sich fühlt, alle Kräfte anzuspornen, begeht in jedem Fall aus Schwäche eine große Inkonsequenz und zeigt, daß sie des Sieges nicht würdig und eben deswegen vielleicht auch gar nicht fähig war.“ (Carl von Clausewitz, „Vom Kriege“)

Die Schlacht von Arnheim, deren Jahrestag wir heute feiern, bezeugt uns wie Recht unser Clausewitz mit seinem Ausspruch hatte. Unser altes Reich hatte nämlich im August 1944 die Schlacht in der Normandie verloren und beim Versuch, die westlichen Landfeinde ins Meer zurückzuwerfen, von seinen 50 Divisionen im Westen 40 Stück verloren, also eine Einbuße von 80 von Hundert seiner Streitkräfte erlitten. Ausgeblutet und erschöpft von fünf Kriegsjahren vermochte unser altes Reich dennoch genügend Verstärkungen nach Westen zu werfen, um den Vorstoß der Landfeinde am Rhein zum Stehen zu bringen. Übermütig wollte das alte Scheißhaus Monty unserem alten Reich bei Arnheim den Todesstoß versetzen und hat sich dabei eine ziemlich blutige Nase geholt. Was uns Deutschen natürlich den ein oder anderen Schädel wert ist. Das größte Luftlandeunternehmen der Kriegsgeschichte, nach einer schweren Niederlage, aus dem Steigreif heraus vereitelt zu haben, ist nämlich nicht die geringste kriegerische Leistung in unserer langen und ruhmreichen deutschen Kriegsgeschichte. Zu verdanken haben wir Deutschen dies unseren Feldmarschällen Gerd von Rundstedt und Walter Model, unserem Generaloberst Kurt Student und unserem General Wilhelm Bittrich, die unsere Truppen bei Arnheim zum Sieg geführt haben. Derweil zeigt sich bei unserem Panzergeschichtsschreiber Hermann Götzel („Generaloberst Kurt Student und seine Fallschirmjäger“) der Monty als wahrer Monty und wirft seine Fallschirmjäger in die Schlacht, obwohl ihm holländische Petzen die Anwesenheit unserer beiden Panzerdivisionen Hohenstaufen und Frundsberg bei Arnheim gesteckt haben:

„Nach der Absicht des Feldmarschalls Montgomery sollte die 1. britische Airborne-Division Brücke und Stadt Arnheim nehmen und so das Tor zur norddeutschen Tiefebene aufreißen. Arnheim war am 17. September 1944 deutsche Etappenstadt. Besondere Maßnahmen zur Verteidigung der Stadt und ihrer Brücke über den Niederrhein waren deutscherseits nicht getroffen. In der Stadt Arnheim selbst lagen keine deutschen Kampftruppen, sondern lediglich Bewachungseinheiten, Polizeikräfte, Nachschubstellen, Instandsetzungseinheiten und Kraftfährkolonnen. In dem hart westlich der Stadt liegenden Vororte Oosterbeek befanden sich – wie bereits erwähnt – seit wenigen Tagen das Stabsquartier des Feldmarschalls Model selbst. Das von General Bittrich geführte II. SS-Panzerkorps war in der ersten Hälfte des Monats September auf seinem Rückzug nördlich von Arnheim angehalten worden. Es bestand aus der IX. und X. SS-Panzerdivision. Beide Divisionen hatten im Verlauf der Kämpfe in Frankreich und Belgien schwer gelitten. Ihre Gefechtsstärke dürfte am 17. September 1944 insgesamt 6000 Mann nicht überstiegen haben. Sie sollten im Raum nördlich und ostwärts von Arnheim aufgefrischt werden. Eine Alarmbereitschaft bestand für sie am 17. September 1944 nicht. Wenige Tage vor Beginn der Operation „Market Garden“ war in den Hauptquartieren von Eisenhower und Montgomery eine Meldung holländischer Widerstandskämpfer eingegangen, aus der hervorging, daß in der Gegend von Arnheim deutsche Panzerverbände stünden. Eisenhower überließ es Montgomery, als dem für die Operation „Market Garden“ verantwortlichen Oberbefehlshaber. aus dieser Nachricht notwendige Schlüsse zu ziehen. Montgomery maß dieser Meldung jedoch keine Bedeutung bei. Nach seiner Ansicht war in der Gegend von Arnheim mit namhafter deutscher Gegenwehr nicht zu rechnen. Die Meldungen holländischer Widerstandskämpfer hielt er für unzuverlässig. General Urquhart, der Kommandeur der 1. britischen Airborne-Division hatte sich entschlossen, die drei Brigaden seiner Division auf drei Plätzen westlich und nordwestlich von Arnheim absetzen zu lassen. Der am weitesten im Osten gelegene Absetzplatz der 1. Fallschirmbrigade war etwa neun Kilometer von der großen Arnheimer Straßenbrücke entfernt, die Entfernung der beiden übrigen Absetzplätze zu diesem Objekt war noch größer. Die 1. Fallschirmbrigade sollte sofort zur großen Straßenbrücke vorstoßen, während die beiden übrigen Brigaden die Stadt und den nördlich von dieser liegenden Flugplatz Deelen nach außen abriegeln und herankommende deutsche Verstärkungen abwehren sollten. Am 17. September konnte General Urquhart allerdings nur über zwei Brigaden als erste Welle verfügen. Das Absetzen der 3. Brigade seiner Division sollte erst am 18. September erfolgen. Zu einem späteren Zeitpunkt sollte die 52. britische Infanteriedivision als Verstärkung auf dem Flugplatz Deelen gelandet werden. Ein großes zum Absetzen von Fallschirmtruppen besonders geeignetes Wiesengelände lag südlich der großen Straßenbrücke von Arnheim. Nach Meldungen des britischen Nachrichtendienstes sollte an der Brücke von Arnheim ebenso wie an der Brücke von Nimwegen eine besonders starke deutsche Flugabwehr stehen. Aus diesem Grunde nutzte General Urquhart das südlich der Arnheimer Brücke liegende Wiesengelände zum Absetzen nicht aus. In Wirklichkeit befand sich jedoch an beiden Brücken nur ein schwacher Flakschutz. Auf dem Weg von ihren Absetzplätzen zur Stadt Arnheim stieß die Mehrzahl der britischen Fallschirmjäger sehr bald auf einen sich ständig verstärkenden deutschen Widerstand. Ein Grenadierbataillon der IX. SS-Panzerdivision lag zufällig in der Nähe von Wolfheze, einem Ort etwa fünf Kilometer westlich von Arnheim. Sein Kommandeur, Major Krafft, sperrte kurz entschlossen mit diesem schwachen Bataillon unmittelbar nach der Landung der britischen Fallschirmjäger westlich von Wolfheze den Raum zwischen dem Bahndamm und der Straße Utrecht – Arnheim. Der Stadtkommandant von Arnheim, General Kussin, alarmierte die in Arnheim befindlichen deutschen Soldaten und fuhr dann zu Major Krafft, um sich persönlich einen Überblick über die Lage zu verschaffen. Auf der Rückfahrt benutzte er, obwohl er von Krafft gewarnt war, die Straße Utrecht – Arnheim. Dort stieß er auf britische Fallschirmjäger, die sofort feuerten. General Kussin und sein Fahrer fielen. Der schnelle planmäßige Einsatz der in Arnheim gebildeten Alarmeinheiten wurde durch den Tod General Kussins verzögert…“

Unser Panzerkampfwagen III

„Der feindliche Panzer ist des Panzers gefährlichster Gegner. Gelingt es nicht, ihn zu schlagen, dann kann der Durchbruch als gescheitert angesehen werden, dann kommen auch die Infanterie und die Artillerie nicht mehr durch. Also kommt alles darauf an, das Eingreifen feindlicher Panzerabwehrreserven und Panzerkampfwagen zu verzögern und frühzeitig mit kampfkräftigen, das heißt zur Panzerschlacht befähigten Panzerverbänden in der Tiefe des Schlachtfeldes, im Raume der gegnerischen Reserven und Befehlszentren aufzutreten.“ (Heinz Guderian, „Achtung Panzer!“)

So gesehen könnte man unseren Panzer III als eine Fehlkonstruktion betrachten. Denn seine 3,7cm-Kampfwagenkanone war zur Bekämpfung der mittleren und schweren Panzer der Landfeinde deutlich zu schwach und konnte leider nur mit einem 5cm-Geschütz ersetzt werden. Daher war unser Panzer III ab Mitte 1942 nur noch sehr bedingt fronttauglich. Dennoch war er es, der – mit seinem Bruder Nummer IV – in den Jahren zuvor unsere Panzerkeile angeführt hat und dank denen konnten die Heere der Polen, Engländer, Gallier und Russen umzingelt und aufgerieben werden. In Dienst gestellt wurde unser Panzer III – nach seiner Feuertaufe in Polen – im Jahr 1939. Neben seiner Kampfwagenkanone verfügte er über zwei bis drei – je nach Ausführung – Maschinengewehre und konnte auf die Walzkraft von 20 Tonnen Panzerstahl und 300 Pferdestärken zurückgreifen. Seine Panzerung betrug anfangs drei Zentimeter und wurde später auf fünf verstärkt. Fünf Mann steuern unseren Panzer III auf der Walstatt und sein Fahrbereich betrug 160 Kilometer. Mit 40 Kilometerstunden konnte man sich über seine Geschwindigkeit damals nicht beklagen. Es wurden 5700 Stück bis 1943 gebaut und sein Fahrgestell fand Verwendung bei unserem Sturmgeschütz III. Nachzulesen gibt es die Geschichte unseres Panzers III bei unserem Panzergeschichtsschreiber Walter Spielberger („Der Panzerkampfwagen III und seine Abarten“) und darin hört ihr nun von der Ausführung A:

„In Bezug auf Wendefähigkeit wurde ermittelt, daß ein kurzer, breiter Kampfwagen leichter zu beherrschen war, weil die treibende Kraft an dem großen Hebel angriff, während widerstrebende Bodendrücke an den kurzen Hebel wirkten. Auch ergab sich bei dieser Auslegung eine größere Sicherheit gegen seitliches Kippen. Ferner wurden Bodenfreiheit, Grabenüberschreitfähigkeit, Kletterfähigkeit und Watfähigkeit eingehend untersucht und den Baufirmen dahingehend Auflagen gemacht. Die ersten Prototypen standen Ende 1935 zur Verfügung. Auf Grund der Erfahrungen und wegen der Dringlichkeit dieses Projektes wurde die Firma Daimer-Benz mit der Serienbetreuung dieses Fahrzeuges beauftragt, während die Rheinmetall-Borsig in Düsseldorf vom Oberkommando des Heeres mit der Entwicklung des Drehturmes beschäftigt wurde. Über die Bewaffnung des „Panzers III“ ergaben sich von Anfang an grundsätzliche Meinungsverschiedenheiten. Während das Heereswaffenamt und die Inspektion der Artillerie eine 3,7cm-Kanone für ausreichend erachtete, forderte die Inspektion der Kraftfahrkampftruppen sofort eine 5cm-Bewaffnung. Da die Infanterie jedoch bereits mit der 3,7cm-Pak ausgerüstet worden war und man aus Gründen der Vereinheitlichung nur eine panzerbrechende Waffe bauen und munitionieren wollte, wurde der Einbau einer stärkeren Waffe abgelehnt. Vorausschauend konnte jedoch erreicht werden, daß der Turmdrehkranz des „Panzers III“ einen Durchmesser erhielt, der den nachträglichen Einbau einer größeren Kanone ermöglichte. Ursprünglich war der von der Rheinmetall-Borsig entworfene Turm mit einer 3,7cm-Kampfwagenkanone bestückt, welche eine Mündungsgeschwindigkeit von 760 Meter in der Sekunde ermöglichte. Zwei Maschinengewehre 34 waren in einer gesonderten Blende neben der Geschützblende eingebaut. Bei einem Seitenrichtfeld von 360 Grad ergab sich ein Höhenrichtwert von minus 10 bis plus 20 Grad. Ein weiteres Maschinengewehr 34 kam im Bug des Fahrzeuges zum Einbau. Daimler-Benz rüstete acht der ersten Prototyp-Fahrzeuge mit diesen Drehtürmen aus. Diese „ZW“-Fahrzeuge, als „Panzerkampfwagen III“ (3,7cm) (Ausführung A) bezeichnet, kamen in einer Stückzahl von zehn Einheiten 1936 in den Truppenversuch (Fahrgestell-Nummer 60101-60110). Daimler-Benz bezeichnete diese Fahrzeuge als Typ „1/ZW“. Das Gesamtgewicht betrug bei 14,5mm-Rundumpanzerung 15,4 Tonnen. Der Panzerkampfwagen selbst bestand aus dem Fahrgestell, dem darauf befestigten Panzeraufbau und dem Turm. Die Panzerwanne war als Träger des Fahrgestelles ausgebildet. Sie bestand aus einem geschlossenen Bugkasten, dem offenen Wannenmittelteil und dem offenen Heckraum, die aus mehreren, miteinander verschweißten Panzerblechen verschiedener Stärke gebildet wurden. Die Seitenwände waren gegeneinander durch Querverbände versteift. Ebenso war die Heckwand zur Lagerung der Leitradachsen mit Versteifungen versehen. In der Panzerwanne waren Motor- und Getriebeanlage gelagert. Der Motor, ein Maybach „HL 108 TR“-12-Zylinder Vergaser-Triebwerk, war im Heckraum der Wanne, dreifach gelagert, untergebracht. Zu beiden Seiten des Motors waren die Kühler mit den Lüftern und auf der linken Fahrzeugseite, durch eine Trennwand gegen die Motorwände geschützt, ein Kraftstoffbehälter mit 300 Litern Inhalt angeordnet. Eine Zwischenwand, die mit Öffnungen für die Kraftübertragung, Gestänge und elektrischen Leitungen versehen war, trennte den Motor vom Mannschaftsraum. Eine Türe in der Zwischenwand ermöglichte den Zugang zum Motorraum vom Kampfraum. Die Antriebswelle führte vom Motor über die Hauptkupplung in einem Tunnel durch den Kampfraum in den Bugraum zum Schaltgetriebe (5-Gang ZF „SFG 75“). An das Schaltgetriebe war vorne der Kegeltrieb mit den Lenkgetrieben angeflanscht. Von den Lenkgetrieben führten links und rechts zwei Gelenkwellen zu den beiden Lenkbremsen und den zwei Seitenvorgelegen. Die Lenkbremsen waren innen, die Seitenvorgelege, die die Triebräder trugen, außen an den Seitenwänden der Wanne angeflanscht. Neben dem Schaltgetriebe befanden sich links der Fahrersitz und rechts der Funkersitz. Am Heck waren auf verstellbaren Kurbelachsen die Leiträder gelagert. Zwischen Trieb- und Leitrad befanden sich auf jeder Fahrzeugseite fünf durch Schrauben abgefederte Laufrollen. Oberhalb der Laufrollen waren auf jeder Seite zwei Stützrollen vorgesehen. Über alle Räder waren die Gleisketten gespannt, die von den Triebrädern angetrieben wurden und nach oben durch die Kettenabdeckungen abgedeckt waren. Der Panzerkastenoberteil bestand aus dem Bugpanzer und dem Heckpanzer. Beide waren auf die Panzerwanne des Fahrgestelles aufgeschraubt und konnten unabhängig von einander abgenommen werden. In der Stirnwand des Bugpanzers war in Augenhöhe des Fahrers eine Fahrersehklappe, vor dem Funker eine Kugelblende eingebaut. Außerdem waren in den Seitenwänden des Bugpanzers zwei Sehklappen vorhanden. In der rechten Seitenwand befand sich fernerhin ein Durchbruch für die Stabantenne. Der Heckpanzer schützte den Motorraum. Zwei Luken dienten als Zugang zum Motor. Im Hinterteil des Heckpanzers waren die Lufteinlaßschlitze für die Kühlluft angeordnet. Der von Hand um 360 Grad drehbare Turm war auf dem Turmkugellager gelagert. Der Turmmantel war aus mehreren Panzerblechen zusammengeschweißt. Die Seitenbleche waren gebogen und bildeten vorne am Turm einen breiten Ausbau, der durch die Turmstirnwand abgeschlossen wurde. Die innenliegende Walzenblende war in der Turmstirnwand gelagert. In der rechten und linken Seitenwand des Turmes waren je eine Turmluke und eine Sehöffnung vorhanden. Die Turmluken wurden durch einteilige Turmlukendeckel, die Sehöffnungen durch Sehklappen verschlossen. Auf dem hinteren Teil des Turmdaches befand sich die Kommandantenkuppel. Der Turmmantel wurde am unteren Rand durch der angeschweißten Tragring versteift, mit dem Tragring ruhte der Turm auf dem Turmkugellager. Auf dem Tragring des Turmes waren die Stützrohre für den abklappbaren Kommandantensitz und der Richtschützensitz durch Schrauben befestigt. Ein aufklappbarer Ladeschützensitz befand sich an der Rückwand des Kampfraumes. Die I. Panzerdivision erhielt drei dieser Fahrzeuge Ende 1936 für Ausbildungszwecke…“

Die Kesselschlacht von Kiew

Mit der Kesselschlacht von Kiew haben es unser Feldmarschall Gerd von Rundstedt, Generaloberst Heinz Guderian und unser Feldmarschall Ewald von Kleist 1941 mal wieder geschafft in die Wochenschau unseres alten Reiches zu kommen. Deren Bericht sehen wir uns doch – zur Feier des Jahrestages – gleich einmal an: https://www.youtube.com/watch?v=XN49vKtGQsw Schließlich kesselt man nicht alle Tage mit 500,000 Mann und deutlich weniger und schlechteren Panzern eine russische Streitmacht von 850,000 Mann ein und reibt diese gänzlich auf. Erbeutet oder zerstört wurden dabei 900 Panzer und 3200 Geschütze und 665,000 Gefangene wurden auch gemacht. Ausführlich nachzulesen gibt es die Panzerschlacht bei unserem Generaloberst Guderian in den „Erinnerungen eines Soldaten“: https://archive.org/details/heinz-guderian-erinnerungen-eines-soldaten-1960

„Angesichts der Angriffe auf beiden Flanken und des starken russischen Druckes in der Front, besonders bei der X. motorisierte Infanteriedivision, schien es mir zweifelhaft, ob die vorhandenen Kräfte zur Fortsetzung des Angriffs genügen würden. Ich bat daher die Heeresgruppe erneut um Freigabe des XLVI. Panzerkorps. Fürs erste wurde aber am 30. 8. nur das Infanterieregiment Großdeutschland freigegeben, dem dann am 1. 9. die I. Kavalleriedivision und am 2. 9. die SS-Division „Das Reich“ von Smolensk aus folgten. Ein 10 km tiefer Einbruch der Russen bei der XXIII. Infanteriedivision südlich Jelnja führte zum Einsatz der X. Panzerdivision in frontalem Gegenstoß. Das Infanterieregiment Großdeutschland wurde nach Nowgorod Sewerskij geleitet, die SS-Division „Das Reich“ nach dem rechten Flügel des XXIV. Panzerkorps. Das Infanterieregiment „Großdeutschland“ traf am 2. September im Brückenkopf von Nowgorod Sewerskij ein, die SS-Division „Das Reich“ vom 3. September an auf dem rechten Flügel. Das tropfenweise Freigeben der Kräfte hatte mich am 1. September zu einem Funkspruch an die Heeresgruppe veranlaßt, in welchem ich um Freigabe des ganzen XLVI. Panzerkorps und darüber hinaus um Zuführung der VII. und XI. Panzerdivision und der XIV. motorisierte Infanteriedivision bat, von denen ich wußte, daß sie zur Zeit nicht eingesetzt waren. Mit diesem ausreichenden Maß an Kräften wäre meiner Ansicht nach die Operation gegen Kiew zu einem schnellen Ende zu bringen gewesen. Die unmittelbare Folge des Funkspruchs war die Freigabe der SS-Division „Das Reich“. Darüber hinaus aber hatten die Funküberwachungsstellen des Oberkommando des Heeres den Spruch mitgehört, und er schlug nun haushohe Wellen. Dies zeigte sich am 3. September gegenüber dem Verbindungsoffizier des Oberkommandos des Heeres, Oberstleutnant Nagel, führte zu einem Vortrag bei Hitler und zu Maßnahmen des Oberkommandos der Wehrmacht, die für mich recht bedauerlich waren. Hiervon wird noch die Rede sein. Am 2. September erschien Feldmarschall Kesselring, Befehlshaber einer Luftflotte, zu einer Aussprache bei der Panzergruppe. Er brachte die Nachricht, daß es bei der Heeresgruppe „Süd“ anscheinend vorwärts ginge, und sie mehrere Brückenköpfe über den Dniepr gewonnen habe. Über die zukünftige Operationsrichtung herrschte Unklarheit; die Ansichten schwankten zwischen Charkow und Kiew. An diesem Tage wurden die Generale Model und Ritter von Thoma leicht verwundet. Am 3. September fuhr ich an den rückwärtigen Teilen der X. motorisierte Infanteriedivision und an den zum Kampf eingesetzten Männern der Bäckerei-Kompanie entlang zu den Kraftradschützen der SS-Division „Das Reich“ bei Awdejewka. Westlich dieses Ortes stand der Feind, gegen den die SS-Aufklärungsabteilung vorging. Anfänglich herrschte ein ziemliches Durcheinander, das sich aber unter der zielbewußten Führung des Divisionskommandeurs, General Hausser, bald klärte. Diesen traf ich in Awdejewka und trug ihm auf, sich für den 4. September zum Angriff auf Sosnitza bereitzustellen. Das von Roslawl her neu eingetroffene Maschinengewehrbataillon V wurde ihm unterstellt. Mittags war ich bei der X. motorisierte Infanteriedivision, die in den letzten Tagen schwere Kämpfe mit bitteren Verlusten zu bestehen hatte. Sie erfuhr durch den Einsatz der IV. Panzerdivision auf dem Südufer der Desna eine gewisse Entlastung. Insbesondere hatte der Russe die bereits beobachteten Vorbereitungen für den Übergang über den Fluß eingestellt. Der X. motorisierte Infanteriedivision hatten in den letzten Tagen die 10. russische Panzerbrigade, die 293., 24., 143. und 42. Division gegenübergestanden, also eine ungeheure Überlegenheit. Ich unterrichtete den Divisionskommandeur, General von Loeper, über die Lage und den Auftrag der benachbarten SS-Division „Das Reich“ und stellte die Mitwirkung des rechten Flügels der X. motorisierte Infanteriedivision für den Angriff der SS für den nächsten Tag sicher. Dann begab ich mich in den vom II./Infanterieregiment XX gehaltenen Brückenkopf südlich der Desna, dessen Besatzung einen guten Eindruck machte, und sprach anschließend das I. Bataillon des gleichen Regiments, das vor einigen Tagen den Rückschlag in dem Brückenkopf erlitten, die Scharte aber alsbald wieder ausgewetzt hatte. Auch dieses Bataillon machte einen guten Eindruck, und ich konnte ihm meine Überzeugung aussprechen, daß es auch in Zukunft seine Pflicht erfüllen würde. Durch Funkspruch erfuhr ich von meinem Stabe, daß die I. Kavalleriedivision der Panzergruppe wieder unterstellt sei und in Richtung auf den rechten Flügel der SS-Division „Das Reich“ herangeführt werde. Dann suchte ich nochmals den Divisionskommandeur der SS-Division auf, um zu veranlassen, daß die Nachschubeinrichtungen der X. motorisierten Infanteriedivision durch die SS-Division „Das Reich“ gesichert würden, und begab mich zu meinem Gefechtsstand zurück. Dort erfuhr ich, daß die in unserer bisherigen Stoßrichtung liegenden Orte Borsna und Konotop unser nächstes Angriffsziel blieben. Das Generalkommando XLVI. Panzerkorps mit der Hälfte der Korpstruppen wurde der Panzergruppe wieder unterstellt. Die beiden Korps in der Front meldeten je 2500 Gefangene, der zum Rückenschutz gebildete Verband des Pioniergenerals Bacher machte 1200 Gefangene. Das XXIV. Panzerkorps wies eindringlich auf die zunehmende Bedrohung der immer länger werdenden Südflanke und die zunehmende Schwäche der Keilspitze hin. Krolewez fiel in unsere Hand…“

Martin Heidegger

Unsere deutschen Dichter und Denker feiern wir am besten mit ihren Werken und so wollen wir es auch bei unserem Martin Heidegger halten, der heute Geburtstag hat. 1889 wurde er in Meßkirch im Schwarzwald geboren. Seine Gelehrtenlaufbahn kann sich sehen lassen: Zwei Lehrstühle der Denkerei und die Leitung der Freiburger Hochschule. Ebenso wie das Familienleben. 1917 heiratete unser Heidegger nämlich seine Herzensdame Elfride Petri, die ihm zwei Söhne schenkte. Am wichtigsten freilich sind die Werke unseres Denkers, die da heißen „Phänomenologische Interpretationen zu Aristoteles“, „Die Grundprobleme der Phänomenologie“, „Sein und Zeit“, „Die Grundbegriffe der Metaphysik. Welt – Endlichkeit – Einsamkeit“, „Kant und das Problem der Metaphysik“, „Die Selbstbehauptung der deutschen Universität“, „Hölderlin und das Wesen der Dichtung“, „Holzwege“, „Der Ursprung des Kunstwerkes“, „Nietzsche I und II“, „Besinnung“, „Platons Lehre von der Wahrheit“, „Vom Wesen der Wahrheit“, „Was heißt Denken?“, „Die Technik und die Kehre“, „Der Satz vom Grund“, „Identität und Differenz“, „Unterwegs zur Sprache“ oder „Gelassenheit“; aus der „Einführung in die Metaphysik“ unseres Heideggers lese ich etwas vor und wieder geht es um die Frage des Seins (wobei es der Heidegger wirklich langsam mal gut sein lassen könnte): https://archive.org/details/HeideggerEinfuehrungInDieMetaphysik

„Warum ist überhaupt Seiendes und nicht vielmehr Nichts? Das ist die Frage. Vermutlich ist dies keine beliebige Frage. „Warum ist überhaupt Seiendes und nicht vielmehr Nichts?“ – das ist offensichtlich die erste aller Fragen. Die erste, freilich nicht in der Ordnung der zeitlichen Aufeinanderfolge der Fragen. Der einzelne Mensch sowohl wie die Volker fragen auf ihrem geschichtlichen Gang durch die Zeit vieles. Sie erkunden und durchsuchen und prüfen Vielerlei, bevor sie auf die Frage stoßen: „Warum ist überhaupt Seiendes und nicht vielmehr Nichts?“ Viele stoßen überhaupt nie auf diese Frage, wenn das heißen soll, nicht nur den Fragesatz als ausgesagten hören und lesen, sondern: die Frage fragen, das heißt sie zustandbringen, sie stellen, sich in den Zustand dieses Fragens nötigen. Und dennoch! Jeder wird einmal, vielleicht sogar dann und wann, von der verborgenen Macht dieser Frage gestreift, ohne recht zu fassen, was ihm geschieht. In einer großen Verzweiflung zum Beispiel, wo alles Gewicht aus den Dingen schwinden will und jeder Sinn sich verdunkelt, steht die Frage auf. Vielleicht nur einmal angeschlagen wie ein dumpfer Glockenschlag, der in das Dasein herein tönt und mählich wieder verklingt. In einem Jubel des Herzens ist die Frage da, weil hier alle Dinge verwandelt und wie erstmalig um uns sind, gleich als konnten wir eher fassen, daß sie nicht sind, als daß sie sind und so sind, wie sie sind. In einer Langeweile ist die Frage da, wo wir von Verzweiflung und Jubel gleich weit entfernt sind, wo aber die hartnäckige Gewöhnlichkeit des Seienden eine Ode ausbreitet, in der es uns gleichgültig erscheint, ob das Seiende ist oder ob es nicht ist, womit in eigenartiger Form wieder die Frage anklingt: Warum ist überhaupt Seiendes und nicht vielmehr Nichts? Allein, diese Frage mag nun eigens gefragt werden, oder sie mag, als Frage unerkannt, nur durch unser Dasein ziehen wie ein flüchtiger Windstoß, sie mag uns harter bedrängen oder von uns mit irgendwelchen Vorwänden wieder abgeschoben und niedergehalten werden, gewiß ist es niemals die Frage, die wir zeitlich unter den Fragen zuerst fragen. Aber sie ist die erste Frage in einem anderen Sinne – nämlich dem Range nach. Das läßt sich dreifach verdeutlichen. Die Frage: „Warum ist überhaupt Seiendes und nicht vielmehr Nichts?“ heißt uns die dem Range nach erste einmal als die weiteste, sodann als die tiefste, schließlich als die ursprünglichste Frage. Die Frage greift am weitesten aus. Sie macht bei keinem Seienden irgendwelcher Art halt. Die Frage umgreift alles Seiende und das heißt nicht nur das jetzt Vorhandene im weitesten Sinne, sondern auch das vormals Gewesene und künftig Seiende. Der Bereich dieser Frage hat seine Grenze nur am schlechthin nicht und nie Seienden, am Nichts. Alles was nicht Nichts ist, fallt in die Frage, am Ende sogar das Nichts selbst; nicht etwa deshalb, weil es Etwas, ein Seiendes, ist, da wir doch von ihm reden, sondern weil es das Nichts „ist“. Der Ausgriff unserer Frage ist so weit, daß wir ihn nie zu überholen vermögen. Wir befragen nicht dieses und nicht jenes, auch nicht, es der Reihe nach durchgehend, alles Seiende, sondern im vor hinein das ganze Seiende, oder wie wir aus später zu erörternden Gründen sagen: das Seiende im Ganzen als ein solches…“

König Friedrich Wilhelm der Zweite von Preußen

„Um einem überlegenen Feinde die Spitze zu bieten und bei gleicher Zahl im Vorteil zu sein, müssen Eure Truppen besser sein als die der Nachbarn. Man muß also dauernd ein Auge auf ihre Ausbildung haben. Die Offiziere muß man durch alle möglichen Auszeichnungen anfeuern. Mehr noch: ist der Herrscher nicht selbst Soldat, kümmert er sich nicht selbst um den Dienst, gibt er nicht in allem ein Beispiel, ficht er nicht an der Spitze seiner Truppen, so kann man unfehlbar daraufrechnen, daß das ganze Gebäude, das unsere Vorfahren mit soviel Mühe, Sorge und Ausdauer errichtet haben, eines Tages zusammenstürzt.“ (Friedrich der Große)

Diesen Ratschlag seines Onkels hätte unser Preußenkönig Friedrich Wilhelm der Zweite besser befolgen sollen. Dann hätte er seine Truppen 1793 bei Valmy womöglich zum Sieg geführt und dafür gesorgt, daß die gallische Staatsumwälzung von 1789 ebenso unrühmlich geendet hätte wie der Aufstand der Freistaatler 1787 geendet hat. Doch ließ er seine Heere vom Herzog von Braunschweig führen. Der war zwar nicht der schlechteste aller möglichen Feldherren, aber fehlt nicht grundlos in den Reihen unserer großen deutschen Kriegsmeister. So aber bildet der Baseler Frieden von 1794 ein schwarzer Fleck in seiner Regierungszeit. Umso mehr als schon 1796 dessen schlimme Folgen sichtbar wurden und Österreich von Gallien geschlagen und zum nachteiligen Frieden von Campo Formio gezwungen wurde. Ansonsten ist die Haushaltung Friedrich Wilhelms des Zweiten zu tadeln. Friedrich der Große hinterließ seinem Neffen einen Staatsschatz von 51 Millionen Talern. Dieser jedoch vermachte seinem Sohn Friedrich Wilhelm dem Dritten eine Schuldenlast von 48 Millionen Talern. Nur ein Bruchteil davon hat der Gallierkrieg verschlungen. Der Rest ging für die Hofhaltung, die Künste und die Freigiebigkeit drauf. Vermehrt hat Friedrich Wilhelm der Zweite unser altes Preußen um Danzig, Thorn und Südpreußen im Osten und im Süden um Ansbach und Bayreuth. Das Licht der Welt erblickte er 1744 in Berlin und kämpfte als junger Offizier im Siebenjährigen Krieg. Friedrich Wilhelm der Vierte schloß vier Ehen, aus denen 15 Kinder hervorgingen. Zum Feldzug von 1787 gegen Holland kommt unser Geschichtsschreiber Friedrich Paulig nun in seinem Buch „Friedrich Wilhelm II., König von Preußen“: http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/content/structure/8363104

„Ihm gegenüber fühlte sich Friedrich Wilhelm in keiner bequemen Lage. Als seinem Freunde mochte er ihm nicht mit Härte begegnen, aber als westfälischer Kreisfürst war er verpflichtet, eine Unbill aufzunehmen, die allem Rechte Hohn sprach. Auch erwog er, daß er durch sein erstes öffentliches Auftreten in Deutschland sich sowohl Feinde als auch Freunde erwerben könne. Aber trotz der schwierigen Lage, welche die Ansprüche beider Parteien an seinen Beistand noch erhöhten, rettete er dennoch beides: den Ruf der Milde und den Ruf der Gerechtigkeit. Dem hessischen Gesandten von Veltheim, der persönlich bei ihm erschien, legte er die Rechtsgründe, die ihnen widersprachen, mit großer Klarheit dar, dann schrieb er einen Brief an den Landgrafen und als immer noch keine Räumung erfolgte und auch der Kaiser mit Gewalt drohte, richtete er nochmals ein eigenhändiges, mit großer Herzenswärme verfaßtes Schriftstück an den Landgrafen. Nun ward seine Mühe belohnt. Am 17. April räumen die Hessen das fremde Gebiet und der junge Graf gelangte zu seinem Eigentum. Ebenso schnell und ruhmvoll beendete Friedrich Wilhelm die Unruhen in Holland. Von jeher war die Würde der Statthalterschaft in diesem Freistaate der Gegenstand des Zwiespaltes gewesen. Die Fürsten aus dem Hause Oranien, die diese Würde bekleideten, waren zwar als Retter der äußeren Freiheit geachtet, aber als Widersacher der inneren gefürchtet. Wilhelm V. empfing die Statthalterwürde als Knabe, und als er mündig wurde, verriet er den ganzen Ehrgeiz seiner Vorfahren, ohne deren rühmliche Vorzüge zu besitzen. Nachdem er die Schwester Friedrich Wilhelms geheiratet, wuchs dieser Stolz und seine Verachtung der ihm durch die Verfassung gesetzten Schranken immer mehr. Auf der andern Seite über das Beispiel der Vereinigten Staaten von Nordamerika einen starken Einsturz auf die holländischen Republikaner. Warum, fragte man, ist unsere Republik nicht auch so volkstümlich und wohlfeil regiert wie jene? Wozu brauchen wir einen Prinzen, der gern den souveränen König spielen möchte und der uns viel Geld kostet? Wir hätten an einem Washington, einem Präsidenten genug. Das übrige tat der französische Gesandte, um das Feuer in Holland gegen England und Preußen zu schüren. Bald entstand Meuterei in mehreren Städten. Man kämpfte für und gegen Oranien. Das Land wurde der Schauplatz des Bürgerkrieges. Friedrich Wilhelm wußte, daß Frankreich die Freigesinnten auf alle Weise begünstigte. Der Prinz war nach Nimwegen geflohen. Am 28. Juni 1787 wagte es seine Gemahlin, nach Den Haag zurückzukehren. Kaum aber hatte sie einige Meilen zurückgelegt, so trat ihr eine Feldwache entgegen, und erklärte, sie sei so lange verhaftet, bis der Befehlshaber sie freigebe. Als nach zwei Tagen ein Bescheid nicht einging, kehrte die Fürstin nach Nimwegen zurück. Sofort gingen Eilboten nach Berlin, um den König zur Einsprache zu bewegen. Friedrich Wilhelm verlangte nun, daß der Holländische Freistaat ein Entschuldigungsschreiber an seine Schwester richten und daß derselbe seinen Streit gegen den Prinzen beilegen solle. Holland hat nun in Paris dringend um Hilfe. Gleichzeitig gab der preußische Gesandte die Erklärung ab, daß preußische Truppen die Grenze überschreiten würden, wenn innerhalb vier Tagen die Genugtuung für die Prinzessin und die Bestrafung der Patrioten nicht ausgeführt sei. Die Holländer glaubten nun, daß bei Friedrich Wilhelm der Verlust ihrer Unabhängigkeit beschlossen sei. Sie gerieten in die größte Bestürzung, und alle Kampffähigen griffen zu den Waffen. Friedrich Wilhelm ließ 20,000 Mann in Holland einrücken. Er gab hierdurch Frankreich zu verstehen, daß er nicht gewillt sei, sich von ihm Bedingungen vorschreiben zu lassen. In der Nacht auf den 16. September floh die Besatzung von Utrecht, 8000 Mann stark; Oberyssel, Gröningen und Friesland ergaben sich gleichfalls. Amsterdam, die bedeutendste Schutzwehr, wurde am 1. Oktober durch Sturm genommen. Nun erst hat man um Einstellung der Feindseligkeiten. So unterdrückten die Waffen Preußens einen Parteikampf, der seit zehn Jahren Holland zerrüttete. Friedrich Wilhelm hatte in diesem, seinem ersten Feldzuge seine Gerechtigkeit, aber auch seine Milde bezeigt. Seinem Worte, daß er nur um der Beleidigung seiner Schwester willen zum Schwerte gegriffen, blieb er treu. Mit Großmut verzichtete er auf den Ersatz der Kriegskosten. Er wollte die Holländer, die er mit Recht als deutsche Verwandte ansah, nicht bedrücken, sondern sie zu Bundesgenossen gewinnen. Dies ist ihm wohl gelungen. Auch England schloß ein Bündnis mit ihm. Dieser Vorteil war groß genug für die Opfer, die Preußen dem Kriegszuge gebracht. Sein Ansehen war gehoben, dasjenige Frankreichs gedemütigt, der gegnerischen Politik war der Vorrang abgewonnen, und die isolierte Stellung, aus der herauszukommen sich Friedrich Jahre lang vergeblich bemüht hatte, war jetzt durch ein festes Band mit England und mit Holland, den Feinden Frankreichs und Rußlands, beseitigt. „In meiner ganzen politischen Laufbahn“, schrieb Hertzberg am 6. Oktober 1787, habe ich auf den Moment gelauert, Preußen diese Ehre zu verschaffen, nun bin ich endlich dazu gelangt. Es hat Mühe gekostet, und seit zwei Jahren hat der neue König dies System allein gegen alle Welt aufrecht erhalten. Frankreich verliert jetzt die Allianz mit Holland und den Rest seines Ansehens in Europa.“ Es ist ein gewichtiges Zeugnis, das hier ein bewährter Staatsmann der Willensstärke und der Einsicht des Königs zollt…“