„In solchen Lagen pflegen Meldungen, die über diese entscheidende Frage Klarheit schaffen könnten, auszubleiben. Der Schleier der Ungewißheit, das einzige, was im Kriege Bestand hat, verhüllte Lage und Absichten des Gegners. Unvorsichtiges Vorpreschen kann zu schweren Rückschlägen führen. Anderseits kann das Verschenken nur weniger Stunden dem Feind die Möglichkeit bieten, eine neue Verteidigung aufzubauen, die dann wiederum unter schweren Verlusten überwältigt werden muß. Der höhere Truppenführer, der in solcher Lage abwarten will, bis er durch einwandfreie Meldungen Klarheit gewinnt, wird kaum einen Zipfel des Mantels der Bellona ergreifen. Er wird die Stunde des Glücks verpassen.“

Heißt es in den Verlorenen Siegen und so groß und schön unser heutiger Sieg in der Völkerschlacht bei Leipzig im Jahre 1813 auch gewesen ist, so wurde es dennoch versäumt ihn auch angemessen auszunützen. Warum erklärt uns am Besten unser Clausewitz:

„Mit der Überlegenheit ihrer Macht Bonapartes letzte Kräfte durch einen neuen Sieg zu zertrümmern, Paris einzunehmen und Frankreich zu revolutionieren, war, wenn auch nicht von Hause aus ihr Plan, doch der Faden, an welchem die Begebenheiten zusammenhängen, und das unterscheidet sich nicht von unserem Plane. Da Bonaparte in den zwei Monaten bei weitem nicht die Kräfte zusammengebracht hat, welche man berechtigt war anzunehmen, so hat sich das Machtverhältnis der Verbündeten durch diese Verzögerung viel vorteilhafter gestellt, als es der Fall gewesen sein würde, wenn sie im Marsch geblieben wären. Aber nichts berechtigte zu einer solchen Voraussetzung, und man kann deshalb nicht sagen, daß der Erfolg die Weisheit der verbündeten Heerführer gerechtfertigt habe. Übrigens mag es immerhin sein, daß das Zahlenverhältnis der Alliierten im Dezember wirklich weniger vorteilhaft gewesen wäre, als es ihnen im Februar wurde; aber 60,000 Mann, die sich zwei Monate erholt haben von ihrer Niederlage, sind nicht mehr dieselben 60,000 Mann, die, in halber Auflösung vom Schlachtfelde kommend, 100 Meilen weit vom Druck des nachstürmenden Siegers getragen werden. Wer diesen moralischen Faktor übersieht, versteht den Krieg nicht. Es ist Hundert gegen Eins zu wetten, daß die 60,000 Mann nicht mit 30,000 nach Paris gekommen wären. Man denke nur an die Folgen von Belle-Alliance.“

Napoleon war mit einem Drittel seines Heeres nach Gallien entkommen und konnte dort eine neue Armee aufbauen und es war nicht sicher, ob er dabei nicht mehr Erfolg haben könnte, als er dann gehabt hat. Kurzum: Deutschland war zwar endlich befreit, aber Gallien nicht niedergeworfen und Napoleon hätte sich mit ein, zwei glücklichen Schlachten ein Unentschieden erkämpfen oder gar wieder in die Offensive gehen können. in jedem Fall wurde ein neuer Feldzug nötig, in dem der Napoleon unseren Preußen und Österreichern noch so manche Niederlage beigebracht hat, ehe Paris erstürmt und er zur Abdankung gezwungen werden konnte. Verschenkt mir also eure Siege nicht, Kinder. Drei Tage tobte die Völkerschlacht bei Leipzig. Es standen sich 280,000 preußische, schwedische und österreichische Recken und 160,000 gallische Kriegsknechte gegenüber. Die Schlacht kostete Napoleon 50,000 Tote und Verwundete und 40,000 Gefangene. Dazu haben wir noch 200 Geschütze, 700 Munitionswagen und 60,000 Gewehre erbeutet, wobei der Gesamtverlust an Waffen und Ausrüstung bei den Galliern noch größer ist. Erkauf wurde unser Sieg bei Leipzig mit einem Verlust von 50,000 Mann. Unsere Schlesische Armee führte unser Feldmarschall Gebhard von Blücher, wobei ihm unser Feldmarschall Neidhardt von Gneisenau als Stabschef zur Seite stand. Den Oberbefehl führte dem Namen nach der Fürst von Schwarzenberg, jedoch waren Kaiser Franz II. und König Friedrich Wilhelm III. von Preußen ebenfalls auf dem Schlachtfeld anwesend.

Mit unserem Prinzen Eugen hat heute einer unserer größten deutschen Feldherren Geburtstag. In 17 Feldschlachten – darunter so berühmte Schlachten wie die von Zenta, Höchstädt, Turin, Oudenarde, Malplaquet, Peterwardein oder Belgrad – zerschmetterte er die Feinde unseres altes deutschen Reiches, namentlich die Gallier und Türken. In Paris erblickte der Sproß einer Nebenlinie des Hauses Savoyen 1663 das Licht der Welt. Der Gallierkönig Ludwig XIV. meinte, die Dienste unseres Prinzen Eugens entbehren zu können und so fand er sich 1683 bei unserem Kaiser Leopold I. ein. Seine erste Feldschlacht war daher die Schlacht am Kahlenberg, mit der unser Herzog Karl von Lothringern unsere deutsche Hauptstadt Wien von der zweiten Belagerung durch die Türken befreite. Noch im selben Jahr erhielt unser Prinz Eugen sein erstes Regiment und in den kommenden Jahren kämpfte er unter Lothringen in Ungarn gegen die Türken. Bei Mohacs kam es 1687 erneut zur Entscheidungsschlacht, in der Ungarn nach über 150 Jahren endlich von der türkischen Fremdherrschaft befreit wurde. Damit begannen die Leiden der Türken allerdings erst so richtig. Ab 1697 bekamen sie es nämlich mit unserem Prinz Eugen zu tun, der sie gleich zum Auftakt bei Zenta vernichtend schlug. Die Folge davon war der Frieden von Passarowitz. Der Spanische Erbfolgekrieg ließ nicht lange auf sich waren und seine Siege bei Capri und Luzzara brachten unserem Prinz Eugen die Stellung des Hofkriegsratspräsidenten ein. Bei Höchstädt, Turin, Oudenarde und Malplaquet schlug unser Prinz Eugen die Gallier in den nächsten Jahren und wendete so das Kriegsglück. Wenige Jahre nach dem Frieden von Utrecht verlangten die Türken nach einem Nachschlag, denen ihnen unser Prinz Eugen bei Peterwardein und Belgrad aufgetischt hat. Der Marsch „Preußens Gloria“ ist zur Feier des Geburtstages von unserem Prinzen Eugen durchaus nicht fehl am Platz! https://www.youtube.com/watch?v=-TEGPelS3Ac Denn sowohl bei Turin als auch bei Höchstädt kämpften unsere alten Preußen (unter dem alten Dessauer) an der Seite unseres Prinzen Eugens und mehrten damit den Ruhm Preußens gar sehr. Friedrich der Große erzählt uns dazu einen kleinen Schwank aus seinen „Denkwürdigkeiten zur Geschichte des Hauses Brandenburg“ und zwar bezüglich der zweiten Schlacht von Höchstädt: http://friedrich.uni-trier.de/de/volz/1/95/

„Wiewohl dies Bündnis König Friedrich Sicherheit schaffen sollte, versah er doch alle festen Plätze Preußens mit hinreichender Besatzung und sandte auch weitere Verstärkungen zum Heer der Alliierten nach Schwaben. Dort hatten die Preußen erheblichen Anteil am Gewinn der berühmten Schlacht bei Höchstädt. Sie standen auf dem rechten Flügel unter dem Befehl des Fürsten von Anhalt und in dem Korps, das Prinz Eugen befehligte. Beim ersten Ansturm der Franzosen und Bayern wankten Reiterei und Fußvolk der Kaiserlichen, die Preußen aber hielten dem Stoße stand und durchbrachen die feindlichen Linien. Prinz Eugen, den die schlechte Haltung der Österreicher empörte, stellte sich an die Spitze der Preußen und sagte, er wolle mit tapferen Leuten in den Kampf gehen, nicht mit Truppen, die Fersengeld gäben. Bekannt ist, daß Fürst Marlborough beim Dorf Blindheim 27 Bataillone und 4 Dragonerregimenter gefangen nahm, und daß der Verlust der Schlacht den Franzosen Bayern und Schwaben kostete. Fürst Marlborough begab sich, als der glorreiche Feldzug beendet war, nach Berlin, um Friedrich I. zur Entsendung von Truppen nach Italien zu bestimmen. Der englische Feldherr, der die Entwürfe Karls XII. erraten hatte, als er eine Landkarte auf seinem Tisch ausgebreitet sah, durchschaute den Charakter Friedrichs I. leicht, sobald er einen Blick auf dessen Hof geworfen hatte. Er zeigte sich ganz erfüllt von Ergebenheit und Unterwürfigkeit vor dem König, schmeichelte geschickt seiner Eitelkeit und beeilte sich, ihm das Wasserbecken zu reichen, sobald er sich von der Tafel erhob. Friedrich konnte ihm nicht widerstehen. Die Schmeicheleien des Hofmanns erreichten, was das Verdienst des großen Feldherrn und die Geschicklichkeit des tiefgründigen Staatsmannes vielleicht nicht erlangt hätten. Die Frucht der Unterhandlung war, daß der Fürst von Anhalt mit 8000 Mann nach Italien zog.“

Anläßlich der Schlacht von Oudenarde erwähnte unser Prinz Eugen einmal, daß es ihm durchaus keine geringe Genugtuung ist, es Ludwig XIV. von Gallien ein wenig heimzuzahlen: https://archive.org/details/prinzeugenvonsav02arne/page/n3

„Daß Eugens dies aus mehrfachen Gründen wünschte, nicht allein um seinem Kaiser zu dienen, sondern daß er in seinem Gemüte noch durchaus nicht versöhnt war mit dem Könige von Frankreich und sich lebhaft freute, denselben empfindlich demütigen zu können, zeigt eine kleine Begebenheit, die sich damals zutrug. Vielleicht mag auch das Wiedersehen seiner Mutter und die trotz der Länge der Zeit noch ungeschwächte Erbitterung derselben gegen Ludwig XIV. in Eugens Brust die Rachegedanken wieder heller angefacht haben. Unter den französischen Gefangenen befand sich auch der Generalleutnant Marquis de Biron. Eugen, voll Zuvorkommenheit für diejenigen, welche ihm das Schicksal in die Hände geliefert hatte, lud ihn zu sich zu Tische. Der Prinz sprach mit großer Anerkennung von der Tapferkeit der französischen, insbesondere aber der schweizerischen Truppen, welche sich in der Tat ungemein hervorgetan hatten. Er nannte die Stelle eines Colonel-General der Schweizer einen der schönsten militärischen Posten in Frankreich. „Mein Vater bekleidete ihn“, fügte der Prinz mit bewegter Stimme hinzu, „und bei seinem Tode hofften wir, daß mein Bruder ihn erlangen werde. Aber der König hielt es für besser, ihn einem seiner natürlichen Söhne zu verleihen, als uns diese Ehre zu erweisen. Er ist der Herr und man vermag nichts dagegen zu sagen. Aber doch ist man manchmal erfreut, in der Lage zu sein, gezeigte Geringschätzung bereuen zu machen.“ Unter die Mauern von Gent war die französische Armee zurückgewichen. Dort suchte sie sich wieder zu versammeln und neuerdings in kampffähigen Zustand zu versetzen. Die Feldherrn der Verbündeten aber beschäftigten sich vor allem mit der völligen Herbeiziehung von Eugens Heer, welches sie ansehnlich verstärkten, und mit der Frage der Benützung des Sieges.“

In Lübeck wurde 1815 unser großer deutscher Dichter Emanuel Geibel geboren. Viele Gedichte und auch einige Bühnenwerke verdanken wir ihm und sich darunter viele vaterländische Dichtungen befinden, soll sein heutiger Geburtstag nicht ungefeiert bleiben. Der Sohn eines Predigers und einer Kaufmannstochter studierte in Bonn und Berlin eher undichterische Fächer wie Theologie, Philosophie und Philologie, wirkte dann aber bald als Dichter. Damit er das ungestört tun kann, gewährte ihm unser Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV. ein Jahresgehalt von 300 Talern, das sein Bruder Wilhelm I. später auf 1000 Taler erhöht hat. Im Solde der Wittelsbacher stand unser Dichter zwischendrin auch noch. Sein häusliches Glück fand er 1852 mit Amanda Trummer (allerdings nur für kurze Zeit). Von seinen Werken seien die Gedichtbände „Zeitstimmen“, „Ein Ruf von der Trave“, „Zwölf Sonette für Schleswig-Holstein“, „Juniuslieder“, „Die Loreley“, „Die Goldgräber“, „Klassisches Liederbuch“, „Heroldsrufe“, „Spanisches Liederbuch“, „Spätherbstblätter“ und „König Sigurds Brautfahrt“ genannt und von seinen Bühnenwerke sei auf „König Roderich“, „Meister Andrea“, „Brunhild“, „Sophonisbe“ und „Echtes Gold wird klar im Feuer“. Das Gedicht auf unseren Kaiser Wilhelm I. suche ich mir für unsere kleine Werkschau aus:

Mit festlich tiefem Frühgeläute

Begrüßt dich bei des Morgens Strahl,

Begrüßt, o Herr, in Ehrfurcht heute

Dich unsre Stadt zum erstenmal;

Dem hohen Schirmvogt ihr Willkommen

Neidlosen Jubels bringt sie dar,

Die selbst in Zeiten längst verglommen

Des alten Nordbunds Fürstin war.

Das Banner, das in jenen Tagen

Den Schwestern all am Ostseestrand

Sie kühngemut vorangetragen,

Hoch flattert’s nun in deiner Hand,

In deiner Hand, die auserkoren

Vom Herrn der Herrn, dem sie vertraut,

Das Heiligtum, das wir verloren,

Das deutsche Reich uns wieder baut.

Schon ragt bis zu des Maines Borden

Das Werk, darob dein Adler wacht,

Versammelnd alle Stämm‘ im Norden,

Die Riesenfeste deutscher Macht;

Und wie auch wir das Banner pflanzen,

Das dreifach prangt in Farbenglut,

Durchströmt uns im Gefühl des Ganzen

Verjüngte Kraft, erneuter Mut.

Im engen Bett schlich unser Leben

Vereinzelt wie der Bach im Sand;

Da hast du uns, was not, gegeben,

Den Glauben an ein Vaterland.

Das schöne Recht, uns selbst zu achten,

Das uns des Auslands Hohn verschlang,

Hast du im Donner deiner Schlachten

Uns heimgekauft, o habe Dank!

Nun weht von Türmen, flaggt von Masten

Das deutsche Zeichen allgeehrt;

Von ihm geschirmt nun bringt die Lasten

Der Schiffer froh zum Heimatsherd.

Nun mag am harmlos rüst’gen Werke

Der Kunstfleiß schaffen unverzagt,

Denn Friedensbürgschaft ist die Stärke,

Daran kein Feind zu rühren wagt.

Drum Heil mit dir und deinem Throne!

Und flicht als grünes Eichenblatt

In deine Gold- und Lorbeerkrone

Den Segensgruß der alten Stadt.

Und sei’s als letzter Wunsch gesprochen,

Daß noch dereinst dein Aug‘ es sieht,

Wie übers Reich ununterbrochen

Vom Fels zum Meer dein Adler zieht.“

Hätten wir unseren Kapitän Lüth im Schwarzen Meer dabei gehabt, dann wären uns die Russen wohl nicht auf der Halbinsel Kertsch gelandet, aber der gute Mann hatte im Atlantik und dem indischen Ozean alle Hände voll zu tun. Auf seinen 17 Feindfahrten versenkte er 47 feindliche Frachter mit 225,000 Bruttoregistertonnen, einen Zerstörer und ein Uboot. Unterwegs war er dabei mit unseren Ubooten IX, CXXXVIII, XLIII und CLXXXI. 1944 wurde er zum Opfer seines eigenen Erfolges und zum Chef der XXII. U-Boot-Flottille und zum Leiter der Marineschule ernennt. Ein Schicksal, das er sich mit den Fliegerassen Werner Mölders und Adolf Galland teilt, denen ihre Erfolge auch Führungsaufgaben eingebracht haben. Das Eiserne Kreuz beider Klassen und das Ritterkreuz mit Eichenlaub, Schwertern und Edelsteinen wurde ihm verliehen. Sein häusliches Glück fand er 1939 mit Ilse Lerch, die ihm vier Kinder schenkte. Wie ihr eure U-Boot-Meute im Griff habt, verrät euch unser Kapitän Lüth in seinem Vortrag über die „Menschenführung auf U-Booten“ und darin lese ich ich Stückchen weiter: http://www.deutsche-unterseeboote.de/php/portraits/lueth/u-boot-lueth1.php

„Obst, Schokolade und ähnliche Sachen lasse ich nicht stur durch den Menageoffizier verteilen, sondern halte meinen Daumen darauf. Obst als Belohnung für eine tüchtige Arbeit oder seine Entziehung zur Strafe für Gefräßigkeit ist ein gutes Erziehungsmittel auf langer Fahrt. Wichtig ist, daß jede Strafe in geeigneter Form der Besatzung bekanntzugeben ist. Sei es durch Bordpresse, Schwarzes Brett oder Musterung. Jede Schikane muß verhütet werden, und niemals darf der Mann irgend eine Verärgerung bei seinem Kommandanten merken. Er muß fühlen, daß man ihn letzten Endes gern hat und ihn als vollwertigen Kameraden schätzt. Im allgemeinen hatte ich das Bestreben, möglichst wenig zu bestrafen. Das macht man nicht so, daß man die Hände in den Schoß legt und alles treiben läßt, sondern indem man sich besonders um seine Soldaten kümmert, sie wirklich führt, wirklich erzieht und ihnen durch klare Befehle das Gehorchen erleichtert. Es ist klar, daß an Bord die Routine scharf eingehalten wird; daß die Wache pünktlich abgelöst wird, ist Ehrensache, ebenso lege ich Wert darauf, daß die Etikette an Bord gewahrt bleibt. Im Hafen natürlich mehr als auf See, wo es genügen muß, daß in den Räumen „Ordnung“ gerufen werden muß, die der Kommandant zum ersten Male am Tag betritt, daß stets der älteste anwesende Soldat meldet, was gemacht wird, ebenso, wie sich der W.O. auf der Brücke zu melden hat. Im Hafen muß in der Werftliegezeit mindestens einmal täglich zur Musterung angetreten werden. Besonderen Wert lege ich auf eine würdige Flaggenparade. Dazu muß noch erwähnt werden, daß es selbstverständlich ist, daß der Kommandant zu jeder Zeit an Bord zu sprechen ist und nicht durch falschen Abstand von ihm oder Furcht vor seiner schlechten Laune wichtige Meldungen aufgeschoben werden. Der Ausguck ist besonders wichtig auf dem U-Boot, er ist noch mehr eine Frage des Charakters als der guten Augen. Wir haben während meiner Fahrzeit weit über 150 Flugzeuge gesehen, und wir sind nur dreimal gebombt worden. Selbst bei Nacht hat der Ausguck mehrmals Flugzeuge gesehen und in zwei Fällen sogar rechtzeitig gehört. Trotzdem erlaube ich den Männern, auf Wache zu reden und zu rauchen. Ich weiß, daß man das den jungen Besatzungen in der Heimat verbieten muß. Da darf auf Wache kein Wort geredet werden. Da muß erst „Grund hereinkommen“ in den Ausguck. Aber wenn man monatelang draußen ist, kann man die Männer nicht vier Stunden Wache gehen lassen, ohne daß sie ein einziges Wort reden. Wenn ich weiß, daß sie aufpassen, dann lasse ich es zu, daß sie auch, mit dem Glas an den Augen, Rücken an Rücken langsam zusammenschleichen und ein paar Worte reden. Ob nachts geraucht wird, entscheidet ja nach Sicht der Wachoffiziere. Nebenbei bemerkt, verbiete ich den jungen Soldaten das Rauchen auf nüchternen Magen von vier bis acht Uhr morgens vor dem Frühstück.“

Friedrich der Große hat sein Blut nicht fortgepflanzt; seine Stellung in unserer Vorgeschichte muß aber auf jeden seiner Nachfolger wirken als eine Aufforderung, ihm ähnlich zu werden. Ihm waren zwei einander fördernde Begabungen eigen, des Feldherrn und eines hausbackenen, bürgerlichen Verständnisses für die Interessen seiner Untertanen. Ohne die erste würde er nicht in der Lage gewesen sein, die zweite dauernd zu betätigen, und ohne die zweite würde sein militärischer Erfolg ihm die Anerkennung der Nachwelt nicht in dem Maße erworben haben, wie es der Fall ist – obschon man von den europäischen Völkern im Allgemeinen sagen kann, daß diejenigen Könige als die volkstümlichsten und beliebtesten gelten, welche ihrem Lande die blutigsten Lorbeeren gewonnen, zuweilen auch wieder verscherzt haben. Karl XII. hat seine Schweden eigensinnig dem Niedergange ihrer Machtstellung entgegen geführt, und dennoch findet man sein Bild in den schwedischen Bauernhäusern als Symbol des schwedischen Ruhmes häufiger als das Gustav Adolfs. Friedliebende, zivilistische Volksbeglückung wirkt auf die christlichen Nationen Europas in der Regel nicht so werbend, so begeisternd wie die Bereitwilligkeit, Blut und Vermögen der Untertanen auf dem Schlachtfelde siegreich zu verwenden. Ludwig XIV. und Napoleon, deren Kriege die Nation ruinierten und mit wenig Erfolg abschlossen, sind der Stolz der Franzosen geblieben, und die bürgerlichen Verdienste anderer Monarchen und Regierungen treten gegen sie in den Hintergrund. Wenn ich mir die Geschichte der europäischen Völker vergegenwärtige, so finde ich kein Beispiel, daß eine ehrliche und hingebende Pflege des friedlichen Gedeihens der Völker für das Gefühl der letzteren eine stärkere Anziehungskraft gehabt hätte als kriegerischer Ruhm, gewonnene Schlachten und Eroberungen selbst widerstrebender Landstriche.“ (Otto von Bismarck, Gedanken und Erinnerungen)

Daher wollen wir Panzertiere auch an unseren Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV. erinnern, der von 1840 bis 1861 unser altes Preußen regiert hat und sich überwiegend dem Frieden widmete. Nur gegen seinen Willen mußte er in den Wirren von 1848-49 den Weg der Gewalt beschreiten und nicht nur im eigenen Land die Liberalen mit Waffengewalt in ihre Schranken weisen, sondern auch deren Aufstände in Sachsen und Baden niederwerfen. Im Dänischen Krieg von 1848 schloß er einen Waffenstillstand, als Rußland und England zugunsten der Dänen in Erscheinung traten. Ebenso begrub er die Erfurter Union als ihm die Österreicher das Ultimatum von Olmütz stellten. Es wäre auch närrisch gewesen, bei der Inneren Zerrüttung Preußen und dem ungenügenden Rüstungsstand in einen größeren Krieg einzutreten oder gar das Danaergeschenk der Frankfurter Nationalversammlung anzunehmen. Da förderte unser König Friedrich Wilhelm lieber unseren Eisernen Reichskanzler Otto von Bismarck, der später mit überlegener Planung und guter Vorbereitung nicht nur Schleswig und Holstein den Dänen entriß, sondern auch Lothringen befreite und die Reichsgewalt erneuerte. Hätte Friedrich Wilhelm 1858 nicht seinem jüngeren Bruder Wilhelm die Staatsgeschäfte übertragen müssen, so wäre er vielleicht der erste Hohenzoller auf dem deutschen Kaiserthron geworden. Geboren wurde Friedrich Wilhelm IV. in Berlin 1795 als Sohn Friedrich Wilhelms III. von Preußen und der Luise von Mecklenburg. Geheiratet hat er 1823 Elisabeth von Bayern. Die Ehe blieb leider kinderlos. Seine Herrschaft begann er 1840 mit der Aufhebung der Zwangsmaßnahmen Metternichs gegen große Männer wie Ernst Moritz Arndt, Turnvater Jahn und die Gebrüder Grimm auf und begann eine rege Bautätigkeit. So ließ er – nach 600 Jahren – endlich den Kölner Dom fertigstellen. In seinen „Gedanken und Erinnerungen“ weiß unser Bismarck so einiges von unserem König Friedrich Wilhelm IV. zu berichten: http://www.zeno.org/Geschichte/M/Bismarck,+Otto+von/Gedanken+und+Erinnerungen

Ich geriet mit der Opposition in Konflikt, als ich das erste Mal das Wort nahm, am 17. Mai 1847, indem ich die Legende bekämpfte, daß die Preußen 1813 in den Krieg gegangen wären, um eine Verfassung zu erlangen, und meiner naturwüchsigen Entrüstung darüber Ausdruck gab, daß die Fremdherrschaft an sich kein genügender Grund zum Kampfe gewesen sein solle. Mir schien es unwürdig, daß die Nation dafür, daß sie sich selbst befreit habe, dem Könige eine in Verfassungsparagraphen zahlbare Rechnung überreichen wolle. Meine Ausführung rief einen Sturm hervor. Ich blieb auf der Tribüne, blätterte in einer dort liegenden Zeitung und brachte, nachdem der Lärm sich ausgetobt hatte, meine Rede zu Ende. Bei den Hoffestlichkeiten, die während des Vereinigten Landtags stattfanden, wurde ich von dem Könige und der Prinzessin von Preußen in augenfälliger Weise gemieden, jedoch aus verschiedenen Gründen, von der letzteren, weil ich weder liberal noch populär war, von dem ersteren aus einem Grunde, der mir erst später klar wurde. Wenn er bei Empfang der Mitglieder vermied, mit mir zu sprechen, wenn er im Zirkel, nachdem er der Reihe nach jeden angeredet hatte, abbrach, sobald er an mich kam, umkehrte oder quer durch den Saal abschwenkte: so glaubte ich annehmen zu müssen, daß meine Haltung als royalistischer Heißsporn die Grenzen überschritt, die er sich gesteckt hatte. Daß diese Auslegung unrichtig, erkannte ich erst einige Monate später, als ich auf meiner Hochzeitsreise Venedig berührte. Der König, der mich im Theater erkannt hatte, befahl mich folgenden Tags zur Audienz und zur Tafel, mir so unerwartet, daß mein leichtes Reisegepäck und die Unfähigkeit der Schneider des Ortes mir nicht die Möglichkeit gewährten, in korrektem Anzuge zu erscheinen. Mein Empfang war ein so wohlwollender und die Unterhaltung auch auf politischem Gebiete derart, daß ich eine aufmunternde Billigung meiner Haltung im Landtage daraus entnehmen konnte. Der König befahl mir, mich im Laufe des Winters bei ihm zu melden, was geschah. Bei dieser Gelegenheit und bei kleinern Diners im Schlosse überzeugte ich mich, daß ich bei beiden allerhöchsten Herrschaften in voller Gnade stand und daß der König, wenn er zur Zeit der Landtagssitzungen vermieden hatte, öffentlich mit mir zu reden, damit nicht eine Kritik meines politischen Verhaltens geben, sondern nur seine Billigung desselben den Anderen zur Zeit nicht zeigen wollte.“

Auch ich möchte unserem alten deutschen Philosophen Nietzsche alles gute zum Geburtstag wünschen. Der letzte Jünger des altgriechischen Weingottes Dionysos – wie er sich selbst nannte – kam 1844 in Röcken zur Welt. Sein Vater war lutherischer Geistlicher und so verwundert es nicht, daß unser Nietzsche spätere die Gotteslehre und die Denkerei in Bonn und Leipzig studiert hat. Die Denkerei und das griechisch-römische Altertum schlugen ihn in ihren Zauberbann und so erhielt unser Nietzsche 1869 in Basel einen Lehrstuhl für griechische Sprache und Literatur. In den Jahren 1870 bis 71 legte er eine Pause ein und nahm als Sanitäter am Gallischen Krieg teil und 1879 gab er seine Stellung ganz auf. Fortan wirkte er als freischaffender Denker und veröffentlichte mit „Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik“, „Unzeitgemäße Betrachtungen“, „Menschliches, Allzumenschliches“, „Morgenröte“, „Die fröhliche Wissenschaft“, „Also sprach Zarathustra“, „Jenseits von Gut und Böse“, „Zur Genealogie der Moral“, „Götzen-Dämmerung oder Wie man mit dem Hammer philosophiert“, „Der Antichrist – Fluch auf das Christentum“ oder „Ecce homo“ wegweisende Bücher. Zur Feier seines Wiegenfestes lasse ich unser Geburtstagskind mal der Geschichte einen schweren philosophischen Tadel verpassen, den sich diese bitte hinter die Ohren schreiben sollte: http://www.zeno.org/Philosophie/M/Nietzsche,+Friedrich/Unzeitgem%C3%A4%C3%9Fe+Betrachtungen/2.+Vom+Nutzen+und+Nachteil+der+Historie+f%C3%BCr+das+Leben

„Was für veraltete Gedanken habe ich gegen einen solchen Komplex von Mythologie und Tugend auf dem Herzen! Aber sie sollen einmal heraus, und man soll nur immer lachen. Ich würde also sagen: die Geschichte prägt immer ein: „es war einmal“, die Moral: „ihr sollt nicht“ oder „ihr hättet nicht sollen“. So wird die Geschichte zu einem Kompendium der tatsächlichen Unmoral. Wie schwer würde sich der irren, der die Geschichte zugleich als Richterin dieser tatsächlichen Unmoral ansähe! Es beleidigt zum Beispiel die Moral, daß ein Raffael sechs und dreißig Jahr alt sterben musste: solch ein Wesen sollte nicht sterben. Wollt ihr nun der Geschichte zu Hilfe kommen, als Apologeten des Tatsächlichen, so werdet ihr sagen: er hat alles, was in ihm lag, ausgesprochen, er hätte, bei längerem Leben, immer nur das Schöne als gleiches Schönes, nicht als neues Schönes schaffen können, und dergleichen. So seid ihr die Advokaten des Teufels und zwar dadurch, daß ihr den Erfolg, das Faktum zu eurem Götzen macht: während das Faktum immer dumm ist und zu allen Zeiten einem Kalbe ähnlicher gesehen hat als einem Gotte. Als Apologeten der Geschichte souffliert euch überdies die Ignoranz: denn nur weil ihr nicht wißt, was eine solche natura naturans, wie Raffael, ist, macht es euch nicht heiß zu vernehmen, daß sie war und nicht mehr sein wird. Über Goethe hat uns neuerdings Jemand belehren wollen, daß er mit seinen 82 Jahren sich ausgelebt habe: und doch würde ich gern ein paar Jahre des „ausgelebten“ Goethe gegen ganze Wagen voll frischer hochmoderner Lebensläufte einhandeln, um noch einen Anteil an solchen Gesprächen zu haben, wie sie Goethe mit Eckermann führte, und um auf diese Weise vor allen zeitgemäßen Belehrungen durch die Legionäre des Augenblicks bewahrt zu bleiben. Wie wenige Lebende haben überhaupt, solchen Toten gegenüber, ein Recht zu leben! Daß die Vielen leben und jene Wenigen nicht mehr leben, ist nichts als eine brutale Wahrheit, das heißt eine unverbesserliche Dummheit, ein plumpes „es ist einmal so“ gegenüber der Moral „es sollte nicht so sein“. Ja, gegenüber der Moral! Denn rede man von welcher Tugend man wolle, von der Gerechtigkeit, Großmut, Tapferkeit, von der Weisheit und dem Mitleid des Menschen – überall ist er dadurch tugendhaft, daß er sich gegen jene blinde Macht der Facta, gegen die Tyrannei des Wirklichen empört und sich Gesetzen unterwirft, die nicht die Gesetze jener Geschichtsfluktuationen sind. Er schwimmt immer gegen die geschichtlichen Wellen, sei es daß er seine Leidenschaften als die nächste dumme Tatsächlichkeit seiner Existenz bekämpft oder daß er sich zur Ehrlichkeit verpflichtet, während die Lüge rings um ihn herum ihre glitzernden Netze spinnt. Wäre die Geschichte überhaupt nichts weiter als „das Weltsystem von Leidenschaft und Irrtum“, so würde der Mensch so in ihr lesen müssen, wie Goethe den Werther zu lesen riet, gleich als ob sie riefe: „sei ein Mann und folge mir nicht nach!“ Glücklicher Weise bewahrt sie aber auch das Gedächtnis an die großen Kämpfer gegen die Geschichte, das heißt gegen die blinde Macht des Wirklichen und stellt sich dadurch selbst an den Pranger, daß sie Jene gerade als die eigentlichen historischen Naturen heraushebt, die sich um das „So ist es“ wenig kümmerten, um vielmehr mit heiterem Stolze einem „So soll es sein“ zu folgen. Nicht ihr Geschlecht zu Grabe zu tragen, sondern ein neues Geschlecht zu begründen – das treibt sie unablässig vorwärts: und wenn sie selbst als Spätlinge geboren werden, – es gibt eine Art zu leben, dies vergessen zu machen; – die kommenden Geschlechter werden sie nur als Erstlinge kennen.“

Und wer die Gemälde Raffaels und die Dichtungen Goethes kennt und sie mit dem vergleicht, was man heute so Kunst und Dichtung schimpft, der wird unserem Nietzsche wohl Recht geben müssen. Ich zumindest würde gerne etliche Wagenladungen von den heutigen Möchtegernkünstlern gegen die alten Meister eintauschen wollen…

Die Schlacht am Asowschen Meer ging 1941 glücklich zu Ende. Anfangs befand sich unsere XI. Armee in ganz schöner Bedrängnis und so mußte unser Gebirgskorps, das eigentlich am Vorstoß auf die Krim teilnehmen sollte, wieder umkehren. Der russische Großangriff konnte zum Stehen gebracht werden und da unsere Heeresgruppe Süd unsere Panzergruppe I entbehren konnte, vermochte unser Feldmarschall Ewald von Kleist die Russen einzukesseln und zu vernichten. Die Russen haben 125 Panzer und 500 Geschütze verloren und 65,000 Gefangene gemacht haben wir auch. Der sehr gelungene Bildband „Bessarabien, Ukraine, Krim“ beinhaltet auch einen kleinen Schlachtbericht, der nun zur eigentlichen Schlacht am Asowschen Meer kommt: https://archive.org/details/Zander-Erich-Bessarabien-Ukraine-Krim/page/n0

General der Infanterie von Manstein übernahm den Oberbefehl über die Armee. „Nie werden die Deutschen den Boden hinter dem Dnjepr betreten!“ So hatte der Sowjetmarschall Budjenny prophezeit. Trotz mächtigsten Artillerieaufwandes, trotz zähester Infanterieabwehrversuche, trotz tausender von Minen mußten die Bolschewisten wenig später, schwer angeschlagen, ihre Stellung auf dem Ostufer des Flusses heldenhaft anstürmenden deutschen Truppen überlassen. Reste des Feindes flohen quer durch die Nogaische Steppe nach Osten und setzten sich erst wieder im Raum längs der Eisenbahnlinie M.-S. fest. Vor und hinter dieser Strecke hatten die Sowjets seit langem eine breite Verteidigungslinie mit zahllosen gestaffelten Panzergräben und Feldstellungen errichtet. Dieses Befestigungssystem sollte das südliche Donezbecken vor einer Bedrohung schützen. Hier, nordwestlich des Asowschen Meeres, wollte man unter Umständen das deutsche Vordringen zum Stehen bringen. In aller Eile wurden frische Kräfte, und zwar hauptsächlich kaukasische Elitedivisionen, herangeholt und in die Stellung geworfen. Sie bildeten zusammen mit den Restteilen der am Dnjepr geschlagenen Truppen die 9. und 18. bolschewistische Armee. Unterdessen waren deutsche Gebirgs- und Infanterieeinheiten durch die Steppe bis an die neue Verteidigungslinie der Sowjets heranmarschiert. Ihre Aufgabe bestand darin, lediglich eine Abwehrstellung einzunehmen, den Gegner dort zu binden. Es waren harte Tage; denn der Feind versuchte mehrfach mit aller Gewalt durchzubrechen, um die Abschnürung der Krim vom Festland wieder rückgängig zu machen. In einem Abwehrkampf, der in stiller, verbissener Pflichterfüllung stand, bewiesen die deutschen Infanteristen und Gebirgsjäger und mit ihnen die rumänischen Verbündeten unerhörtes Heldentum. Obwohl die Bolschewisten sogar Raketengeschütze einsetzten, die 60 Granaten auf einmal abschleudern, außerdem mit Panzern wütende Angriffe unternahmen, gewannen sie keinen Meter Boden. Ihre Gegenstöße scheiterten an einer eisernen Abwehrmauer. Zahlreiche Panzer, viele Tote und Gefangene büßten die Bolschewisten ein. Während die Sowjetmassen zwischen M. und S. vergebens durchzubrechen versuchten, begann an anderer Stelle ihr Schicksal zu marschieren: deutsche Panzerverbände und motorisierte Divisionen. Sie stießen nach Überschreiten des nördlichen Dnjepr in südöstlicher Richtung zum Asowschen Meere vor, um die Bolschewisten im Rücken zu fassen. Zu spät merkten die Sowjetgeneräle, in welch gefährliche Lage ihre Armeen gerieten. Man befahl zwar eiligst den Rückzug; aber so sehr sie sich auch dabei beeilten, es gelang den Sowjets nicht, sich von den nachstoßenden Infanterie- und Gebirgsdivisionen zu lösen. Trotz der vorangegangenen harten Abwehrgefechte und trotz anstrengender Märsche stellten die deutschen Fußtruppen die Fliehenden immer wieder zum Kampf. Mittlerweile rollten unsere Panzer so weit zur Küste vor, daß den Bolschewisten der Rückzug verlegt wurde. Im Süden aber, an der Küste des Meeres, nahm ein Verband der Waffen-SS. in kühnem Vorstoß von Westen her den Hafen B. und reichte sich mit der im Rücken der Bolschewisten stehenden Panzerdivision die Hand. Damit war der Ring um Zwei bolschewistische Arn1een geschlossen. Trotz erbitterter Ausbruchsversuche wurden die eingeschlossenen Sowjetmassen vernichtet. Das großgesteckte Ziel der Sowjets, den Vorstoß der deutschen und rumänischen Truppen zur Krim aufzuhalten oder zu verhindern, war gescheitert. Die Kesselschlacht am Asowschen Meere war geschlagen, die Ostflanke der auf die Krim zustrebenden verbündeten Truppen damit gesichert. 39,310 Gefangene, 169 Geschütze, 93 Panzer, 297 MG. blieben in den Händen der Sieger.“

 

Da unser Kaiser Ludwig der Bayer zu den bedeutendsten deutschen Herrschern des Mittelalters gehört, soll seiner, anläßlich seines heutigen Heimganges im Jahre 1347, ein wenig gedacht werden. Um 1282 kam er in München zur Welt. Sein Vater war der Wittelsbacher Ludwig der Strenge und seine Mutter die Habsburgerin Mathilde. Er folgte 1314 unserem Kaiser Heinrich VII. auf den deutschen Thron nach. Jedoch focht der Habsburger Friedrich der Schöne seine Wahl an und so kam es mal wieder zum Thronstreit. Dieser zog sich über zehn Jahre hin und trotz dem Sieg bei Mühldorf und der Gefangennahme seines Rivalen, stimmte Ludwig der Bayer einer Doppelherrschaft zu. Jedoch beriefen die Nornen seinen Rivalen bald darauf ab und so konnte unser Kaiser Ludwig ab 1326 allein herrschen. Er begab sich im Jahr darauf nach Italien, um sich die Eiserne Krone der Langobarden und die römische Kaiserkrone aufs Haupt zu setzen. Über die Kaiserkrönung war der Papst im fernen Gallien derart erbost, daß er unseren Kaiser Ludwig glatt bannte. Im Spätmittelalter lockte das allerdings kaum noch einen Hund hinter dem Ofen hervor. Anders sah es mit der Erweiterung der Wittelsbacher Hausmacht aus. Deren Anwachsen um Brandenburg, Niederbayern, Tirol, Kärnten und Holland führte zur Erhebung des Gegenkönigs Karls IV. aus dem Hause der Luxemburger im Jahre 1346 und dieser setzte sich gegen die Söhne Ludwigs des Bayern auch durch. Mit seinem Familienleben gab unser Kaiser Ludwig seinen Untertanen ein mustergültiges Vorbild und zeugte mit seinen beiden Frauen – Beatrix von Schlesien und Margarethe von Holland – sechzehn Kinder. Nachdem unser Kaiser Ludwig seine weltlichen Widersacher besiegt beziehungsweise sich mit diesen ausgesöhnt hat, bekommt er es mit dem geistlichen Feind in Form des Papsttums zu tun; wie uns unser Geschichtsschreiber Johannes von Winterthur in seiner Chronik berichtet: https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb11129123_00001.html

Nach diesen Dingen nahm der Herzog Otto seine Lehen von dem tatsächlich zum Kaiser gewordenen Ludwig in Empfang, und in Ulm verschwuren und verbündeten sie sich, gegen alle ihre Feinde sich und das Ihrige gegenseitig zu verteidigen. Von der Zeit an enthielten sich viele Städte, fast alle sowohl der Herzoge als Ludwigs, des Gottesdienstes, und manchmal mußte die Geistlichkeit herbei genötigt und angetrieben werden, den Gottesdienst wieder zur Hand zu nehmen, und eine Anzahl willfahrte, indem sie weder das gefällte Urteil noch die göttliche Rache fürchteten. Viele waren auch ungehorsam und wurden deshalb von ihren Stellen vertrieben, und so entstand zuletzt eine beklagenswürdige Verunstaltung der Kirchen. Die eine nämlich in der Meinung, sie sei von dem Urteil des Kirchenbannes unberührt, tat in der Feier der göttlichen Lobpreisungen unerschrocken und sicher den Mund auf; eine andere aber im Gegenteil mit der Annahme, sie sei von der Strafe des Kirchenbannes getroffen, hob die Orgeln auf, die dem Herrn sangen. Und diese Kirchen richteten einander gegenseitig ungünstig und hatten, was noch wunderlicher ist, wenn sie in der Abhaltung des Gottesdienstes schwiegen, bei geschlossenen Türen keine Gemeinschaft mit einander, sondern schlossen häufig einander aus; auch wenn sie fangen, wichen sie eine die andere aus; „eine jede war“, – um gleichsam nach dem Wort des Apostels zu reden – „in ihrem Sinne reich“. Diese beklagenswerte Verschiedenheit aber wurde nicht nur wegen der Verschiedenheit der Gewissen, die bald richtig bald irrtümlich dachten, sondern auch daher verursacht, daß die Rechtskundigen, die darüber befragt wurden, die Lehrsätze des Kirchenrechtes verschiedenartig auslegten. Nachdem, wie ich gesagt habe, Ludwig aus Italien gezogen war, zeigten fast alle Lombarden und die andern Italiener gegen ihn und auch den Papst Widerstand, weil der Herr Azzo, der Sohn des Geleazzo von Mailand, und der Can von Verona und der Graf von Montferrat sich gegenseitig wider alle Menschen verbündeten, daß sowohl jeder, was er in der Umgehend sich untertänig machen könne, dies behalten dürfte als auch daß die andern ihm dazu verhelfen müßten. Und deshalb zog der König von Böhmen zum zweiten Mal im Namen des Papstes und Ludwigs und dem seinigen hin, um sie zu unterwerfen und zurückzubringen. Hierauf huldigten der Bischof von Konstanz, Eichstädt, Bamberg und recht viele andere Ludwigen und empfingen von ihm seine königlichen Begabungen und Belehnungen, weswegen sie exkommuniziert wurden und in die Ungnade des Papstes fielen. Gleicherweise wollte der Kaiser auch den Bischof von Straßburg gezwungen haben zum Gottesdienst und seine königlichen Begabungen anzunehmen. Dieser widersetzte sich mannhaft und verdammte eher Ludwigen und dessen Partei, als daß er sich selbst hätte verdammen lassen, so daß ihn der Kaiser nicht überwältigen konnte. Doch wurde zuletzt Friede und Vereinbarung zwischen ihnen unter der Bedingung gestiftet, daß beide in ihrem Stande verbleiben sollten. Vom Papste Johann XXII. dieses Namens will ich mehreres nach einander erzählen, was den Lesern nicht mit Unrecht Staunen und Schrecken einflößen könnte, weil es die ganze Kirche erschüttert hat, dem er übte oder förderte oder veranlaßte solche Taten, welche in den vergangenen Jahren und seit einem Jahrhundert nicht gehört wurden noch ferner werden, wie zu hoffen ist. Von einem Irrsinn geleitet bemühte er sich mit Gründen und Beweisen darzutun, daß Christus samt seinen Jüngeren eine reine Armut nicht gehabt, sondern mit ihnen gemeinschaftlich Eigentum gehalten und von demselben, wenn Gelegenheit oder Notwendigkeit es erheischten, Gebrauch gemacht habe. Mit solchen und ähnlichen Worten ging er auf dem Wege der Untersuchung darauf aus, die freiwillige und vollständige Armut Christi umzustoßen und zu entkräften.“

Antwerpen wurde heute 1914 von unserem nachmaligen Generaloberst Hans von Beseler erstürmt; wozu er eine recht bunte Streitmacht, bestehend aus unserem III. Reservekorps, unserer Marinedivision, unserer IV. Ersatzdivision, drei Landwehrbrigaden und österreichischer Belagerungsartillerie, ins Feld führte. Die Zahlen sprechen mal wieder für sich: Unser deutsches Belagerungsheer umfaßte 120,000 Mann und die Belgier verteidigten Antwerpen mit 80,000 Soldaten und damit haben wir es mal wieder mit einer Hauptschlacht im Clausewitzschen Sinne zu tun. Weshalb nun auch unser Clausewitz – wie gewohnt – zu einer solchen zu Wort kommt:

„Je mehr der Krieg wirklicher Krieg, je mehr er eine Erledigung der Feindschaft, des Hasses, ein gegenseitiges Überwältigen wird, um so mehr vereinigt sich alle Tätigkeit in blutigem Kampf, und um so stärker tritt auch die Hauptschlacht hervor. Überall, wo ein großer, positiver, also in das Interesse des Gegners tief eingreifender Zweck das Ziel ist, bietet sich die Hauptschlacht als das natürlichste Mittel dar; sie ist darum auch das beste, wie wir in der Folge noch näher zeigen werden, und es bestraft sich in der Regel, wenn sie aus Scheu vor der großen Entscheidung umgangen worden ist. Der positive Zweck gehört dem Angreifenden, und so ist die Hauptschlacht auch vorzugsweise sein Mittel. Aber ohne die Begriffe von Angriff und Verteidigung hier näher bestimmen zu können, müssen wir doch sagen, daß selbst der Verteidiger in den meisten Fällen nur dies eine wirksame Mittel hat, um früh oder spät damit den Bedürfnissen seiner Lage zu entsprechen, seine Aufgaben zu lösen. Die Hauptschlacht ist der blutigste Weg der Lösung; zwar ist sie kein bloßes gegenseitiges Morden und ihre Wirkung mehr ein Totschlagen des feindlichen Mutes als der feindlichen Krieger, wie wir das im nächsten Kapitel näher betrachten wollen, allein immer ist Blut ihr Preis und Hinschlachten ihr Charakter wie ihr Name; davor schaudert der Mensch im Feldherrn zurück.“

Die Belgier verloren bei Antwerpen nahezu ihr ganzes Heer: Wir machten 30,000 Gefangene und 30,000 belgische Kriegsknechte setzten sich in die Niederlande ab, wo sie für den Rest des Krieges festgesetzt wurden. Daneben fielen uns 1300 Geschütze in die Hände und der wichtige Hafen von Antwerpen war für den Rest des Vierjährigen Krieges dem Zugriff der Landfeinde entzogen. Nachzulesen gibt es die Geschichte der Einnahme von Antwerpen bei Erich von Tschischwitz in „Antwerpen 1914“ – bevor wir Deutschen zur Erstürmung von Antwerpen schreiten können, unternehmen die Belgier noch einen weiteren Ausfall: http://digi.landesbibliothek.at/viewer/toc/AC00635505/1/

„Inzwischen waren auch die für die Belagerung notwendigen schweren Batterien und Pionierformationen, zumeist nach dem Fall von Maubeuge (7. 9.), herangekommen. Alle Bereitstellungen erfolgten hinter der bisherigen Linie der Deckungstruppen nördlich von Brüssel derart, daß am 27. September früh überraschend die Enthaltung der Kräfte und ihre Vorbewegung eintreten konnte. Die Belgier hatten kurz vorher Vortruppen auf den Höhenzug Heyst-op-den-Bergh – Putte vorgeschoben und schanzten dort. Südlich Mecheln waren Hofstande und Sempst noch von ihnen besetzt; westlich des Willebroeck-Kanals standen sie mit ihren Hauptkräften im allgemeinen in Höhe der Eisenbahn Mecheln – Termonde. Noch einmal vor Beginn der Belagerung sollten die Belgier auf Geheiß der französischen Heeresleitung einen großen Ausfall machen. Die heftigen Kämpfe auf dem nördlichen Heeresflügel in Flandern ließen eine Operation gegen die deutschen rückwärtigen Verbindungen dringend notwendig erscheinen. König Albert wählte diesmal als Ziel seines Angriffs den offenen linken Flügel des III. Reservekorps und massierte entsprechend seine Kräfte südlich Termonde. Zum Angriff kam es jedoch nicht mehr. Bald nach Einleitung seiner Bewegungen erkannte der Gegner unsere Angriffsvorbereitungen gegen die Fortlinie südlich der Nethe. Er war völlig überrascht. Er vermutete unsere Hauptkräfte bei Alost und hatte deshalb nur schwache Teile seiner 2., 3. und 6. Division zwischen Fort Lierre – Fort Waelhem zurückgelassen. Wir hatten einen gewichtigen Schachzug voraus! Der 27. September brach an. Es war ein Sonntag. Warme Herbstsonne lachte. Heute ist der große Tag, der dem Sehnen Beselers wackerer Schar Erfüllung bringen soll. Feierlich, einen herrlichen Siegespreis vor Augen, den Schwur im Herzen, eine ganze Tat zu vollbringen, so traten sie an, Brandenburger; Blaujacken und brave Landwehrmänner. In mehr oder weniger leichten Gefechten wurde der Feind aus seinen bisherigen Stellungen geworfen und in den nächsten Tagen auf die Fortlinie zurückgedrückt. Die VI. Reservedivision, am weitesten ab von der Fortlinie, hatte zunächst überhaupt keine Berührung mit dem Feinde; fast kampflos nahm sie bereits am 28. den Höhenzug Heyst-op-den-Bergh – Beersel – Putte in die Hand. Auf ihrem rechten Flügel besetzte die XXVI. Landwehrbrigade die Nethebrücken in der rechten Flanke und wies dort mehrfache Angriffe feindlicher Abteilungen, die zum Teil erst mit der Bahn von Lierre dorthin geworfen waren, ab. Die Verbindung mit dem Detachement Uckermann, das von Diest über Hersselt nach Westerloo vorgegangen war, wurde hergestellt.“

Nicht nur zahlreiche große Dichter und Denker, sondern auch einige hervorragende Bildhauer hat unser deutsches Vaterland hervorgebracht. Einer davon ist unser Adolf von Hildebrand, der am heutigen Tag im Jahre 1847 im hessischen Marburg geboren wurde. Wir verdanken ihm den Wittelsbacher Brunnen in München, das Bismarckdenkmal in Bremen, den Vater Rhein Brunnen in Straßburg, das Brahmsdenkmal in Memmingen, den Siegfried Brunnen in Worms, das Reiterstandbild unseres Prinzregenten Luitpolds von Bayern und noch viele weitere Standbilder, Grabmäler, Büsten und Wandbilder. Daneben ging unser Adolf von Hildebrand auch ein wenig unter die Kunstgeschichtsschreiber und Kunstdenker. „Das Problem der Form in der bildenden Kunst“ könnte man hierbei als sein Hauptwerk bezeichnen. Wir Panzertiere lesen zumindest etwas daraus vor, falls sich jemand zum Bildbauer berufen fühlen sollte: https://archive.org/details/dasproblemderfor00hild_1/page/n5

Die sogenannte positivistische Auffassung, welche die Wahrheit in der Wahrnehmung des Gegenstandes selber sucht, nicht in der Vorstellung, die sich von ihm in uns bildet, sieht das künstlerische Problem nur in der genauen Wiedergabe des direkt Wahrgenommenen. Allen Vorstellungseinfluß hält sie für eine Fälschung der sogenannten Naturwahrheit und sie bemüht sich, die Darstellung zu einem möglichst genau imitierenden Aufnahmsapparat zu steigern, sich rein mechanisch rezeptiv zu verhalten. Sie bestrebt sich, die momentane Wahrnehmung von den Vorstellungen loszulösen, welche naturgemäß das eigentliche Sehen bedingen. Denn das Sehen ist ja eben kein mechanischer Akt allein, sondern die Erfahrung der Vorstellung ist es, welche uns das mechanische Augenbild zu einem Bilde der räumlichen Natur macht, uns überhaupt erst erkennen läßt, was er darstellt. Ob nun dies Festkleben an der Wahrnehmung sich auf die Bewegungsvorstellungen oder auf die Gesichtseindrücke bezieht, ist hierbei gleich. Es gibt einen Positivismus ebensowohl gegenüber der gegebenen Daseinsform, wie auch gegenüber der gegebenen Wirkungsform, sei es bei der plastischen oder malerischen Darstellung. Der Höhepunkt des Positivismus gegenüber der Erscheinung wäre erreicht, wenn wir mit der Unerfahrenheit des neugeborenen Kindes wahrnehmen könnten. Er sucht nach einer Darstellung, welche diesem ungeklärten Eindruck unserer ersten Lebensstunden entspricht, wo die Vorstellungen erst anfangen, sich zu bilden. Dies Streben ist durch die Erfindung der Photographie sehr unterstützt worden. Dabei wird übersehen, daß der Mensch gar nicht imstande ist, seine Vorstellungen ganz abzustreifen, weil er eben mit ihnen sieht, und so steht denn deren unwillkürlicher Einfluß im Widerspruch zu dem bezeichneten Bestreben. Das hat zur natürlichen Folge, daß die Anregung für unsere räumliche Vorstellung, welche durch solche Darstellung entsteht, eine kümmerliche sein muß, anstatt daß sie im Kunstwerke sich steigert und eigentlich auswächst. Solche Darstellungen sind sozusagen stumm, denn die Fähigkeit, zu unserer Formvorstellung zu sprechen, ist der Erscheinung künstlich ausgetrieben. So ist denn das Kunstwerk ein abgeschlossenes, für sich und in sich beruhendes Wirkungsganzes und stellt dieses als eine für sich bestehende Realität der Natur gegenüber. Im Kunstwerk existiert die Daseinsform nur als Wirkungsrealität. Indem das Kunstwerk die Natur als Relation von Bewegungsvorstellung und Gesichtseindruck faßt, wird sie für uns vom Wechsel und Zufall befreit. Es ist deshalb ein naiver Irrtum, wenn man glaubt, der Eindruck einer Figur, wie er im gegebenen Kunstwerk nur auf diesem Einklang beruht, bleibe fortbestehen, wenn man sich die Daseinsform in einer anderen Wirkungskonstellation denkt, die Figur z. B. in einer anderen Situation. Man verwechselt alsdann die Identität der Person mit der der Wirkung. Daraus geht auch hervor, daß alle sogenannten Proportionslehren, welche man für die Kunst aufgestellt hat, von vornherein aus einem Mißverständnisse entsprungen sind. Die notwendigen Proportionen müssen aus der Gesamtheit des Kunstwerkes stets neu geschaffen werden und neu resultieren, nicht aber darf die Gesamtheit die Addition von feststehenden Einzelproportionen sein.“